In Aachen wurde am 21.12.1882 von Tuchindustriellen eine private Textilschule ins Leben gerufen, um den Ausbildungsstand der Seidenweber zu verbessern. Anschließend erfuhr der „Webschulverein für den Regierungsbezirk Aachen“ staatliche Unterstützung. Im Jahre 1891 erhielt diese Institution ein eigenes Gebäude am Boxgraben, das von den Architekten Thyssen und Frentzen geplant wurde. Heute befindet sich in dem Gebäude die Fachhochschule für Design.
Das Gebäude war Ende des 19. Jahrhunderts in zwei räumlich und inhaltlich getrennte Bereiche gegliedert. In dem einen Bauteil wurde das Wissen über die Webkunst theoretisch vermittelt, in dem anderen, einem Fabriktrakt, wurde die praktische Umsetzung gelehrt. Im Jahre 1907 fand eine Erweiterung des Textilgebäudes um einen weiteren Flügel in Richtung Hubertusplatz statt.
Bei der ehemaligen Textil-Ingenieur-Schule handelte es sich ursprünglich um ein dreizehnachsiges zweigeschossiges Backsteingebäude mit Werksteingliederung. Der Haupteingang befindet sich heute in einem Risaliten in der Mitte des Gebäudes und wird durch Werksteinsäulen und einem Giebel betont. Vor dem zweiten Weltkrieg hatte das Hauptgebäude ein Mansarddach. Jenes wurde jedoch zerstört und stattdessen auf die beiden erhaltenen Geschosse ein neues schlichtes Attikageschoß platziert. Ebenfalls der Fabriktrakt besaß ursprünglich ein Mansarddach, das nach dem zweiten Weltkrieg durch ein Aufbau stark erhöht wurde. Von Bedeutung ist das Gebäude bis heute, da es sich bei der ehemaligen Textil-Ingenieur-Schule um das älteste erhaltene Textilgebäude im Rheinland handelt.
(Carola Maria Werhahn, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2011)
Quelle LVR-ADR Denkmälerverzeichnis Akte, Boxgraben 100, FH-Design (ehem. Textil-Ing.-Schule).
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