Persistentes Grünland (Weideland) in der Klosterlandschaft Maulbronn

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Maulbronn
Kreis(e): Enzkreis
Bundesland: Baden-Württemberg
Koordinate WGS84 48° 59′ 39,95″ N: 8° 46′ 33,27″ O 48,99443°N: 8,77591°O
Koordinate UTM 32.483.607,56 m: 5.426.860,84 m
Koordinate Gauss/Krüger 3.483.676,36 m: 5.428.592,80 m
  • Auschnitt des westlichen Teils der Klosterlandschaft Maulbronn (2012)

    Auschnitt des westlichen Teils der Klosterlandschaft Maulbronn (2012)

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Für die wirtschafliche Grundlage des Klosters Maulbronn war die Viehzucht wichtig. Während der Gründungsphase des Klosters begannen die Mönche mit der Bewirtschaftung des Grünlandes in den Talauen der Salzach. Für diese Bewirtschaftung, die zunächst bis zur Aufgabe der Eigenwirtschaft durch die Laienmönche im Laufe des 14. Jahrhunderts erfolgte, spielten die Grangien wie der Elfinger Hof, der Schafshof, der Scheuelberghof eine wichtige Rolle.
Für die wirtschafliche Grundlage des Klosters Maulbronn war die Viehzucht wichtig. Während der Gründungsphase begannen die Mönche mit der Bewirtschaftung des Grünlandes (Weiden und Wiesen) in den Talauen der Salzach. Für diese Bewirtschaftung, die zunächst bis zur Aufgabe der Eigenwirtschaft durch die Laienmönche im Laufe des 14. Jahrhunderts erfolgte, spielten die Grangien wie der Elfinger Hof, der Schafshof, der Scheuelberghof sowie die ehemaligen Grangien Billensbacher Hof und Salzach Hof wie beim Ackerbau eine wichtige Rolle.

Die Wiesen wurden für eine optimale Bewirtschaftung mit Wasser aus den Seen bewässert. Sie waren für die Heugewinnung als Winterfutter sehr wichtig.

Die Grünlandflächen sind erstmals auf der Forstkarte von Andreas Kieser von 1680/1687 kartographisch dargestellt worden. Seit dieser Zeit kann die Entwicklung des Grünlandes auf der nachfolgenden Gemarkungskarte von Johann Michael Spaeth von 1761, der württembergischen Flurkarte von 1835, der Karte von Paulus 1890 und den nachfolgenden topographischen Karten verfolgt werden.

Die trockengelegten Seen sind seit 1761 hauptsächlich als Grünland genutzt worden.
Teilweise sind die Grünlandflächen seit 1680 bis heute persistent und prägen die Klosterlandschaft. Ein größerer Teil dieser Grünlandflächen ist durch die Besiedlung der Talauen, die nach 1890 einsetzte, im Rahmen der Stadterweiterungen von Maulbronn heute verschwunden. Im Gebiet zwischen dem Neubaugebiet Billenbach und dem Aalkistensee sind die Flächen noch erhalten geblieben.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013, 2021)

Seit 1993 gehört das Kloster Maulbronn (Zisterzienserabtei) aufgrund seiner hervorragenden baulichen Erhaltung, der Klosterlandschaft und als Zentrum der Stadt Maulbronn als Kulturerbe zur Liste der UNESCO-Welterbe-Stätten in Deutschland.

Literatur

Andermann, Kurt (1997)
Zur Besitz- und Wirtschaftsgeschichte des Klosters Maulbronn. In: Planck, Dieter (Hrsg.): Maulbronn - zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, S. 31-42. Stuttgart.
Burggraaff, Peter / Bund Heimat und Umwelt (Hrsg.) (2013)
Zisterzienserklöster als Gestalter der Kulturlandschaft. Das Beispiel des Klosters und der heutigen Weltkulturerbestätte Maulbronn. In: Religion und Kulturlandschaft, S. 22-35. Bonn.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter (2009)
Kulturlandschaftsanalyse Klosterlandschaft Maulbronn als Beitrag zum Landschafts- und Flächennutzungsplan der VG Maulbronn-Sternenfels. Endbericht: 15.4.2009. (Gutachten im Auftrag des Landesamts für Denkmalpflege, Regierungspräsidium Stuttgart, Referat 25 – Denkmalpflege, Regierungspräsidium Karlsruhe und der Stadt Maulbronn (nicht veröffentlicht).) Köln u. Kelberg.
Burggraaff, Peter; Kleefeld, Klaus-Dieter; Zickermann, Stephan (2010)
Klosterlandschaft und UNESCO-Welterbe Maulbronn - von der Stätte zur umgebenden Kulturlandschaft. Methodische Ergebnisse eines Fachgutachtens. In: UVP-Report 1+2, S. 13-23. Hamm.
Kieser, Andreas (Bearb.) (1687)
"Altwürttembergische Forstkartenwerk" (1687) des Herzoglichen Württembergischen Kriegsrats und Oberst-Leutnants Andreas Kieser 1680-1687. Blatt 95: Maulbronn, bemerkenswerte Ansicht des Klosters mit vielen Türmen und Blatt 96: Zeysersweyer Ansicht von "Schmier" (nur als Schwarzweißfotos überliefert). o. O.
Mueller, Carla Th.; Stober, Karin (2006)
Kloster Maulbronn. (Führer Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg.) Stuttgart, München u. Berlin (5. Auflage).
Paulus, Eberhard Gottlob; Eduard Paulus / Königlich statistisch-topographisches Bureau (Hrsg.) (1974)
Beschreibung des Oberamtes Maulbronn, mit drei Tabellen, einer Karte des Oberamts, einem Situationsplan und sechs Holzschnitten (Neuausgabe der Ausgabe Stuttgart 1870). Magstadt bei Stuttgart.
Rückert, Peter (1997)
Die Bedeutung Maulbronns für die Siedlungsgenese zwischen Stromberg und Schwarzwald im Mittelalter. In: Planck, Dieter (Hrsg.): Maulbronn - zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, S. 15-29. Stuttgart.
Rückert, Peter; Planck, Dieter (1999)
Anfänge der Zisterzienser in Südwestdeutschland. Politik, Kunst und Liturgie im Umfeld des Klosters Maulbronn. (Oberrheinische Studien, 16.) Stuttgart.
Seidenspinner, Wolfgang (1997)
Kloster und Landschaft. Zum Problem einer Morphologie der Kulturlandschaft aus denkmalpflegerischer Perspektive am Beispiel der historischen Funktionseinheit Kloster Maulbronn. In: Planck, Dieter (Hrsg.): Maulbronn - zur 850-jährigen Geschichte des Zisterzienserklosters, S. 555-574. Stuttgart.
Spaeth, Johann Michael (1761)
„Geometrischer Plan über die Herzogliche Clostersgemarckung Maulbronn ...“ 1761. Aufgenommen und gezeichnet durch Johann Michael Spaeth Geometram Iuratum zu Kleinsachsenheim. o. O.

Persistentes Grünland (Weideland) in der Klosterlandschaft Maulbronn

Schlagwörter
Ort
75433 Maulbronn
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Geländebegehung/-kartierung, Archivauswertung, mündliche Hinweise Ortsansässiger, Ortskundiger
Historischer Zeitraum
Beginn 1138 bis 1680

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„Persistentes Grünland (Weideland) in der Klosterlandschaft Maulbronn”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-77059-20131016-2 (Abgerufen: 25. April 2024)
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