Die Siedlung um den Pauliplatz entstand als Modell für beispielhaftes Bauen am Vorabend des Ersten Weltkriegs. Erbaut wurde sie 1913/14 durch den Architekten Fritz Klein zur Werkbund-Ausstellung in Köln 1914. Sie spiegelt baulich und strukturell (Platz, Vorgärten) das Gartenstadtprinzip wider. Prägend ist die Blockrandbebauung aus repräsentativen, zweigeschossigen Häusern mit Vorgärten, zum Teil mit ausgebautem Dachgeschoss und Pseudogiebeln bzw. ausgeprägten Giebelkonstruktionen und Fassadengliederungen (Erker, Gauben, Sprossenfenster, Krüppelwalmdächer …). Zum Teil sind Häuser symmetrisch zueinander angeordnet (Paulistraße Nr. 36-46). Mittig liegt der dreieckige Pauliplatz. Er wird aus einer von Formschnitthecken und Baumreihen begrenzten Rasenfläche gebildet. Die Sanierung erfolgte 2011 weitestgehend nach historischem Vorbild. Die Straßen des Viertels sind wie zur Entstehungszeit mit Kopfsteinpflaster belegt. Namensgebend für Platz und Siedlung ist Joseph Pauli (1873-1949), der ehemalige Besitzer des Mertenshofs und des Maarhofs in Braunsfeld. Auf den Ländereien des Maarhofs, der an der Ecke Stolberger Straße / Maarweg lag, entstand das Pauliviertel (nicht erhalten). Vor allem in den 1920er Jahren erfolgte eine Erweiterung des Viertels um den Pauliplatz herum (zum Beispiel nach Norden zum Monschauer Platz) mit einfacherer Bebauung, aber die Einheit des Wohnviertels ist erkennbar.
Kulturhistorische Bedeutung Das Wohnviertel um den Pauliplatz erinnert heute an die Siedlungserschließung in Braunsfeld zur vorletzten Jahrhundertwende und damit indirekt an die ländlich-bäuerlich geprägte Vergangenheit dieses ehemaligen Kölner Vororts (Parzellierung des Maarhofs). Darüber hinaus erinnert das Pauliviertel an die erste Werkbundausstellung, die 1914 in Köln stattfand. Gleichzeitig erinnert das Wohnviertel damit an die Ideen und Ideale des Werkbunds, die sich vor dem Hintergrund der Reformbewegungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts vollzogen haben und hier im Bereich der Wohnviertelplanung (Gartenstadtideal) ihren Ausdruck fanden. Zeitgenössisch wurde die Siedlung hochgelobt. Der Erhaltungszustand der Siedlung ist sehr gut, ebenso die Ablesbarkeit der historischen Zusammenhänge. Bauliche Veränderungen des Originalzustands halten sich in Grenzen und beeinträchtigen den Gesamteindruck nicht.
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