Ackerterrassen im Hohensyburger Wald zeugen von der früheren Ackernutzung der Hänge.
Am Westhang des Sybergs Zeugnisse des frühen Steinkohlebergbaus (ehemalige Zeche Graf Wittekind und zahlreiche Pingen). Am östlichen Hang Relikte (Brücke, Trasse) der 1903 in Betrieb genommenen Zahnradbahn.
Historische Wälder am Asenberg und Ebberg östlich Syburg mit weitgehend überlieferten Waldrändern. Am Ebberg Zeugnisse der ehemaligen Niederwaldwirtschaft, an den östlichen Hängen Steinbrüche und Bergbaurelikte wie der alte Kohlenweg nördlich der Husener Mühle mit stellenweise noch gut erkennbaren alten Wegplatten.
Nördlich von Syburg seit 1900 persistente Wald-/Offenlandverteilung, Siedlungs- und Wegestruktur. Die Aue des Wannebaches wurde bereits um 1840 als Grünland genutzt, einige Gräben deuten auf eine ehemalige Wiesenbewässerung hin.
Oberhalb der Ruhrsteilhänge benachbart zum modernen Casinogebäude für die archäologische Forschung bedeutende Reste der frühmittelalterlichen Wall- und Grabenanlagen Hohensyburg. Standort einer weiteren hochmittelalterlichen Burg inmitten der älteren Wallanlage, wahrscheinlich Stammsitz der Herren von Sieberg (erste Schriftquellen von 1253). Im 19. Jahrhundert avancierte die Hohensyburg zu einem beliebten Ausflugsziel, und 1857 entstand zu Ehren des Freiherren von Vincke der Vincketurm und 1902 das Kaiser-Wilhelm-Denkmal. In der ehemaligen Vorburg der Hohensyburg liegt in eigenem, umwallten Bereich die evangelische Kirche St. Peter, ehemals Ziel einer regionalen Wallfahrt. Romanischer Saal mit gotischem Chor im 5/8-Schluss und gedrungenem Westturm in Breite des Schiffs. Durch die exponierte Lage sind zahlreiche historische Sichtbeziehungen v.a. aus dem Ruhrtal auf die Denkmäler erhalten.
Unterhalb des Asenbergs liegt in einem Bachtal der Wohnturm und die Gutsanlage von Haus Husen. Von der mittelalterlichen Anlage ist nur der zweigeschossige Wohnturm aus Bruchsteinmauerwerk erhalten. Die Anlage des ältesten Bauteils als Motte, seine ungenaue Grundrissbildung und die Stärke der Außenmauern (ca. 1 m) deuten auf eine Entstehungszeit vor 1400 hin. Die Motte wurde im 17. Jahrhundert um die halbe Hausbreite nach Süden erweitert, in Solitärlage gelegen.
Das Tal wird traditionell als Grünland genutzt und ist von historischen Gräben durchzogen. Östlich die ehemalige Wassermühle (Husener Mühle). Historisch erhaltene Sichtbeziehung auf Herrenhaus und Wohnturm.
Kulturlandschaftliches und denkmalpflegerisches Ziel im Rahmen der Regionalplanung ist eine erhaltende Kulturlandschaftsentwicklung, insbesondere
- Bewahren und Sichern von Elementen, Strukturen, Nutzungen sowie Ansichten und Sichträumen von historischen Objekten
- Bewahren des Kulturlandschaftsgefüges, insbesondere Nutzung der Waldbestände unter Erhaltung der kulturhistorischen Zeugnisse in besonderer Dichte, Fortführung der traditionellen Grünlandnutzung in den Tälern, Erhaltung der wasserwirtschaftlichen Zeugnisse
- Sichern kulturgeschichtlich bedeutsamer Böden
- Bewahren und Sichern archäologischer und paläontologischer Bodendenkmäler in ihrem Kontext
Aus: Landschaftsverband Rheinland / Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Ruhr, 2014
Internet
Fachbeitrag Kulturlandschaft zum Regionalplan Ruhr (Abgerufen: 04.04.2016)