Das heutige Straßendorf Beinhausen an der Lieser wurde am 10.8.1290 als „Beinschenhusen“ und 1311 als „Beynhusen“ erstmalig als Hofanlage erwähnt.
Nach dem Feuerbuch von 1563 und 1567 hatte der Ort 7 Feuerstellen (Huser). 1654 und 1684 gab es nur noch 4 Feuerstellen. 1817 hatte der Ort 53 Einwohner und erreichte 1905 mit 109 Einwohnern die höchste Einwohnerzahl. Danach nimmt die Bevölkerung langsam ab. Heute zählt der Ort etwa 80 Einwohner. Bis 1794 gehörte Beinhausen weltlich zum Kurfürstentum Köln (Amt Nürburg) und kirchlich zur Pfarrei Beinhausen im Eifeldekanat des Erzbistums Köln. Nach der Neuordnung der Bistumsgrenzen im Rahmen der päpstlichen Bulle „De salute animarum“ von 1821 kam die Pfarrei Beinhausen zum Bistum Trier. In Beinhausen steht das Pfarrhaus. Das heutige Gebäude wurde 1902 gebaut, da das alte Pfarrhaus baufällig war. Die Pfarrkirche von Beinhausen, Hilgerath genannt, steht als Solitärkirche auf der benachbarten Bergkuppe östlich des Dorfes. Daher hat Beinhausen keine Filialkapelle.
Während der französischen Herrschaft wurde Beinhausen mit der Einverleibung des linken Rheinlandes zu Frankreich vom 1798 bis 1813 zu einer eigenständigen Gemeinde („Commune“) in der „Mairie de Samersbach“ erhoben. Nach der Übernahme der Verwaltung des Rheinlandes durch die Preußen 1815 war Beinhausen eine eigenständige Gemeinde der Bürgermeisterei bzw. des Amtes Samersbach (bis 1925) und Daun. Nach der Kommunal- und Verwaltungsreform von 1970 wurde die Gemeinde in die Verbandsgemeinde Kelberg eingegliedert. 1899 fand die Planzuteilung im Rahmen der gemeinsam durchgeführten Flurbereinigung in der Gemarkung Beinhausen statt (140 Hektar Verfahrensfläche). Die Hauptziele der Flurbereinigung waren die Zusammenlegung und Vergrößerung der durch das Realteilungserbrecht verkleinerten Parzellen und die Erschließung aller Nutzparzellen mit Flurwegen.
Auf der Tranchotkarte von 1809 und der Preußischen Neuaufnahme von 1895 ist Beinhausen im Grundriss eindeutig als locker bebautes Straßendorf dargestellt. Um 1900 hatte sich das Dorf nicht wesentlich erweitert. Erst seit den 1970er Jahren sind an der Nordseite an der Bergstraße und am Lückenberg neue Wohnhäuser entstanden.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2014, 2016)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Vulkaneifel. Denkmalverzeichnis Kreis Vulkaneifel, 24. Mai 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Vulkaneifel, abgerufen am 15.06.2023
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1993)
Geschichte, Kultur und Literatur der Verbandsgemeinde Kelberg. S. 92, Adenau.
Mertes, Erich (2001)
100 Jahre Pfarrhaus Beinhausen. In: Kreis Daun Vulkaneifel, Heimatjahrbuch 2002, S. 221-222. S. 210, Daun.
Mertes, Erich (o.J.)
Die Dörfer der Verbandsgemeinde Kelberg. Ihre erste Erwähnung und Nennung in der Literatur. In: Landeskundliche Vierteljahresblätter 32, 1986, Heft 3, o. O.
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