Rauchschäden an Bäumen im Duisburger Stadtwald

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Duisburg
Kreis(e): Duisburg
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 51° 24′ 0,78″ N: 6° 47′ 27,15″ O 51,40022°N: 6,79088°O
Koordinate UTM 32.346.332,37 m: 5.696.647,68 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.555.081,42 m: 5.696.468,09 m
  • Rauchschäden an Bäumen im Duisburger Stadtwald (2012).

    Rauchschäden an Bäumen im Duisburger Stadtwald (2012).

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In Duisburg-Wedau, am westlichen Ufer der Regattabahnen im Bereich Eichenweg/Grüner Weg befinden sich noch ältere Kiefernbestände. Einige dieser Bäume weisen durch ihren Krummwuchs und ihr stark zurück gebliebenes Wachstum noch Spätfolgen so genannter „Rauchschäden“ auf. Obwohl diese Belastungen schon viele Jahrzehnte zurückliegen, sieht man die vor allem durch Industrieabgase hervorgerufenen Schädigungen den Bäumen noch heute an.

Bereits 1927 sprach man im Ruhrgebiet vom „Sterben der Wälder“. Rauchschäden an Bäumen durch „Hüttenrauch“ waren schon ab Mitte des 19. Jahrhunderts näher erforscht worden. Im Verwaltungsbericht der Stadt Duisburg für die Jahre 1912-1924 hieß es über den Zustand der Stadtwälder: „Das Nadelholz hat unter der mit Rauch und schädlichen Gasen durchsetzten Industrieluft besonders zu leiden. Von den älteren Beständen sind nur noch einzelne in lückenhaftem Zustand vorhanden. Selbst die Stangenhölzer, die kaum noch einen Zuwachs zeigen, müssen allmählich mit rauchharten Laubhölzern wie Buchen, Birken und amerikanischen Eichen unterbaut werden“ (zit. nach Freude 1987, S. 56f.).
In seiner 1927 herausgegebenen Denkschrift „Walderhaltung im Ruhrkohlenbezirk“ stellte der 1920 ins Leben gerufene Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk fest, dass „seit Jahrzehnten (…) das Sterben der Wälder im Ruhrkohlenbezirk in erschreckender Weise um sich“ (zit. nach SVR 1970, S. 88) greife. Auch nach dem Krieg ging das lokal begrenzte „Waldsterben“ weiter. In Duisburg starben laut Forstbetriebswerk von 1949 die 40-80jährigen Kiefern infolge der Rauchschäden langsam ab. Auf den Flächen wurde mit Buchenunterbau und dem Anbau von Roteichen begonnen. Die Stiel- und Traueneichen zeigten – auch aufgrund der Schwächung durch die Rauchschäden – teils starken Eichenwickler-Befall.

(Bernward Selter, Münster, 2014)

Literatur

Brüggemeier, Franz-Josef; Rommelspacher, Thomas (1999)
Blauer Himmel über der Ruhr. Geschichte der Umwelt im Ruhrgebiet 1840–1990. Essen.
Freude, Axel (1987)
Zur Geschichte des Waldes im Gebiet der alten Stadt Duisburg in den Grenzen von 1904. (Unveröffentlichte Diplomarbeit.) Göttingen.
Kastorff-Viehmann, Renate (1998)
Die grüne Stadt. Siedlungen, Parks, Wälder, Grünflächen 1860-1960 im Ruhrgebiet. Essen.
Roden, Günter von (1974)
Geschichte der Stadt Duisburg - Die Ortsteile von den Anfängen, die Gesamtstadt seit 1905. Duisburg.
Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk (SVR) (Hrsg.) (1970)
Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk 1920-1970. Essen.
Spelsberg, Gerd (1988)
Rauchplage. Zur Geschichte der Luftverschmutzung. Köln.

Rauchschäden an Bäumen im Duisburger Stadtwald

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung

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„Rauchschäden an Bäumen im Duisburger Stadtwald”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-92216-20140510-2 (Abgerufen: 25. April 2024)
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