Für die wirtschafliche Grundlage des Klosters Maulbronn war die Viehzucht wichtig. Während der Gründungsphase begannen die Mönche mit der Bewirtschaftung des Grünlandes (Weiden und Wiesen) in den Talauen der Salzach. Für diese Bewirtschaftung, die zunächst bis zur Aufgabe der Eigenwirtschaft durch die Laienmönche im Laufe des 14. Jahrhunderts erfolgte, spielten die Grangien wie der Elfinger Hof, der Schafshof, der Scheuelberghof sowie die ehemaligen Grangien Billensbacher Hof und Salzach Hof wie beim Ackerbau eine wichtige Rolle.
Die Wiesen wurden für eine optimale Bewirtschaftung mit Wasser aus den Seen bewässert. Sie waren für die Heugewinnung als Winterfutter sehr wichtig.
Die Grünlandflächen sind erstmals auf der Forstkarte von Andreas Kieser von 1680/1687 kartographisch dargestellt worden. Seit dieser Zeit kann die Entwicklung des Grünlandes auf der nachfolgenden Gemarkungskarte von Johann Michael Spaeth von 1761, der württembergischen Flurkarte von 1835, der Karte von Paulus 1890 und den nachfolgenden topographischen Karten verfolgt werden.
Die trockengelegten Seen sind seit 1761 hauptsächlich als Grünland genutzt worden.
Teilweise sind die Grünlandflächen seit 1680 bis heute persistent und prägen die Klosterlandschaft. Ein größerer Teil dieser Grünlandflächen ist durch die Besiedlung der Talauen, die nach 1890 einsetzte, im Rahmen der Stadterweiterungen von Maulbronn heute verschwunden. Im Gebiet zwischen dem Neubaugebiet Billenbach und dem Aalkistensee sind die Flächen noch erhalten geblieben.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013, 2021)
Seit 1993 gehört das Kloster Maulbronn (Zisterzienserabtei) aufgrund seiner hervorragenden baulichen Erhaltung, der Klosterlandschaft und als Zentrum der Stadt Maulbronn als Kulturerbe zur Liste der UNESCO-Welterbe-Stätten in Deutschland.