Als Gegenleistung für die staatliche Unterstützung in Form von verbilligten Baumaterialien und befristeter Steuerfreiheit mussten die Kolonisten von jedem zugewiesenen holländischen Morgen Land (etwa 0,89 Hektar) zwei Ruthen (etwa 28 Quadratmeter) für die Aufforstung des Pfalzdorfer Gemeindewaldes an die Gemeinde abtreten. So ist der Pfalzdorfer Gemeindewald während der Besiedlungsphase von 1741 bis ca. 1770 entstanden. Der Gemeindewald ist auf der Karte von Johann Casper Hoffeles Kartenwerk zur Generalvermessung der Gocher Heide vom Herbst 1770 bis Frühjahr 1771 (Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, XI. HA Karten, Allgemeine Kartensammlung, F. 53635) dargestellt.
Durch die einsetzende Verlagerung des dörflichen „Zentrums“ aufgrund der allmälich zunehmenden Zuwanderung von Katholiken aus benachbarten Regionen um die 1811 eingeweihte katholische Pfarrkirche St. Martin wurde der Gemeindewald aus Platzgründen um 1845 für die neuen Einwohner gerodet. Der Gemeindewald ist letztmalig auf der Uraufnahme (Bl. 4202 Kleve, 4203 Kalkar, 4302 Goch und 4303 Uedem) dargestellt.
Heute ist der ehemalige Gemeindewald nur noch anhand des Straßengefüges zu lokalisieren.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013)
Literatur
Burggraaff, Peter (1992)
Kulturlandschaftswandel am unteren Niederrhein seit 1150. (mit einem Beitrag von Rudolf Straßer). (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IV.7.) Köln.
Mott, Barbara (1989)
Pfälzer am Niederrhein. Die Geschichte der Pfälzersiedlungen Pfalzdorf, Louisendorf und Neulouisendorf im Rahmen der preußischen Binnenkolonisation des 18. und 19. Jahrhunderts. Goch u. Kalkar.
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