Das heutige Gießerei-Institut wurde zwischen 1950/51 von Prof. B. Schachner (1902-1987) errichtet. Der Eckbau von Schachner wird durch einen zweischenkeligen Grundriss gebildet, der sich in Richtung Republikplatz verjüngt. Das in Skelettbauweise mit Steinfachwerk errichtete Institut ist in fünf Geschosse gegliedert. Abgeschlossen wird das Gebäude von einem flachwinkligen Walmdach. Als Material wurde für das Institut Ziegelmauerwerk verwendet, vor das Basaltfachwerk und eine Tuffausfachung vorgeblendet wurde. Die einzelnen Gefache haben die Form von Quadraten, die wiederum in kleiner Quadrate bzw. Rechtecke unterteilt sind. An den Längsseiten des Gebäudes sind in der Mitte eines jeden großen Quadrates wiederum quadratische Fenster platziert. An der kurzen Seite des Gebäudes befindet sich der Haupteingang, der von einer fünf Geschosse übergreifenden Glasfront und einem Vordach umgeben wird. Die Gefache unter der Traufe sind komplett mit Glas ausgefüllt. Im Inneren wird die Eingangshalle von einem mittig platzierten Treppenhaus geprägt. Jenes hat einen runden Grundriss. Die Treppen mit dem Edelstahlgeländer winden sich in einem S-Schwung um einen von der Decke hängenden Leuchtkörper in das Obergeschoss.
Das Gießerei-Institut ist sowohl aus wissenschaftsgeschichtlichen, als auch aus architekturhistorischen Gründen von Bedeutung. Für die Wissenschaft des Gießereiwesens war Aachen entscheidend, da hier im Jahre 1928 das Gießerei-Institut als selbständiger Studiengang gegründet wurde. Für die Architekturgeschichte hat das Gebäude einen Stellenwert, da es von seinen Bauformen exemplarisch für die Nachkriegsgeschichte ist, die aber im Bezug auf die Fassade noch an die Formensprache der Vorkriegsarchitektur angelehnt ist.
(Carola Maria Werhahn, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2011)
Quelle LVR-ADR Akte Denkmälerverzeichnis, Intzestr. 5, Gießerei-Institut.
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