Das parkähnliche ehemalige Sportgelände des Turner- und Jugendheims befindet sich auf der Plateauspitze der Loreley unmittelbar hinter dem Berghotel und umfasst das Turner- und Jugendheim (1928), sieben erhalten gebliebene Blockhütten (1955), die Turnhalle (1962) und einen Jugendzeltplatz.
Seit 1921 besuchten tausende Besucher und aktive Sportler das jährliche Turnfest auf dem Felsplateau der Loreley. Es musste dort schon damals eine Art Infrastruktur für sportliche Aktivitäten vorhanden gewesen sein. Aus den vorliegenden schriftlichen Quellen des Stadtarchivs St. Goarshausen geht allerdings nicht hervor, ob es dort bereits einen Vorgängerbau des heutigen Turner- und Jugendheims gab. Das jetzige Gebäude stammt von 1928 und wird seitdem als Jugendherberge, Schullandheim und Lehrlingsstätte genutzt. Das Heim ist in einer Art Landhausstil errichtet worden. In den 1970er Jahren ist das Gebäude modernisiert und an der Ostseite erweitert worden. Die ehemaligen Sportanlagen sind in Zusammenhang mit der Jugendbewegung der 1920er Jahre zu sehen. Das anschließende Gelände war für sportliche Aktivitäten eingerichtet worden und hat heute einen parkähnlichen Charakter. Einige Relikte der Sportanlagen sind noch vorhanden.
Um 1955 sind an den Rändern des ehemaligen Sportgeländes 13 Blockhütten für die Unterkunft von Jugend- und Schülergruppen errichtet worden. Neun Hütten standen in einem Oval unmittelbar nördlich des Berghotels. Eine Hütte steht heute noch am Eingangsbereich des Turner- und Jugendheims und drei weitere befanden sich am nördlichen Plateaurand. Sie sind auf der Ausgabe der topographischen Karte von 1955 erstmalig dargestellt worden. Von den neun Hütten am Berghotel sind bereits sechs Hütten auf der Ausgabe von 1960 der topographischen Karte dort nicht mehr abgebildet. Sie sind sehr wahrscheinlich in Zusammenhang mit der Modernisierung und Erweiterung des Berghotels abgerissen worden.
1962 wurde auf dem Gelände des Turner- und Jugendheims eine Turnhalle gebaut, in der man das ganze Jahr über, unabhängig von der Witterung, trainieren kann, die bis heute im Originalstil erhalten ist. Vor dem Eingang der Turmhalle befinden sich noch Reststücke von Reichsadler und Hakenkreuz der ehemaligen Thingstätte. Auf dem Gelände befindet sich außerdem ein Jugendzeltplatz. Weiterhin sind auf dem Gelände noch einige weitere Gebäude eingetragen. Aufgrund der vor- und frühgeschichtliche Besiedlung ist dieses Gebiet am 27. August 1999 als Grabungsschutzgebiet ausgewiesen worden. Insgesamt stellt dieses Ensemble bis heute die damalige Intentionen der Wander- und Jugendbewegung mit den sportlichen Aktivitäten dar. Die Architektur des Turner- und Jugendheims ist in der Außenwirkung erhalten geblieben. Im Innenbereich ist das Gebäude modernisiert worden und es gibt einen Anbau.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2014)
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