Die deutlich erkennbaren Hügelgräber hatten einen Durchmesser von 9 bis 20 Meter und eine Höhe von 0,75 bis 3 Meter und sind auch heute noch recht groß und als Grabhügel noch sehr gut erkennbar. Erich Mertes, der in den 1970er Jahren für das Landesmuseum in Trier eine archäologische Prospektion im Kelberger Raum durchgeführt hat, und Ideengeber der Geschichtsstraße Kelberg war, hat die Hügelgräber kartiert. Sie befanden sich unmittelbar entlang einer Römerstraße – der sogenannten Caesarstraße. An dieser Stelle sind sehr wahrscheinlich die Toten der benachbarten Siedlung bestattet, die „Am grauen Baum“ lebten.
Die Architektur der Gräber, die entlang der uralten Verkehrsverbindungen aufgereiht waren, ist vielschichtig: Mal wurden als Basis Steine kreisförmig gesetzt oder aufrechte Stangen aus stabilem Holz. Als besonders dauerhaft erwies sich der Bau mit abgestochenen Grassoden, die – sich nach oben verjüngend – aufeinandergeschichtet wurden. Das eigentliche Grab war ebenerdig eingetieft und war meist ein Brandgrab mit Urne, seltener ein Körpergrab.
Die Hügelgräber sind insgesamt vier Mal unerlaubt geöffnet worden und somit sind hierdurch wichtige Zeugnisse der keltisch-römischen Kultur beeinträchtigt worden. Bei der ersten unerlaubten Öffnung 1850 fand man weiße und rote Scherben von großen Urnen und bei der zweiten Öffnung im Ersten Weltkrieg kamen Knochenreste zu Tage. Anfang der 1930er Jahre und 1976 wurden die Gräber wiederum geöffnet. Die Spuren dieser unerlaubten Öffnungen sind heute noch deutlich zu erkennen.
Nach der Umstellung der Geschichtsstraße 2020 auf thematische Rundwanderwege gehört die zugehörige Infotafel zum Rundwanderweg „Geheimnis Natur und Leben“ (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 1, Station 1).
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2014, 2021)