Schon im Mittelalter lebten Juden in Essen. Die Ansiedlung wurde in der Frühen Neuzeit zumeist restriktiv gehandhabt. Erst im 19. und vor allem im frühen 20. Jahrhundert wuchs die jüdische Bevölkerung erheblich an. Zur Synagogengemeinde Essen gehörten auch Steele (bis 1879), Kettwig, Werden und Borbeck. Im Mai 1945 gründeten Überlebende eine neue jüdische Gemeinde.
Gemeindegröße um 1815: 279 (1816), um 1880: 1053 (1885), 1932: 5045, 2006: 794 (vorstehende Angaben alle nach Reuter 2007).
Die Synagoge
An der Stelle eines 1932 gebauten und in der Pogromnacht 1938 zerstörten Jugendheims entstand zwischen 1958 und 1959 für die jüdische Kultusgemeinde Essen ein Gemeindezentrum mit Synagoge und Gemeindehaus. Die Eröffnung des von den Architekten Dieter Knoblauch und Heinz Heise entworfenen Baus erfolgte am 21. Oktober 1959.
„Der Entwurf … vereinigt die geforderten Funktionen in einem mehrgliedrigen, axialsymmetrischen Baukomplex, der das keilförmige Grundstück an der Ruhrallee günstig ausnutzt. Der Synagogenbau ist als kreisrunde, halbkugelige Schale konstruiert. Niedrige, gewinkelte Gänge verbinden die Synagoge mit dem konkav geschwungenen Gemeindehaus, das den Abschluss des Ensembles bildet. Die Bauten umschließen einen Garten, der dem Gemeindezentrum einen intimen Innen-Außenraum anbietet. Das kreisrunde, halbkugelige Innere der Synagoge ist gegen die Außenwelt abgeschlossen: Nur in die Kuppelschale eingelegte Felder aus bunten Glasbausteinen lassen Tageslicht ein. Der breite Toraschreinaufbau auf der Ostseite ist von einem flachen Dreieck eingefasst. Die für Synagogen in Deutschland einzigartige Form der Essener Synagoge macht den Bau zu einem der markantesten der Fünfzigerjahre. …“ (Dr. Ulrich Knufinke unter zentralratdjuden.de)
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2014/2021)
Internet
de.wikipedia.org: Neue Synagoge (Essen) (abgerufen 30.08.2021)
www.zentralratdjuden.de: Synagoge und Gemeindezentrum Sedanplatz (abgerufen 22.05.2014, Inhalt nicht mehr verfügbar 30.08.2021)