Um das Jahr 1170 erbaute Ludwig II. von Thüringen den Prototyp einer Staufischen Burg, die Neuerburg. Die Gräfin Mechthild von Sayn suchte nach dem Tod ihres Mannes Heinrich III. von Sayn die Burg gelegentlich auf, bis sie diese 1250 dem Erzstift Köln übergab. Die Burg war in der Hunschaft Breitscheid gelegen und es zählten zwei Wohnhäuser zu ihr, die für Förster, Burgfriedner und Verwaltungsbeamte gedacht waren.
Ab 1290 benannte man ein kurkölnisches Amt nach der Neuerburg. Das Verwaltungsgebiet des Amtes ist heute identisch mit der Verbandsgemeinde Waldbreitbach. Der Verwaltungssitz war bis in die Neuzeit der Ort Niederbreitbach.
Ab dem 17. Jahrhundert begann der Verfall der Burg. Bis 1850 erfolgte die Niederlegung der Restgebäude durch den Fürsten zur Wied, der auch heute noch die Ruine besitzt. Im Jahre 1945 geriet die Burg beim Vormarsch der amerikanischen Truppen unter Beschuss. Das Burggelände wurde von etwa 60 Granaten getroffen, wodurch der in der Kernburg erhaltene Wehrgang zerstört wurde. Die Ost- und Südwand der Burg wurden komplett zerstört. Ab 1946 begann der Wiederaufbau der Burg.
Heute noch erhalten sind der fünfeckige Bergfried mit drei Geschossen, die Ringmauer und die Vorburg. Die Burg befindet sich auch heute noch im Besitz des Neuweiler Fürstengeschlechtes, jedoch wird sie von einer Niederbreitbacher Privatperson, bereits in der zweiten Generation, gepachtet.
Ein Rekonstruktionsmodell kann im Dorfmuseum Niederbreitbach besichtigt werden. Die Burg ist Besuchern heute leider nicht mehr zugänglich.
(Alina Frings, Universität Koblenz-Landau, 2014)