Der Bahnhof Rothe Erde wurde im Jahr 1875 von der Aachener Industriebahn an der Trierer Straße errichtet und diente als Übergangsbahnhof. Nach der Verstaatlichung der Privatbahnen wurde die Eisenbahnanlage von der Königlich Preußischen Staatsbahn Direktion Köln umgebaut und 1891 fertiggestellt. Zu Beginn des Jahrhunderts kämpfte die Bevölkerung gegen die Bezeichnung Rothe-Erde und für die Umbenennung in Aachen-Ost. Die Bevölkerung wollte nicht, dass der Bahnhof in Verbindung mit den Industriebetrieben gebracht wird. Die Einwände der Bürger blieben ungehört und die Bezeichnung Rothe Erde ist bis heute erhalten.
Die Trasse der Rheinischen Eisenbahn (RhE) lag zunächst südöstlich der heutigen, im Verlauf der Straßen Krautmühlenweg und Eisenbahnweg. Das bedeutete unter anderem, dass die verkehrsreiche Trierer Straße ebenerdig gequert werden musste. Bis 1892 wurde daher die Trasse in die heutige Lage verlegt und ein Damm errichtet. Das alte Empfangsgebäude der Aachener Industriebahn wurde 1891 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, der in den Bahndamm integriert war. Während des Zweiten Weltkriegs wurde am 25. Mai 1944 der Bahnhof durch Luftangriffe weitestgehend zerstört, ebenso die Brücke über der Trierer Straße. Im Jahre 1946 wurde der Verkehr auf der Strecke von Aachen nach Köln wieder aufgenommen.
Im April 2004 veränderte sich das Erscheinungsbild des Bahnhofs, die nicht mehr benötigten Teile des Güterbereichs wurden entsorgt. Das stillgelegte Stellwerk Rr und der Güterschuppen wurden im Zuge der Neuplanung der Aachener Arkaden abgerissen. Der Personenbahnhof ist 2007 vollständig renoviert worden. Die alte gusseiserne Bahnsteigüberdachung des Personenbahnsteiges wurde durch eine moderne Stahlkonstruktion ersetzt. Im November 2007, als letzter Bahnhof der Strecke von Aachen nach Köln, wurde ein neues elektronisches Stellwerk in Betrieb genommen. Der Mittelbahnsteig wurde komplett neu gebaut, der neue Bahnsteig hat eine Höhe von 76 Zentimeter über Schienenoberkante. Der Eingang befindet sich ebenerdig unter den höher verlaufenden Gleisen.
Einen zweiten Zugang erhielt der Bahnhof auf der östlichen Seite, sowie einen Aufzug für den barrierefreien Zugang zum Bahnsteig. Der Personenbahnhof Rothe Erde ist einer der Bahnhöfe, die ohne Empfangsgebäude auskommen müssen. Heute wird der Bahnhof von den Regionalexpresslinien RE 1 und RE 9 sowie der Regionalbahn RB 20 angefahren. Der Bahnhof Rothe Erde ist durch die in den letzten Jahren durchgeführten Sanierungsmaßnahmen in einem sehr guten Zustand.
Stellwerk Rr Das Stellwerk Rr stammte von 1892 und war das älteste der Stellwerke im Bahnhof Rothe Erde. Die Stellwerksgebäude der Königlich Preußischen Staatsbahn Direktion Köln waren weitgehend identisch: jeweils zweigeschossige Backsteingebäude entstanden auf einem rechteckigen Grundriss mit gleisseitig abgeschrägten Ecken im Fahrdienstleitergeschoss. Das fast dreiachsige Sockelgeschoss des Stellwerkes Rr hob sich mit einer Klinkerverkleidung vom weiß verputzten Obergeschoss ab. Der Zugang zum Gebäude befand sich an der Kopfseite, dieser wurde durch eine Stahltreppe gewährleistet. Die Spannwerksräume wurden durch acht rechteckige und einflüglige Fenster, ohne Sprossenteilung belichtet. Das flachgeneigte Pultdach stieg zu den Durchfahrtgleisen hin an. Am 7. April 2004 wurde das stillgelegte Stellwerk Rr im Zuge der Baumaßnahme Aachener Arkaden abgerissen.
Internet nrwbahnarchiv.bplaced.net: NRW Bahnarchiv von André Joost - Bahnhof Aachen-Rothe Erde (Abgerufen: 8.11.2022) de.wikipedia.org: Bahnhof Aachen-Rothe Erde (Abgerufen: 8.11.2022) www.gessen.de: Reinhard Gessen, Bergbau und Eisenbahnen in der Region Aachen-Düren-Heinsberg. Bahnhof Rothe Erde (Abgerufen: 8.11.2022) www.wisoveg.de: Historische Bahnhofsansichten von Gustav Zahn Serie 1990/91 (Abgerufen: 8.11.2022)
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