Im April 1900 plante die „Noord-Brabantsch-Duitsche-Spoorweg-Maatschappij“ (NBDS) auf der eingleisigen Strecke zwischen Goch und Xanten in Uedemerfeld ein Kreuzungsgleis zu errichten (Streckenkilometer 19,7). Nach Vorliegen der Genehmigung wurden 7.500 m³ Sand aus dem Uedemer Berg angefahren, um die Trasse zu verbreitern. Das zweite Gleis hatte eine Länge von 750 Metern, zusätzlich baute man einen Zugangsweg und ein Büro für den Haltewächter bzw. ein Centralhandelsbüro. 1902 war eine doppelte Beamtenwohnung fertig gestellt, an das Dienstlokal war noch ein Warteraum angebaut worden. 1904 fuhr man weitere 5.600 m³ für die Laderampe des Bahnhofs an. Der Verkehr wurde 1906 aufgenommen. Die Verladestelle nutzten die Bauern der näheren Umgebung, aus Kervenheim, Balberg, Uedemerbruch und Uedemerfeld für den Transport landwirtschaftlicher Güter. Dazu wurde eine Fuhrwerkswaage eingebaut. Nach der Ablieferung der Waren suchte man regelmäßig die Gaststätte am Bahnhof auf.
Nach den Zerstörungen und dem Abbau der Gleise im Zweiten Weltkrieg wurde nach 1945 der Verkehr eingestellt. 1991 hat der Heimat- und Verkehrsverein Uedem einige Meter Gleis an den ehemaligen Haltestellen Uedemerbruch und Uedemerfeld verlegt. 1992 fügte man noch Wartehäuschen hinzu, die Wanderern und Radfahrern als Rastplätze dienen können.
(Claus Weber, LVR-Reaktion KuLaDig, 2017)
Internet nrwbahnarchiv.bplaced.net: NRW Bahnarchiv von André Joost, Bahnhof Uedemerfeld (abgerufen 02.07.2017)
Literatur
Barthels, Thomas; Möller, Armin; Barthels, Klaus (2007)
Bahnen am Niederrhein. Eine Bestandsaufnahme der Eisenbahnen am Niederrhein zwischen Arnhem und Rommerskirchen, Venlo und Oberhausen. Mönchengladbach.
Höpfner, Haus-Paul (1986)
Eisenbahnen. Ihre Geschichte am Niederrhein. S. 74-81, Duisburg.
Lehmann, Michael (1998)
Der blaue Brabant. Die Geschichte der Boxteler Bahn. S. 61-67, Uedem.
Verfürth, Werner (1998)
Messungsheft der Streckenteilung von km 0,0 bis km 40,2 für die Strecke Büderich - Hassum - Landesgrenze. Kalkar.
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