Nach dem 1786 in Auftrag gegebenen Bau des Kurfürstlichen Schlosses war das Theater der zweite große und prunkvolle Bau des Kurfürsten Clemens Wenzeslaus (1739-1812, Erzbischof und Kurfürst von Trier 1768-1803). Er veranlasste zudem, dass alle öffentlichen Säle in Koblenz schließen mussten, damit das Theater ein Privileg auf jegliche Veranstaltung bekam. Somit fanden nicht nur Theateraufführen dort statt, sondern auch Karnevalsfeiern, Bälle und öffentliche Konzerte.
1867 kaufte die Stadt das mittlerweile heruntergekommene Gebäude. Der Untergang des Kurstaates (Kurtrier) war dem Theater deutlich anzusehen. Es erfolgte ein grundlegender Umbau, bei dem die Sitzplätze im Parterre vermehrt und das ganze Gebäude auf den neuesten Stand der Technik gebracht wurde. Nach vielen Umbauten, auch in Folge der beiden Kriege, entschloss sich die Stadt 1984/85 das Gebäude auf Grundlage von Originalplänen zu restaurieren.
Die Front des Hauses weist heute eine frühklassizistische Putzfassade mit rustiziertem Erdgeschoss und rundbogigen Eingängen auf. Auf der Attika mit erhöhtem Mittelteil steht die Inschrift MUSIS MORIBUS ET PUBLICAE LAETITIAE ERECTUM MDCCLXXXVII (Den Musen, der Sittlichkeit und zur Freude der Öffentlichkeit errichtet 1787).
Heute bietet das Theater 460 Personen vor der Hauptbühne im Großen Haus Platz. Hinzu kommen die Probebühnen 2 und 4, auf denen in unregelmäßigen Abständen auch gespielt wird.
(Tobias Bauer, Universität Koblenz-Landau, 2013)
Internet
www.theater-koblenz.de: Theater der Stadt Koblenz (abgerufen 25.08.2013)
www.rheinische-geschichte.lvr.de: Warum steht vor dem Koblenzer Theater ein Obelisk? Zur Geschichte und Symbolik eines barocken Herrschaftszeichens in rheinischen Residenzstädten (abgerufen 02.01.2017)