Das römische Verkehrsnetz war hierarchisch organisiert. Neben unbefestigten Hofwegen, die bis zur nächsten Ortsverbindung führten und in der rheinischen Lössbörde auch ausgegraben worden sind, gab es Wege höherer Ordnung, die auch einer staatlichen Wartung unterlagen. Die Hauptstraßen waren z.T. gut ausgebaut und topographisch günstig angelegt, z.B. indem sie Wasserscheiden folgten. Raststationen ermöglichten die Versorgung von Menschen und Tieren sowie der Unterhaltung von Kutschen, wie sie z.B. als Nachbau im Römisch-Germanischen Museum in Köln zu sehen sind. In römischer Zeit gingen die meisten Reisenden zu Fuß. Angehörige höherer Schichten wurden in Sänften getragen, wie dies bei Cicero beschrieben ist. Die Distanzen, die auch zu Fuß zurückgelegt werden können, betragen bis zu 25 km pro Tag.
Heute stellt diese Straße, die zur Römerzeit viel breiter war, einen Feld- oder Flurweg dar. Die Lage dieser Straße ist heute noch gut nachvollziehbar, da der Feldweg bei sehr nassem Wetter noch gut befahrbar ist (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 1, Station 4).
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2014)