Loreleyplateau

Loreleyfelsen

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Bornich, Sankt Goarshausen
Kreis(e): Rhein-Lahn-Kreis
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 08′ 33,17″ N: 7° 44′ 13,13″ O 50,14255°N: 7,73698°O
Koordinate UTM 32.409.752,29 m: 5.555.243,62 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.409.791,28 m: 5.557.026,19 m
  • Blick auf die Ränge und die Bühne der Freilichtbühne auf dem Loreleyplateau (2015).

    Blick auf die Ränge und die Bühne der Freilichtbühne auf dem Loreleyplateau (2015).

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  • Der Eingang zum "Loreley-Besucherzentrum" auf dem Loreleyplateau (2015).

    Der Eingang zum "Loreley-Besucherzentrum" auf dem Loreleyplateau (2015).

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  • Blick von der Loreley auf das Rheintal mit Sankt Goarshausen, Burg Katz und der Lorley-Rheinfähre (2015).

    Blick von der Loreley auf das Rheintal mit Sankt Goarshausen, Burg Katz und der Lorley-Rheinfähre (2015).

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  • Loreleyplateau: Blick von Süden auf den Aussichtpunkt auf dem oberen Teil des sagenumwobenen Felssporns der Loreley (2021).

    Loreleyplateau: Blick von Süden auf den Aussichtpunkt auf dem oberen Teil des sagenumwobenen Felssporns der Loreley (2021).

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  • Loreleyplateau: Der befestigte "Strahlenweg" im Kultur- und Landschaftspark Loreley in Richtung des Aussichtpunktes auf dem sagenumwobenen Felssporn (2021).

    Loreleyplateau: Der befestigte "Strahlenweg" im Kultur- und Landschaftspark Loreley in Richtung des Aussichtpunktes auf dem sagenumwobenen Felssporn (2021).

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  • Loreleyplateau: Der Aussichtpunkt auf dem sagenumwobenen Felssporn der Loreley im seit 2016 angelegten Kultur- und Landschaftspark Loreley (2021).

    Loreleyplateau: Der Aussichtpunkt auf dem sagenumwobenen Felssporn der Loreley im seit 2016 angelegten Kultur- und Landschaftspark Loreley (2021).

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  • Loreleyplateau: Modell des seit 2016 auf dem Plateau zwischen Freilichtbühne und Felsenspitze eingerichteten Kultur- und Landschaftsparks Loreley (2021).

    Loreleyplateau: Modell des seit 2016 auf dem Plateau zwischen Freilichtbühne und Felsenspitze eingerichteten Kultur- und Landschaftsparks Loreley (2021).

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  • Karte der Region Mittelrhein und der Welterbestätte Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal (2009).

    Karte der Region Mittelrhein und der Welterbestätte Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal (2009).

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Der Schieferfelsen der Loreley (auch Lorelei, Lore-Ley, Lurley, Lurelei oder Lurlei) ist nicht nur räumlich betrachtet das Herzstück des am 28. Juni 2002 als Weltkulturerbe geadelten Mittelrheintals. Der von Legenden umwobene Felsen der Loreley ragt 132 Meter hoch steil über dem Rhein auf. Über Jahrhunderte hinweg ereigneten sich hier bis in die jüngste Zeit hin zahlreiche Schiffsunglücke – zuletzt noch 2003 und 2011 mit Schwerverletzten und sogar Todesopfern.

„Ich weiß nicht was soll es bedeuten…“ – der Mythos Loreley
Die mythische Loreley – eine auf dem Felsen sitzende und ihre langen, goldenen Haare kämmende Nixe, die die Schiffer mit ihrem Gesang und ihrer erotischen Anziehungskraft betört – trägt daran offenbar weniger Schuld, als die hier sehr enge Rheinkurve mit ihren gefährlichen Strömungen an der mit über 22 Metern tiefsten Stelle des Stromes.

Gleichwohl trugen auch die aus dem 19. Jahrhundert stammenden Loreley-Legenden zum Mythos des Felsens bei. Erstmals von Clemens Brentano in seiner Ballade „Zu Bacharach am Rheine…“ (1800) als „Lore Lay“ beschrieben (und von diesem nochmals 1846/47 in seinen „Rheinmärchen“ aufgegriffen), sind es wohl vor allem die berühmten Zeilen aus Heinrich Heines „Lied von der Loreley“ von 1824, die zusammen mit dem „magischen“ Ort bis heute jährlich Millionen Besucher aus aller Welt anziehen:

„Ich weiß nicht was soll es bedeuten, dass ich so traurig bin.
Ein Märchen aus alten Zeiten, das kommt mir nicht aus dem Sinn …“

„Die Loreley ist das Herzstück des Welterbes Oberes Mittelrheintal. Sie ist imposantes Naturerlebnis, sagenumwobener Ort und ihr Mythos seit dem 19. Jahrhundert der Inbegriff der Rheinromantik. Ihre nationale und internationale Bedeutung machen sie zu einer der wichtigsten touristischen Destinationen Deutschlands. ... Aufbauend auf der Umgestaltung des Loreley Plateaus als zeitgemäßer Landschaftspark im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal soll in einem weiteren Schritt das Ausstellungskonzept umgesetzt werden, das u.a. mit einem als Mythosraum vorgesehenen gläsernen Fels Vermittlungsangebote und Aussichtspunkte im Parkbereich schafft.“ (sgdnord.rlp.de)

Kulturlandschaftsgeschichte der Loreley
Für die Umgestaltung des Loreleyplateaus im Rahmen des Preiswettbewerbs 2014 wurde im Auftrag der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz im Mai 2014 eine begleitende kulturlandschaftliche Untersuchung durchgeführt. Diese Untersuchung mit einer Kulturlandschaftsanalyse und Empfehlungen für den Umgang mit den Kulturlandschaftselementen und -strukturen wurde am 15. Juli 2014 von Drs. Peter Burggraaff fertiggestellt.

Vor- und Frühgeschichte
Die ältesten Funde auf dem Loreleyplateau sind 1992 im nördlichen Teil des Plangebietes am Galgenkopf entdeckt worden. Sie stammen aus der Altsteinzeit etwa 300 000 v. Chr. und es handelt sich um Geröllwerkzeuge und Abschläge aus Quarzit und Quarz (von Berg 2004, S. 13).

Vor ca. 7000 Jahren setzte in Mitteleuropa ein anthropogener landschaftsbestimmender Prozess mit dauerhafte Sesshaftigkeit, ackerbaulicher Selbstversorgung, Domestizierung und gewerblich orientierten Aktivitäten ein. Seit dem Neolithikum veränderte sich das vom Jagen und Sammeln abhängige Verhalten des Menschen allmählich in ein aktives Verändern und Gestalten seiner Umwelt. Um Land für den Ackerbau und Viehzucht zu gewinnen, wurden zunächst die Wälder auf den Randhöhen, wie auch im Plangebiet, - gerodet.

Von der neolithischen Bandkeramischen Kultur um 5000 v.Chr. sind bei den Aussiedlerhöfen Keramikreste, Steinwerkzeuge aus Hartbasalt, Klingen aus Feuerstein geborgen worden. Diese Funden deuten auf eine größere Bandkeramische Hofanlage hin (von Berg 2004, S. 14). Spätneolithische Funde aus der Schnurkeramische Kultur des 3. Jahrtausend v. Chr. sind beim Bau der Freilichtbühne zwischen 1934 bis 1938 geborgen worden. U.a. wurde dort eine hervorragend erhaltene gelochte Steinaxt geborgen (von Berg 2004, S. 14). Zum Beginn der späten Bronzezeit um ca. 1000 v.Chr. steigt die Zahl der Fundstellen am Mittelrhein und auch auf dem Loreleyplateau deutlich an. Es geht um Siedlungsfunde der Urnenfelderzeit des 9. bzw. 8. Jahrhundert v.Chr. Typisch für diese Kultur war die Urnenbestattung in Flachgräbern. Die Funde deuten auf eine befestigte Höhensiedlung auf dem Felssporn hin. Die befestigte Siedlung war strategisch günstig gelegen, weil nur die Ostseite befestigt werden musste.

Im ausgehenden 8. Jahrhundert v.Chr. findet ein allmählicher Übergang von der Bronze- zur Eisenzeit statt. Mit der Laufelder Gruppe der frühen Hallstattzeit (802-650 v.Chr. setzte eine Binnenkolonisation ein. An der Landstraße südöstlich des Hühnerberges scheinen die dortigen Grabhügeln im Bezug mit der Besiedlung und Befestigung des Loreleyfelsens zu stehen. Es handelte sich um ein Gräberfeld mit über 20 Hügelgräbern, von denen 14 erhalten sind (von Berg 2004, S. 17). Aus der Laufelder Gruppe entwickelte sich die Eifel-Hunsrück-Kultur (700-250 v. Chr.), die für das Mittelrheingebiet typisch war. Die Besiedlung intensivierte sich. Aus dieser Zeit gab es auf dem Loreleyfelsen eine befestigte Siedlung, die bereits 1904 untersucht wurde (von Berg 2004, S. 19). Sie wurde nach dem jetzigen Forschungsstand im 3. Jahrhundert v.Chr. mit dem Ende der Eifel-Hunsrück-Kultur aufgegeben. Von der Befestigung ist heute nichts mehr zu sehen, denn die ist durch den Bau des Berghotels nahezu vollständig zerstört worden. Auch beim Bau des Jugend- und Turnerhauses mit den Außenanlagen sind Wälle und Gräben bereits eingeebnet worden (von Berg 2004, S. 19).

Das Loreleyplateau gehörte zum römischen Reich. Siedlungsfunde gab es nicht. Im 5. Jahrhundert n.Chr. wurde die römische Herrschaft allmählich beendet. Eine neue Besiedlungsphase setzte mit der sogenannten fränkischen (merowingischen) Landnahme im 7. Jahrhundert im Mittelrheingebiet ein.

Die Kulturlandschaftsentwicklung bis 1819
Der Loreleyfelsen ist bereits im Frühmittelalter belegt. Dies wird durch eine Abschrift der karolingischen Annalen des Klosters Fulda von 865, die heute nicht mehr vorliegt, belegt: „Nicht weit von der Stadt Bingen liegt eine Hofsiedlung; Caput-montium (“Berghaupt„) heißt sie und zwar deshalb, weil dort die Berge entlang dem Bett des Rheines ihren Anfang nehmen“. Gemeint ist Bingen-Kempten (Schmandt 2004, S. 23). Ein unbekannter Verfasser nannte die Bezeichnung „Mons Lurlaberch“. Ein älterer Hinweis datiert auf 920, im Besitzverzeichnis des Klosters Prüm wird die Loreley als „antiliolus“ (der Lei gegenüber) erwähnt.

Seit dem ausgehenden 14. Jahrhundert gibt es Nachrichten über Weinbau und es ist zu vermuten, dass der dortige Weinbau wegen der günstigen Hanglagen, älter ist. Denn dort wurden bereits im Laufe des 13. Jahrhunderts die Südhänge für die Anlage von Weinbergterrassen kultiviert. Dies durch die Tatsache belegt, dass 18 Stifter für die Finanzierung einer Vikarstelle in der Pfarrkirche von St. Goarshausen 1395 urkundlich erwähnt wurden. Sie verpflichteten sich aus den Erträgen ihrer Äcker und Weinberge diese Stelle finanziell zu unterstützen (Schmandt 2004, S. 26). Einer der 18 Stifter, Peter Knoblauch, besaß einen Weinberg „zu Loyrenberg“. Für 1372 ist Ackerbau auf dem Loreleyplateau urkundlich belegt worden (Schmandt 2004, S. 26).

Über die Frühneuzeit gibt es kaum landschaftliche Informationen. In einer Radierung von 1650 „Lurlaw, Catzenele[n]boge[n]“ ist der Fels mit Terrassenweinbau dargestellt. Dagegen ist die Landnutzung auf dem Plateau nicht dargestellt. Außerdem ist das Plateau durch die veränderte Form des Felsens kaum zu erkennen. Auf der Karte des Amtes Rheinfels von Wilhelm Dilich von 1608/1609 gibt es auf dem Plateau keine Siedlungen und ist nur vom Ackerbau auszugehen. Auf der Karte Stromverhältnisse an der Loreley von 1737 sind ebenfalls keine Siedlungen eingetragen. Aber es ist im östlichen Teil des Plateaus Ackerbau und einzelne Bäume dargestellt. Außerdem ist die Verengung des Rheinbetts südlich der Loreley gut zu erkennen. Auf einer Karte von 1763 ist das Loreleyplateau ebenfalls als nicht besiedelt dargestellt. Bemerkenswert ist die steile Darstellung der Hänge des Loreleyfelsens. Am Fuße des Felsen steht ein Wachthaus. Außerdem geht aus dieser Karte hervor, dass der Rhein an der Loreley ein guter Fischgrund für den Lachs war. Unmittelbar vor dem Felsen ist an beiden Ufern jeweils einen sog. „Salmenfang“ mit einer Bootssignatur abgebildet. Ein dritter „Salmenfang“ befindet sich nahe der „Sandinsel“. Die Loreley galt als eine der ertragreichsten Fanggebiete von Lachsen oder Salmen. Der Fang dieser wertvollen Fische war ein hoheitliches Privileg.

Entwicklung der Landnutzung 1819, 1850, 1914, 1941, 1960, 1987 und heute
Anhand der nachfolgenden Landesaufnahmen und älteren Ausgaben der topographischen Karten seit 1819 (Von Müfflingkarte, Blatt 98 St. Goarshausen), Blatt 5812 St. Goarshausen der Uraufnahme von 1850 (Uraufnahme), der berichtigten Neuaufnahme von 1914 ,sowie der Nachkriegsausgaben der topographischen Karten von 1941, 1960, 1987 und 2010 sind die auf den Karten zu entnehmenden kulturlandschaftlichen Veränderungen ermittelt, erläutert und zusammengefasst worden.
Landnutzung 1819
Aus der Landnutzungskarte von 1819 geht hervor, dass auf dem von Osten (ca. 240 m über NN) nach Westen abflachenden Loreleyplateau mit ca. 200 m über NN, keine Besiedlung eingetragen ist. Die Landnutzung auf dem Plateau wird hauptsächlich vom Ackerbau dominiert. Es sind einige kleine Grünlandflächen verzeichnet worden. Außerdem sind sehr wenige Wege eingetragen, diese verlaufen am nordöstlichen Rand des Plangebietes. Die Steilhänge des Loreleyfelsens sind auf der Karte mit Terrassenweinbau deutlich zu erkennen.

Landnutzung 1850
Das Landnutzungsgefüge hat sich bis 1850 kaum verändert. Die Uraufnahme, auf die bereits Höhenlinien eingetragen sind, zeigt das gleiche Landnutzungsmuster mit lediglich geringen Veränderungen, die sich vor allem auf kleinflächige Landnutzungsveränderungen beschränken. Es handelt sich um Heideflächen am West- und Ostrand des Plangebietes. Im Vergleich zur Karte von 1819 sind einige neue Wege eingetragen, durch die die Ackerflächen auf dem Plateau erschlossen worden sind. Weiterhin gibt es keine Bebauung und ist somit das Plangebiet nicht besiedelt.

Landnutzung 1914
Nach der Landnutzungskarte von 1914 ist das Plateau ebenfalls unbebaut. Die Landnutzung hat sich im östlichen Bereich verändert. Dort war nach den Karten von 1819 bzw. 1850 im östlichen Teil des Plangebietes Ackerland dargestellt. Dort ist nun Ackerland mit Obstbäumen dargestellt worden. Außerdem ist eine größere Fläche im Südwesten des Plangebietes in Grünland umgewandelt worden. Die offenen Ackerflächen an der Nordostgrenze des Plangebietes sind aufgeforstet worden. Obwohl auf der topographischen Karte von 1914 noch keine Bebauung eingetragen ist, gab es bereits erste wirtschaftliche Aktivitäten auf den Felsen, die im Zusammenhang mit dem Tourismus stehen. Denn ein ehemaliger Bahnwärter aus St. Goarshausen betrieb erstmals für die Bewirtung der Touristen und Besucher des Loreleyplateaus 1890 einen kleinen Ausschank, der in einer Hütte untergebracht war (Müller 2004, S. 171). Diese Hütte kann man seit der Vor- und Frühgeschichte als erstes und singuläres „Bauwerk“ auf dem Felsplateau am Standort des 2017 abgerissenen Berghotels betrachten.

Auf der Karte ist die heutige K 89 erstmals dargestellt. Sie führt von der heutigen L 338 zur Spitze des Loreleyplateaus. Sie ist für Touristen und Besucher wahrscheinlich um 1890 angelegt worden, die das Mittelrheintal aus der Perspektive „von oben“ wahrnehmen und erleben wollten.

Landnutzung 1941
Im südwestlichen Teil des Plangebietes ist nach der Landnutzungskarte von 1941 erstmals Bebauung dargestellt worden. Es handelt sich hierbei um das ehemalige Berghotel, das aus dem dortigen kleinen Kiosk hervorgegangen ist. Das Gasthaus wurde bereits 1919 von der Familie Metzger übernommen und zum „Berghotel Loreley“ ausgebaut (Müller 2004, S. 171). Seit 1921 besuchten tausende Besucher und aktive Sportler das jährliche Turnfest auf dem Felsplateau. Es gab eine Infrastruktur für sportliche Aktivitäten. Das Turner- und Jugendheim wurde 1928 errichtet und seitdem als Jugendherberge, Schullandheim, Lehrlingsstätte genutzt. Dort befindet sich neben dem Sportgelände außerdem ein Jugendzeltplatz. Weiterhin sind auf dem Gelände noch einige weitere Gebäude eingetragen.

Die Freilichtbühne wurde im Rahmen der sog. Thingstättenbewegung der Nazis errichtetet. Die Gesamtzahl der geplanten Thingstätten betrug etwa 400 (Custodis 2004, S. 141), die bei weitem nicht realisiert worden sind. So sind in der Rheinprovinz Anlagen in Jülich (1934), Koblenz (1935) und Düsseldorf-Gerresheim (1938) realisiert und eingeweiht worden (Custodis 2004, S. 141). Der Standort war bewusst am Rhein, „dem deutschen Schicksalsstrom“, gewählt worden. 1932 war dort ursprünglich ein Spielort für den Rheinspielring vorgesehen. 1934 übernahmen die damaligen Nazimachthaber den Standort. Dort passte nach der NS-Ideologie die Aufführung von germanischen Heldensagen am besten. So wurde die symbolbeladene Loreley ideologisch vereinnahmt.

Der Bau der Thingstätte auf dem Loreleyplateau wurde vom Reichsminister für Propaganda Josef Goebels als Freilichttheater und als Stätte für nationale Kundgebungen unterstützt (Stadtarchiv St. Goarshausen). Der Bau auf dem Loreleyplateau wurde vom Gauleiter Sprenger von Hessen-Nassau vorangetrieben. Der erste Spatenstich fand am 30. April 1934 durch den stellvertretenden Gauleiter von Hessen-Nassau Regierungsrat Reiner statt (Stadtarchiv St. Goarshausen). Das Baugelände am Galgenkopf wurde von der Gemeinde Bornich und der Stadt St. Goarshausen zu Verfügung gestellt. Die Bauarbeiten standen unter der Leitung des Architekten Hermann Senf vom Reichsarbeitsdienst (RAD) und wurden weitgehend in Handarbeit durchgeführt. Der Bau wurde zunächst durch den „Freiwilligen Arbeitsdienst“ und ab 1936 durch den Reichsarbeitsdienst (Abteilung 3/251) mit zwangsverpflichteten arbeitslosen Facharbeitern und Studenten durchgeführt (Custodis 2004, S. 143). Ein Teil der Bauarbeiter war zuerst im Turner- und Jugendheim untergebracht. Für die weiteren Bauarbeiter wurde nahe dem Baugelände ein Barackenlager eingerichtet. Die Bauarbeiten gestalteten sich schwierig, denn es mussten Teile der Felsen gesprengt und über 7.000 m³ Erde bewegt werden. Abweichend von der damals üblichen Form der Freilichtbühnen gab es aufgrund des gewählten Standortes nur eine knappe Freifläche, 4.300 Sitzplätze aus Naturstein und 8.000 bis 10.000 Stehplätzen in Form eines Viertelkreises (Custodis 2004, S. 141). Die Sitz- und Stehplätze waren dementsprechend mit einer für eine Freilichtbühne erforderlichen Steigung angelegt.

Der Architekt Senf war sich bewusst, dass an dieser Stätte die Architektur niemals mit dem Mitterheintal konkurrieren konnte. Deswegen fügte er das Bauwerk harmonisch in das Landschaftsbild etwa 130 m über die Sohle des Mitterheintales am Westrand des Plateaus ein. Außerdem hatten die Zuschauer Blickkontakt mit dem oberen Mittelrheintal.

Nach vier Jahren wurden die Baumaßnahmen in August 1938 abgeschlossen. Die Einweihung fand an der Sommersonnenwende-Feier 1939 statt (Stadtarchiv St. Goarshausen). Die Erstaufführung des Theaterstücks Wilhelm Tell von Friedrich Schiller durch Schauspieler der städtischen Bühnen Frankfurt fand am 24. Juni 1939 statt. In Juni und Juli 1939 folgten zwei weitere Aufführungen (Custodis 2005, S. 20-22). Während des Krieges wurde die Thingstätte nur geringfügig beschädigt (Thingstätte).

Nach dem Krieg wurden alle NS-Symbole sowie das sog. „Denkmal des Arbeitsmannes“ entfernt und die Anlage wurde in „Loreley-Freilichtbühne“ umbenannt. Von 1953 bis 1968 fanden alljährlich die Loreleyfestspiele statt (Stadtarchiv St. Goarshausen).

Landnutzung 1960
Auf der Landnutzungskarte von 1960 sind vor allem die Auswirkungen der Flurbereinigung in der Gemarkung Bornich von 1950 bis 1955 dargestellt. Neben der Zusammenlegung von Parzellen mit der Anlage eines neuen weitgehend rechteckigen Wegenetzes für die Erschließung der Parzellen wurde das Loreleyplateau erstmals seit der Eisenzeit wieder mit vier Aussiedlergehöften besiedelt. Die Aussiedlung war erforderlich, um den sehr eng bebauten Ortskern von Bornich aufzulockern und die von zwei innerörtlichen Bauernhöfen erzeugten schlechten Zustände zu beseitigen. Die Aussiedlerhöfe wurden in der Gemarkung, 1,5 bis 2 km von Bornich entfernt, errichtet (Chronik von Bornich 1988, Abschnitt 1). Um die Jahreswende 1954/1955 sind die Landwirte und ihre Familien in den vier neuen Aussiedlerhöfen (Loreleysiedlung) im Baustil der 1950er Jahre umgezogen (Chronik von Bornich 1988, Abschnitt 1). Die Gehöfte verfügten über 8 ha Land. Die Wohn- und Wirtschaftsgebäude sind im rechten Winkel zueinander angeordnet worden. Die Wohn- und Wirtschaftsgebäude der Gehöfte waren durch einen niedrigeren Zwischentrakt verbunden.

Nach Überwindung anfänglicher Schwierigkeiten konnten diese Aussiedlerbetriebe sich gut entwickeln. und wurden die Höfe mit zusätzlichen Betriebsgebäuden erweitert. Heute werden die Loreleygehöfte in Nebenerwerb betrieben. Ein Hof wurde aufgegeben und die Scheune zu einem Wohnhaus umgebaut. Außerdem erwirtschaften einige Gehöfte aufgrund der vielen Veranstaltungen in der Freilichtbühne durch die Vermietung von Gästezimmern und durch die Zurverfügungstellung von Land für Parkplätze ein zusätzliches Einkommen. Von den beiden restlichen Loreley-Höfen hat sich einer auf Rindviehhaltung und Milchwirtschaft spezialisiert, der andere auf die Schweinezucht. Die am Anfang ohne jegliche Begrünung in der Landschaft errichteten Siedlungen sind nach mehr als 60 Jahren mit Sträuchern, Hecken und Bäumen in der Kulturlandschaft sowie im Landschaftsbild des Loreleyplateaus in Baum- und Strauchpflanzungen eingebettet.

Um 1955 sind 13 Blockhütten für die Unterkunft von Jugend- und Schülergruppen errichtet worden. Neun Hütten standen in einem Oval unmittelbar nördlich des ehemaligen Berghotels. Sie sind auf der Ausgabe der topographischen Karte von 1955 erstmalig dargestellt worden. Von den neun Hütten sind bereits sechs Hütten auf der topographischen Karte von 1960 dort nicht mehr abgebildet. Sie sind in Zusammenhang mit der Modernisierung und Erweiterung des Berghotels abgerissen worden.

Landnutzung 1987
Auf der Landnutzungskarte von 1987 ist auf dem Gelände des Turner- und Jugendheims eine Turmhalle eingetragen, die 1962 errichtet wurde.

1968 wurden die Theateraufführungen in der Freilichtbühne eingestellt. Das Land Rheinland-Pfalz hatte gab die Freilichtbühne auf. Die Loreleystadt St. Goarshausen erwarb 1974 die Bühne wegen der Bedeutung für die Region. Seitdem finden dort Konzerte, Großveranstaltungen und seit einigen Jahren auch Filmaufführungen statt, die viele Besucher anziehen. Für die Bewältigung der Besucherströme wurden eine Zuwegung und ausreichend Parkplätzen angelegt (siehe www.loreley-freilichtbuehne.de, Rubrik Veranstaltungen/Freilichtbühne, 27.01.2022). In der Anlage ist Platz für ca. 15.000 Zuschauer mit 5.000 Sitzplätzen und etwa 10.000 Stehplätzen. Die Rückseite der Bühne umfasst eine große Terrasse mit einem wunderschönen Blick in das romantische Mittelrheintal.

Südöstlich der K 89 wurde zwischen 1965 und 1968 ein Zeltplatz angelegt. Die Obstbäume im östlichen Teil des Plangebietes sind bis auf wenige gerodet worden und die Fläche wird wieder monofunktionell als Ackerland genutzt. Weiterhin ist östlich der Freilichtbühne wegen der Schaffung von Behelfsparkplätzen für die Besucher der Großveranstaltungen das angrenzende Ackerland in Grünland umgewandelt worden.

Im unmittelbaren Bereich des heutigen Besucherzentrums betreibt ein Landwirt der Loreleyhöfe Weinbau. Der Weinberg ist erstmalig auf der topographischen Karte von 1982 eingetragen worden.

Landnutzung 2010
Auf der Landnutzungskarte von 2010 werden die Auswirkungen des um 2000 ausgebauten Landschaftsparks auf dem vorderen Teil des Loreleyplateaus sichtbar. Mit einem neuen Rundwegekonzept mit vielen Panoramablickstationen ins Mittelrheintal, hat man im Vorfeld der Ausweisung des Oberen Mittelrheintals durch die UNESCO als Welterbekulturlandschaft vom 28. Juni 2002 die Erlebbarkeit der Mittelrheintallandschaft Landschaft erhöht und Sichtachsen (Panoramen) ins Engtal geschaffen. In diesem Zusammenhang wurden auch Renaturierungs- und Landschaftsgestaltungsmaßnahmen durchgeführt. Eine weitere Maßnahme war die Erneuerung des Treppenwegs vom Loreleyplateau ins Tal.

Das nahe der Freilichtbühne errichtete Besucherzentrum, das 2000 ebenfalls im Vorfeld der UNESCO-Ausweisung des oberen Mittelrheintales eröffnet wurde, bietet den Besuchern Informationen über den Mythos der Loreley, die Bedeutung der Rheinromantik, die Entwicklung der Region und umfassende Informationen über die Welterbe-Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal sowie touristische Informationen. Das Gebäude ist gegliedert in einem Museums- und Infoteil mit Shop. Darüber hinaus ist im Gebäude eine Restauration untergebracht (www.loreley-besucherzentrum.de, 28.01.2022). Für die Besucher des Besucher- und Infozentrums sind großzügig kostenpflichtige Parkplätze angelegt worden. Die Gesamtkosten dieses Projektes betrugen drei Mio. Euro, von denen 70 % vom rheinland-pfälzischen Innenministerium übernommen worden sind.

Am 28. November 2009 erhielt St. Goarshausen als Zeichen der Freundschaft das Kultursymbol „Jeju Dolharbang“ als Geschenk von der südkoreanischen Partnerstadt Jeju. „Jeju Dolharbang“ ist ein Kultursymbol, das aus zwei Statuen mit einem Zivilbeamter und Offizier besteht. Es hat die Funktion eines „Schutzgottes“, der die Region bewachen soll (Erläuterungsschild am Besucherzentrum).

Im Rahmen der Großveranstaltungen auf der Freilichtbühne wurden zusätzlich auf den angrenzenden Wiesen weitere temporäre Parkplätze eingerichtet.

Kulturlandschaftswandel 1819-2010
Für die kartographische Darstellung der kulturlandschaftlichen Entwicklung entwickelte Peter Burggraaff die Kartierungsmethode der Kulturlandschaftswandelkarte (Burggraaff 1992). Sie stellt die historische Dimension der Kulturlandschaft aufgrund des Vergleichs und der Interpretation der erstellten Landnutzungskarten von 1819, 1850, 1914, 1941, 1960, 1987 und 2010 dar, indem die Kulturlandschaftselemente nach ihrer erstmaligen Aufnahme und Darstellung in Altkarten auf der Grundlage der aktuellen Ausgabe der topographischen Karte 1:25.000 bzw. der deutschen Grundkarte im 1:10.000 kartiert werden. Somit vermittelt diese Karte durch Farben die Datierung der punktuellen, linien- und flächenhaften Kulturlandschaftselemente sowie die Chronologie der Kulturlandschaftsentwicklung seit 1819 mit Verharrung (nicht bzw. wenig verändert) und Dynamik (stark verändert). Diese Kartierungsmethode hat einen unmittelbaren Bezug auf die Topographie, während in der historischen Forschung üblicherweise thematische Karten ohne Bezug auf die Topographie dominieren. Eine Kulturlandschaftswandelkarte lässt sich nicht automatisch digital generieren, sondern sie ist ein Erzeugnis der quellenkritischen Auswertung der Altkarten seit 1819.

Die Veränderungen und die Persistenz sind in der Wandelkarte durch die chronologisch angeordneten Farben deutlich ablesbar, ebenso der Anteil historisch gewachsener Strukturen im Verhältnis zu den umfangreichen Flächenveränderungen zwischen 1960 2010.

Es wurden folgende Zeitschnitte eingearbeitet, die auf folgenden Kartenquellen beruhen:
Vor 1819: Von Müfflingkarte (grün)
1819-1850: Preußische Uraufnahme (lila)
1850-1914: Bearbeitete Preußische Neuaufnahme (rot)
1914-1941: Fortführung der Landesaufnahme (braun)
1941-1960: Fortführung der Landesaufnahme (orange)
1960-1987: Fortführung der Landesaufnahme (gelb)
1987-2010: Aktuelle Ausgabe der Topographischen Karte (hellgelb).

Das Prinzip und die Methode der Kulturlandschaftswandelkarte sind in der Mediengallerie dargestellt. Mit den chronologischen Farben werden die Veränderungen in der Kulturlandschaft für die verschiedenen Epochen, die mit der Erscheinung von neu erstellten Landesaufnahmen und umfassenden Berichtigung von Ausgaben der topographischen Karten gekoppelt ist, hervorgehoben.

Kulturlandschaftswirksam werden die Veränderungen vor allem nach 1914 mit dem Bau des Berghotels Loreley von 1919, des Sport- und Jugendheims (1928), sowie die Thingstätte, die heutige Freilichtbühne, von 1934-1939 sind braun koloriert. Weitere großflächige kulturlandschaftliche Veränderungen finden zwischen 1941 und 1960 statt und prägen damit vor allem den östlichen Teil des Plangebietes. Durch die Realisierung der Flurbereinigung von Bornich werden vier Gehöfte aus dem Ort ausgesiedelt und im Plangebiet angesiedelt. Darüber hinaus hat das Wegegefüge sich durch die neue Parzellierung mit größeren Parzellen eingreifend verändert. Das Wegenetz wurde verdichtet und hat eine regelmäßige Struktur.

Zwischen 1960 und 1987 sind die Veränderungen geringfügig und es wird ein Zeltplatz angelegt. Dagegen gibt es zwischen 1987 und heute viele Veränderungen im westlichen Teil des Plangebietes. Bereits 1988 wurde im Auftrag der Verbandsgemeinde Loreley ein Gutachten zur Gestaltung der Loreley unter der Leitung von Prof. Helmut Bott mit drei unterschiedlichen Entwicklungsmodellen (A, B, und C) für das Loreleyplateau erstellt (Bott, Neuhahn u. Zibuschka 1988). Von den drei erstellten Entwicklungsmodellen ist bis heute keine umgesetzt worden.

Die wegen der UNESCO-Ausweisung des Oberen Mittelrheintales wachsenden Besucherzahlen, wurden auf dem Plateau Neugestaltungsmaßnahmen durchgeführt. Hierzu gehört auch das 2000 eröffnete Besucherzentrum. Außerdem sind viele Parkplätze angelegt worden. Auch die Allee entlang der K 89 gehört zu den Verschönerungsmaßnahmen. Als letzte Veränderung ist auf die Anlage der Sommerrodelbahn hinweisen, die am 13. Mai 2013 eröffnet worden ist.

Bei der zusammenfassenden Betrachtung der Kulturlandschaftswandelkarte wird deutlich, dass die meisten flächenhaften Veränderungen sich erst seit den 1910er Jahren vollzogen haben. Dies betrifft das ehemalige Berghotel, das Turner- und Jugendheim, die Turnhalle, Freilichtbühne, Blockhütten, sowie die Loreleysiedlungen, die sich außer den Loreleysiedlungen hauptsächlich an der Plateauspitze befinden. Die Struktur der Feldflur wird durch die Flurbereinigung von 1950-1955 mit einer neuen Parzellierung, einem neuen Wegegefüge und den vier Aussiedlerhöfen geprägt. Außerdem sind im mittleren und nordwestlichen Bereich des Plateaus eine touristische- bzw. Naherholungsstruktur mit dem Zeltplatz, Besucherzentrum, den Parkplätzen, Panoramawanderwegen errichtet worden.

Nach dem rechtskräftigen Bebauungsplan steht die Fläche des Loreley-Plateaus als archäologisches Grabungsschutzgebiet aufgrund einer im frühen 20. Jahrhundert dokumentierten hallstattzeitlichen Befestigung bzw. Siedlung auf der Loreley unter Denkmalschutz.

Ausblick
In dem 2019 eröffneten neuen Kultur- und Landschaftspark können Besucherinnen und Besucher die Spuren der Kulturgeschichte entdecken, dem Mythos der Loreley nachspüren und das Naturdenkmal Loreley erleben. Die einzigartige Kulturlandschaft des Loreleyplateaus im oberen Mittelrheintal kann barrierefrei erkundet werden. Über den Mythenpfad oder den Strahlenweg gelangt man immer zu den 6 Aussichtpunkten mit spektakulären Blicken in das canyonartige Durchbruchstal des Rheins im rheinischen Schiefergebirge.

Die Bauarbeiten zur weiteren Umgestaltung des Loreley-Plateaus sind 2021 fortgesetzt worden. Bauarbeiten für zusätzliche barrierefreie Parkplätze am Besucherzentrum sind durchgeführt worden. Im Kultur- und Landschaftspark sind Handläufe aufgebaut worden, an denen die Besucherinnen und Besucher mythischen Geschichten auf Tafeln nachlesen können. Ein Wettbewerb für den Entwurf einer Loreleystatue ist ausgeschrieben.

( Peter Burggraaff, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. , 2016, 2022 und Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2014, 2021)

Quellen
Das Originalblatt der preußischen Neuaufnahme von St. Goarshausen (Blatt 5812) liegt nicht mehr vor. Auf der CD-ROM „Landschaft im Wandel“ des Landesamtes für Vermessung und Geobasisdateninformation fehlt dieses Blatt ebenso.
Die Landesaufnahme von Tranchot und von Müffling von 1803/21. Blatt 98: St. Goarshausen (1819).
Topographische Aufnahme 1:25.000 (Uraufnahme) Rheinprovinz 1842-1850. Bl.: 5812 St. Goarshausen (1850). Nachdruck. Koblenz 2000ff.
Topographische Aufnahme 1:25.000 der Königlichen preußischen Landesaufnahme 1895-1912. Bl.: 5812 St. Goarshausen (Bearbeitungsstand 1914). Koblenz.
Topographische Aufnahme 1:25.000. Bl.: 5812 St. Goarshausen (Bearbeitungsstand 1941). Koblenz.
Topographische Aufnahme 1:25.000. Bl.: 5812 St. Goarshausen (Bearbeitungsstand 1960). Koblenz.
Topographische Aufnahme 1:25.000. Bl.: 5812 St. Goarshausen (Bearbeitungsstand 1987). Koblenz.
Topographische Karte 1:25.000. Bl.: 5812 St. Goarshausen (Bearbeitungsstand 2010). Koblenz.

Internet
sgdnord.rlp.de: Neugestaltung Loreley Plateau (abgerufen 20.04.2021)
Chronik von Bornich 1988, Abschnitt 1,www.bornich.de, abgerufen 28.01.2022

Literatur

Berg, Axel von (2004)
Der Loreleyfelsen in vor- und frühgeschichtlicher Zeit. In: Kramp, Mario u. Schmandt, Matthias (Hrsg.): Die Loreley, S. 13-21. Mainz.
Custodis, Paul-Georg (2005)
Die Thingstätte auf der Loreley. In: Rheinische Heimatpflege 42, Heft 1, S. 10-27. Köln.
Custodis, Paul-Georg (2004)
„...die Wellen verschlingen am Ende Schiffer und Kahn“. Die Loreley in der NS-Zeit. In: Kramp, Mario u. Schmandt, Matthias (Hrsg.): Die Loreley, S. 141-147. Mainz.
Keune, Karsten (2011)
Der Rhein. Strom der Romantik. Gemälde aus der Sammlung RheinRomantik. Petersberg.
Keune, Karsten (2007)
Sehnsucht Rhein. Rheinlandschaften in der Malerei. Gemälde aus der Sammlung Siebengebirge. Bonn (2. erweiterte Auflage).
Kramp, Mario; Schmandt, Matthias (2004)
Die tiefste Stelle: Der Rhein bei der Loreley. In: Kramp, Mario u. Schmandt, Matthias (Hrsg.): Die Loreley, S. 13-21. Mainz.
Kramp, Mario; Schmandt, Matthias (Hrsg.) (2004)
Loreley. Ein Fels im Rhein. Ein deutscher Traum. Mainz.
Neugebauer, Anton (2004)
„... dass ich so traurig bin“. Auf dem Weg zum Welterbe: Die Loreley nach 1945. In: Kramp, Mario u. Schmandt, Matthias (Hrsg.): Die Loreley, S. 189-197. Mainz.
Sauer, Willi: (1978)
Rund um die Loreley. Heidelberg.
Schmandt, Matthias (2004)
Die Loreley wird aktenkundig. Zur Dokumentation des Felsen vor 1800. In: Kramp, Mario u. Schmandt, Matthias (Hrsg.): Die Loreley, S. 23-35. Mainz.

Loreleyplateau

Schlagwörter
Ort
56346 Sankt Goarshausen
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn -7000

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„Loreleyplateau”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-95092-20140625-2 (Abgerufen: 19. April 2024)
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