Kurzbeschreibung des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland
1898 erster Bauantrag Bauherr: Christian Bungarten, Architekt: Hermann Schmitt 1901 Bauantrag, 1902 erbaut, 1903 Schlussabnahme Architekt: Franz Brantzky, Köln; Bauführung: Willy Bungarten; Bauherr: Ingenieur Christian Bungarten Stallgebäude 1903 Bauherr: Christian Bungarten, Architekt: Willy Bungarten, der Sohn von Christian Bungarten 1905 Einfahrtstor zu Nr. 89 und Nr. 89a
1914 Veränderungen geplant, nicht ausgeführt Bauherr: Geheimrat Prof. Kuhnt, Medizinalrat, Architekt: Dr. Heinrich Roettgen 1940 Umbau Bauherr: Dipl. Landwirt W. Albersmann, Architekt: Toni Kleefisch 1948 Um- und Erweiterungsbauten Bauherr: W. Albersmann, Architekt: J. Stumpf
Wohnhaus; zweigeschossig, hell verputzt mit dunkel abgesetzten Gewänden, Mittelteil einer an die Promenadenkante gesetzten geschlossenen dreiteiligen Zeile mit Gärten nach Westen Richtung Adenauerallee. Haus in der Reihe mit Villencharakter; Zeilenbebauung aus gestalterisch gleichwertigen Objekten, das Objekt selbst jedoch weist heute, nach Umbauten und Purifizierung, zur Rhein- und zur Straßenseite zwei sehr verschiedene Gestaltungen der Fassaden auf: zum Rhein zweigeschossige dreiachsige Schauseite auf hohem, mit Bruchstein verblendetem Terrassenunterbau, polygonaler turmartiger Mittelerker, der im zweiten Obergeschoss von einem Balkon mit massiver Brüstung auf geschweiften Konsolen manschettenartig eingefasst ist, im Dachbereich mit einer verschieferten dreistufig geschweiften Haube abschließt und mit dem geschweiften verschieferten Giebel über den beiden rechten Achsen architektonisch verschmilzt. Zwei- oder dreiteilig gegliederte Fenster der unteren Geschosse mit Ganzglasscheiben zum Blick auf den Rhein, gerasterte Oberlichter, im Erdgeschoss mit geschweiften Sprossen; Fensterscheiben des Dachgeschosses durchgehend gesprosst, beziehen in rhythmischer Öffnungsfolge den Erker in die Fassadenebene ein. Zweites Obergeschoss ursprünglich in Fachwerkkonstruktion; Dachschrägen mit Biberschwanzziegeln gedeckt. Repräsentative symmetrisch aufgebaute fünfachsige Eingangsfassade zum Garten durch einen rechteckig vortretenden erdgeschossigen Eingangsvorbau mit Korbbogenöffnung, zurück liegendem Segmentbogeneingang, aufsitzendem Balkon mit Pfeiler- und Stabgitterbrüstung und leicht gebauchtem dreiachsigen Mittelteil der Obergeschosse. Stichbogenfenster der beiden Untergeschosse und Rechteckfenster des zweiten Obergeschosses zwei- und dreiflügelig mit Scheibenteilung. Hinter einer Blendattika zurück sitzendes biberschwanzgedecktes Walmdach. Zur Straße, in der Eingangsachse den Portalbogen wiederholend, verputzter Torbogen mit breiter Korbbogenöffnung und schmückender Putzgirlande. Bei den Umbauten wurde der Baukörper teilweise purifiziert.
Das Objekt ist Teil der Stadterweiterung der Zeit um 1900, der Villenbebauung am Rhein, des Ensembles 89, 89a, 95 und der Uferschauseite. Die Baukörpergestaltung erhebt architektonischen Anspruch und lässt auch in den Umbauten ein architektonisches Gesamtkonzept erkennen und auf ein architektonisches Gesamtkonzept schließen.
(Angelika Schyma und Elke Janßen-Schnabel, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2005)
Das Objekt „Wohnhaus, Adenauerallee 89a“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Nr. 26351 / Denkmalliste der Stadt Bonn, laufende Nr. A 1290).
Literatur
Sonntag, Olga (1998)
Villen am Bonner Rheinufer: 1819-1914, Band 3 - Katalog 2. 206-214, Bonn.
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