Die Ludendorff-Brücke wurde von 1916 bis 1918 gebaut und am Kriegsende 1945 zerstört. Heute sind im südlichen Brückenwiderlager eine Gedenkstätte und ein Friedensmuseum eingerichtet. Durch den US-Kriegsfilm „Die Brücke von Remagen“ wurde die Ludendorff-Brücke 1969 weltberühmt.
Historie Die aus Stahl gebaute Eisenbahnbrücke wurde seit 1912 geplant und von 1916 bis 1918 erbaut. Sie hatte eine Länge von 325 Metern und ihre Höhe bei normalem Wasserstand des Rheines betrug 14,80 Meter. Im Rhein stand sie auf zwei Betonpfeilern und sie war mittig in Form eines Bogens mit einer Höhe von maximal 29,25 Metern weit gespannt. Die Remagener Brücke galt als eine der schönsten Stahlbrücken im Rheintal. Bei ihrer Eröffnung am 1. Mai 1918 wurde sie von Kaiser Wilhelm II. zu Ehren des Generalquartiermeisters des Heeres Erich Ludendorff (1865-1937) „Ludendorff-Brücke“ genannt. Der General und Politiker Ludendorff war in der Zeit der Weimarer Republik einer der Väter der „Dolchstoßlegende“ und maßgeblich sowohl am Kapp-Putsch 1920 wie auch am Hitler-Ludendorff-Putsch 1923 beteiligt.
Im Ersten Weltkrieg kam die Brücke einzig im November 1918 beim Rückzug des Deutschen Heeres zum Einsatz.
Zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1944-1945 befahl Adolf Hitler die Zerstörung der Brücke, um den Vormarsch der amerikanischen Truppen zu stoppen. Zur Verteidigung der strategisch wichtigen Brücke waren ferner auf dem Reisberg in der Nähe von Bad Bodendorf Stellungen und Schützengräben ausgehoben worden, die noch heute zu sehen sind. Völlig unerwartet konnten Soldaten der 9. US-Panzerdivision am 7. März 1945 die Ludendorff-Brücke einnehmen, weil die von deutschen Soldaten vorbereitete Sprengung fehlschlug. Daraufhin sprach US-General Dwight D. Eisenhower vom „Wunder von Remagen“ und dass die Brücke ihr „Gewicht in Gold wert“ wäre. Die Bedeutung der Einnahme der Brücke wurde jüngst sogar dahingehend interpretiert, dass ansonsten „wohl auch über Atombomben-Ziele nachgedacht worden [wäre], um die Deutschen zur Kapitulation zu zwingen.“ (www.welt.de) Aufgrund der fehlgeschlagenen Sprengung der Eisenbahnbrücke ließ Hitler mehrere Offiziere zum Tode verurteilen und anordnen, die Brücke von deutscher Seite durch Bombenangriffe zu zerstören. Verschiedene Angriffe von deutscher Seite blieben jedoch erfolglos. Plötzlich und unerwartet stürzte die schwer beschädigte Brücke dennoch am 17. März 1945 wegen Überlastung in sich zusammen und tötete dabei mindestens 30 amerikanische Soldaten.
Heutige Nutzung In der Nachkriegszeit – inzwischen zum Mythos geworden – war die „Brücke von Remagen“ häufig Gegenstand von Filmen und Büchern, große Bekanntheit erlangte sie vor allem durch den Kriegsfilm „Die Brücke von Remagen“ („The Bridge at Remagen“, USA 1969). Heute sind nur noch die Brückenpfeiler und Türme am Ufer erhalten, die nach dem Krieg zunächst noch verbliebenen beiden Strömungspfeiler wurden 1976 gesprengt.
Der ehemalige Bürgermeister von Remagen Hans Peter Kürten (*1929) engagierte sich in seiner Amtszeit 1965-1994 für die Einrichtung des Friedensmuseums in den verbliebenen Brückentürmen, um an die Vergangenheit zu erinnern und mit Ausstellungen immer wieder für den Frieden zu werben. Kürten konnte im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme das Museum einrichten. Hierzu wurden die Türme entrümpelt und mit Türen und Fenstern versehen. Am 7. März 1980 konnte die Gedenkstätte eröffnet werden. Das Leitmotiv des Friedensmuseums lautet: „Lasst uns jeden Tag mit Herz und Verstand für den Frieden arbeiten. Beginne jeder bei sich selbst.“
(Magnus Lickfett und Jan Hansen, Universität Koblenz-Landau, 2014)
Internet www.bruecke-remagen.de: Friedensmuseum Brücke von Remagen (abgerufen 22.01.2015) www.welt.de: Brücke bewahrte Deutschland vor Atombombe (Die Welt vom 04.03.2015, abgerufen 06.11.2017) virtuellesbrueckenhofmuseum.de: Die Brücke von Remagen - Einleitung, Galerie mit 57 Bildern (abgerufen 28.2.2019) de.wikipedia.org: Ludendorff-Brücke (abgerufen 22.01.2015) www.swr.de: Brücke von Remagen: Gedenken zum Jahrestag der Eroberung (abgerufen 08.03.2023)
Literatur
Kemp, Klaus (2013)
Die Ahrtalbahnen. Eisenbahnen zwischen Rhein und Eifel. S. 70, 76-81, Freiburg.
Kemp, Klaus (1983)
Die Ahrtalbahnen. Freiburg.
Kleemann, Kurt / Friedensmuseum Brücke von Remagen e.V. (Hrsg.) (2007)
Die Brücke von Remagen. Zwischen Ufern und Kriegen: Die Eisenbahnbrücke von Remagen. In: Köln-Bonner Verkehrsmagazin Heft 11, 3/2009, o. O. Online verfügbar: http://www.ahrtalbahnfreunde.de/die-bruecke-von-remagen/, abgerufen am 29.03.2020
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