Zu den ältesten Institutsgebäuden der RWTH-Aachen gehört das 1894-97 an der Wüllnerstraße errichtete Bergbaugebäude. Es wurde von Regierungsbaumeister Mennicke und Kreisbauinspektor Moritz für die Nutzung als Hochschulinstitut für Bergbau und Elektrochemie entworfen. Heute beherbergt es in konsequenter Nachfolge die Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik. In den Fünfzigerjahren wurden das Treppenhaus und das Dachgeschoss des Gebäudes erneuert, während an seiner Rückseite ein Erweiterungsbau entstand. Unter Denkmalschutz steht die Außenhaut des Altbaus aus dem 19. Jahrhundert.
Beschreibung Das Bergbaugebäude ist ein dreigeschossiger Bau aus Sandstein über einem hohen Sockelgeschoss aus Basaltlava und einem später aufgestockten Attikageschoss als viertes Stockwerk. Jeweils ein Gurtgesims über dem Erd- und dem Sockelgeschoss, sowie ein als hervortretendes Gebälk gestaltetes Hauptgesims gliedern die Fassade vertikal. Unter den Fenstern des 2. Obergeschosses treten in Stellvertretung der Gesimse schmückende Fensterbänke aus der Fassade hervor. Das Sockel- sowie das Erdgeschoss sind in Bossenquadern ausgeführt, die in den Obergeschossen nur zur Betonung der Fensterbögen wiederkehren. Im 1. Obergeschoss werden die Fenster zusätzlich durch als Voluten aus der Fläche hervortretende Keilsteine bekrönt. Horizontal wird die Fassade zur Straße durch zwei Seitenrisalite gegliedert, die im Sockelgeschoss und im Erdgeschoss zweiachsig sind, im 1. Obergeschoss jeweils große, von Karl Krauss gestaltete Figurenreliefs präsentieren und im 2. Obergeschoss drei Achsen aufweisen. Der Mittelteil weist sieben Achsen und im Erdgeschoss eine Ädikula auf, welche in Formen der Neurenaissance den Haupteingang betont.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das frühere Walmdach beschädigt, sodass es 1950 durch das hinter dem Hauptgesims zurückspringende Attikageschoss ersetzt wurde. Es hebt sich farblich und gestalterisch mit durchgehender Reihung rechteckiger Fenster vom historistischen Gebäude ab und verzichtet auf dessen Fassadengliederung.
(Moritz Wild, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2011)
Quelle LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Denkmälerarchiv, Bauakte.
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