Ehemalige Brauerei Die Räumlichkeiten des heutigen Gasthauses „Closter Sudhaus“ an der Trierer Straße 105 in Koblenz–Metternich gingen aus einer einstigen Klosterbrauerei, der „Coblenzer Closterbräu“ hervor. Die ehemalige Brauerei steht in einer mehr als 800-jährigen Tradition und ihr Name geht auf ein uraltes Klostergut zurück, das zum Besitz der Zisterzienserabtei Himmerod gehörte. „Bereits im Jahre 1148 ist erstmals ein “curticulum rore„ (= Höfchen Rore) erwähnt, aus dem schon bald durch umfangreiche Schenkungen weltlicher Herren und den Fleiß der Mönche das “curtis rore„, das große Klostergut Rohrerhof wurde.“ (Closter Sudhaus 2014). Das Klostergut Rohrerhof befand sich genau auf dem Gelände der „Coblenzer Closterbräu“. Die einstige Klosterbrauerei in Koblenz-Metternich wurde im Jahr 1893 von Franz Christian Andreas Dieckmann, dem Sohn eines seit 1886 in Koblenz ansässigen Bierbrauers und Malzfabrikanten, und Josef Reiter, einem Verwandten seiner Frau, gegründet. Dieckmann hat Metternich nach seiner Scheidung von seiner Frau im Jahr 1903 verlassen. Sein weiterer Lebensweg ist unbekannt. Das Unternehmen wurde 1898 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und durch den Ankauf der C. Laupus-Brauerei vergrößert (mit dem zu diesem Zeitpunkt lautenden Firmennamen „Kloster- & C. Laupusbrauerei AG“).
Im Juni 1907 erregte die Brauerei durch die allgemeine Streikwelle Aufmerksamkeit. Der sozialdemokratische Brauereiarbeiter-Verband erließ einen Streikaufruf, dem 27 der insgesamt 70 Beschäftigten folgten. Die Gründe der Auseinandersetzung lagen bei der Entlassung eines Verbandsmitglieds und unerfüllten Tarifanforderungen. Im Mai 1981 veranstaltete die Brauerei, die mittlerweile auf den neuesten technischen Stand gebracht wurde, einen Tag der offenen Tür, der etwa 15.000 Besucher anlockte. Trotz dieser Anstrengungen kam es im März 1986 zur Übernahme durch die Schultheiß-Brauerei aus Weißenthurm und daraufhin zur Entlassung von 23 Mitarbeitern. Sieben Jahre später, im Jahr 1993, gliederte sich die Schultheiß-Brauerei der Bitburger Brauerei an und das Metternicher Unternehmen gelangte somit auch in den Besitz der expandierenden Bitburger Brauerei. Trotz der Bemühung, den Braustandort weiterzuführen, wurde der Betrieb der „Kloster-Brauerei GmbH & Co KG“ im selben Jahr, genau 100 Jahre nach der Gründung, eingestellt. Zwei Jahre später erfolgte der Abriss der Kloster-Brauerei bis auf das Herzstück, das alte Hauptgebäude und das ehemalige Sudhaus, welches nach zweijähriger Umbauzeit im April 1997 als Gasthaus unter dem Namen „Closter Sudhaus“ eröffnete und heute noch im Gastronomiegewerbe in Metternich von großer Bedeutung ist. Seit Juli 2000 bemüht sich ein neues Betreiberteam, die „Closter-Sudhaus KBC Gastronomie GmbH“, um den Fortbestand des Gasthauses.
Heutiges Gasthaus Das heutige Gasthaus besteht aus zwei getrennt genutzten gastronomischen Räumen. Zum einen befindet sich rechts neben dem Eingang das Sudhaus als Rauchergaststätte mit einer großzügig angelegten Thekenanlage als zentrales Element und einer großen Anzahl angegliederter Stehtische. Eine weitere Besonderheit des Sudhauses bildet der historisch erhaltene Sudkessel, in dessen Innerem bis zu 14 Personen an der runden Tischkonstruktion Platz finden.
Dem Sudhaus linksseitig angegliedert befindet sich der zweite Raum, der dekorativ gestaltete „Hopfengarten“. In diesem Nichtraucherbereich stehen den Gästen etwa 70 Sitzplätze zur Verfügung. Die kleine Ausgabetheke erlaubt es, diesen Raum separat für Veranstaltungen und Festlichkeiten jeglicher Art (z.B. Hochzeiten, Geburtstage, Firmenfeiern und Trauerfeiern) zu nutzen.
(Florian Johann, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Möchten Sie dieses Objekt in der Kuladig-App öffnen?
Wir verwenden Cookies
Dies sind zum einen technisch notwendige Cookies,
um die Funktionsfähigkeit der Seiten sicherzustellen. Diesen können Sie nicht widersprechen, wenn
Sie die Seite nutzen möchten. Darüber hinaus verwenden wir Cookies für eine Webanalyse, um die
Nutzbarkeit unserer Seiten zu optimieren, sofern Sie einverstanden sind. Mit Anklicken des Buttons
erklären Sie Ihr Einverständnis. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Datenschutzseite.