Hügelgräber im Distrikt „Tummel“ in der Gemarkung Köttelbach

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Archäologie
Gemeinde(n): Kelberg, Mosbruch
Kreis(e): Vulkaneifel
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 16′ 13,04″ N: 6° 55′ 30,08″ O 50,27029°N: 6,92502°O
Koordinate UTM 32.352.133,62 m: 5.570.743,05 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.565.991,04 m: 5.570.882,84 m
  • Informationstafel, Erster Abschnitt der Geschichtsstraße: Station 1, Friedhof.

    Informationstafel, Erster Abschnitt der Geschichtsstraße: Station 1, Friedhof.

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    Burggraaff, Peter
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    Burggraaff, Peter
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Südlich der Gemarkungsgrenze zwischen Kelberg-Köttelbach und Mosbruch befinden sich noch vier von ursprünglich sechs Grabhügeln. Sie sind Überbleibsel einer komplizierten Grabarchitektur vermutlich römerzeitlichen Ursprungs aus dem 2. bis 3. Jahrhundert n. Chr.

Die deutlich erkennbaren Hügelgräber hatten einen Durchmesser von 9 bis 20 Meter und eine Höhe von 0,75 bis 3 Meter und sind auch heute noch recht groß und als Grabhügel noch sehr gut erkennbar. Erich Mertes, der in den 1970er Jahren für das Landesmuseum in Trier eine archäologische Prospektion im Kelberger Raum durchgeführt hat, und Ideengeber der Geschichtsstraße Kelberg war, hat die Hügelgräber kartiert. Sie befanden sich unmittelbar entlang einer Römerstraße – der sogenannten Caesarstraße. An dieser Stelle sind sehr wahrscheinlich die Toten der benachbarten Siedlung bestattet, die „Am grauen Baum“ lebten.

Die Architektur der Gräber, die entlang der uralten Verkehrsverbindungen aufgereiht waren, ist vielschichtig: Mal wurden als Basis Steine kreisförmig gesetzt oder aufrechte Stangen aus stabilem Holz. Als besonders dauerhaft erwies sich der Bau mit abgestochenen Grassoden, die – sich nach oben verjüngend – aufeinandergeschichtet wurden. Das eigentliche Grab war ebenerdig eingetieft und war meist ein Brandgrab mit Urne, seltener ein Körpergrab.

Die Hügelgräber sind insgesamt vier Mal unerlaubt geöffnet worden und somit sind hierdurch wichtige Zeugnisse der keltisch-römischen Kultur beeinträchtigt worden. Bei der ersten unerlaubten Öffnung 1850 fand man weiße und rote Scherben von großen Urnen und bei der zweiten Öffnung im Ersten Weltkrieg kamen Knochenreste zu Tage. Anfang der 1930er Jahre und 1976 wurden die Gräber wiederum geöffnet. Die Spuren dieser unerlaubten Öffnungen sind heute noch deutlich zu erkennen.

Nach der Umstellung der Geschichtsstraße 2020 auf thematische Rundwanderwege gehört die zugehörige Infotafel zum Rundwanderweg „Geheimnis Natur und Leben“ (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 1, Station 1).

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2014, 2021)

Literatur

Burggraaff, Peter (2009)
Die Geschichtsstraße Kelberg als vermittelndes interkommunales Projekt. In: Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (Hrsg.): Vermittlung von Kulturlandschaften. Initiative zur Förderung des Kulturlandschaftsbewusstseins, S. 73-83. Bonn.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter / Bundesamt für Naturschutz und Bund Heimat und Umwelt (Hrsg.) (2010)
Landschaft erzählen. Die Geschichtsstraße in Kelberg (Eifel) als Fallbeispiel für die Erläuterung von Natur- und Kulturerbe. In: Bund Heimat und Umwelt in Deutschland) (Hrsg.): Wege zu Natur und Kulturlandschaft, S. 56-71. Bonn.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter; Mertes, Erich (1996)
Geschichte erwandern und erleben. Erster Abschnitt der Geschichtsstraße der VG Kelberg. In: Kreis Daun Vulkaneifel, Heimatjahrbuch 1997, S. 183-191. Daun.
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1993)
Geschichte, Kultur und Literatur der Verbandsgemeinde Kelberg. Adenau.
Molitor, Hermann (2000)
Das Kelberger Land - Aus alten Zeiten und jungen Tagen. S. 16, Daun (2. erweiterte Auflage).

Hügelgräber im Distrikt „Tummel“ in der Gemarkung Köttelbach

Schlagwörter
Ort
53539 Kelberg - Köttelbach
Fachsicht(en)
Archäologie
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 100 bis 200

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Peter Burggraaff (2021): „Hügelgräber im Distrikt „Tummel“ in der Gemarkung Köttelbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-86102-20140220-2 (Abgerufen: 26. April 2024)
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