Hexenturm in Walberberg

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Bornheim (Nordrhein-Westfalen)
Kreis(e): Rhein-Sieg-Kreis
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 47′ 38,31″ N: 6° 54′ 35,53″ O 50,79398°N: 6,90987°O
Koordinate UTM 32.352.694,44 m: 5.628.997,06 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.564.196,35 m: 5.629.122,23 m
  • Hexenturm in Bornheim-Walberberg (2015)

    Hexenturm in Bornheim-Walberberg (2015)

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  • Denkmalplakette neben einem schmalen Fenster am Hexenturm in Bornheim-Walberberg (2013)

    Denkmalplakette neben einem schmalen Fenster am Hexenturm in Bornheim-Walberberg (2013)

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  • Der Hexenturm in Bornheim-Walberberg (2013)

    Der Hexenturm in Bornheim-Walberberg (2013)

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  • Informationstafel am Hexenturm in Bornheim-Walberberg (2015)

    Informationstafel am Hexenturm in Bornheim-Walberberg (2015)

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  • Hinweistafel zum "Römerkanal Wanderweg" am "Hexenturm" in Bornheim-Walberberg (2013)

    Hinweistafel zum "Römerkanal Wanderweg" am "Hexenturm" in Bornheim-Walberberg (2013)

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  • Karte: Intensität der europäischen Hexenverfolgungen (15. bis zum 18. Jahrhundert). Dargestellt sind ausgewählte Territorien (2007).

    Karte: Intensität der europäischen Hexenverfolgungen (15. bis zum 18. Jahrhundert). Dargestellt sind ausgewählte Territorien (2007).

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  • "Hexensabbat" mit Zubereitung eines Hexenmahls und Flug auf dem Bock, Holzschnitt von Hans Baldung Grien (1510).

    "Hexensabbat" mit Zubereitung eines Hexenmahls und Flug auf dem Bock, Holzschnitt von Hans Baldung Grien (1510).

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  • Hexenturm in Bornheim-Walberberg (2015)

    Hexenturm in Bornheim-Walberberg (2015)

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  • So genannter "Hexenturm" in Bornheim-Walberberg (2013)

    So genannter "Hexenturm" in Bornheim-Walberberg (2013)

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Der Hexenturm ist ein nordwestlich des Friedhofs und der Pfarrkirche St. Walburga gelegener Aussichtsturm, der den letzten erhaltenen Bauteil einer mittelalterlichen Burg bildet. Seit dem 19. Jhd. wird er aus ungeklärten Gründen als Hexenturm bezeichnet, jedoch diente er ursprünglich als Bergfried und Wohnturm, dessen Inneres noch heute interessante Einblicke in das mittelalterliche Leben auf der Burg geben kann. Eine Urkunde benennt den Turm im Jahr 1388 „unsen hoff mit dem turne ... wonyngen ind getzimmeren des hoyfs, mit grauen“ (NRUB 3, Nr. 934).

Geschichte
Vermutlich wurden die Burg und ihr Bergfried in der zweiten Hälfte des 12. Jhs. errichtet. Ein Blick in das Innere des Hexenturms zeigt, dass Gussbetonblöcke und Tuffsteine des römischen Eifelkanals (70–90 n. Chr.) verbaut wurden. Teile dieser Wasserleitung, die von der Eifel bis nach Köln verlief, sind in Walberberg in unmittelbarer Nähe zum Hexenturm noch heute zu sehen. Im 14. Jhd. befand sich die Walberberger Burg im Besitz der Herren von Holtorp, bevor sie 1388 an das Kölner Domkapitel verkauft wurde. Wann und unter welchen Umständen die Burg zerstört wurde ist nicht bekannt. Eine Benennung als „Hexenturm“ ist erstmals 1817 nachgewiesen. Um den Turm vor dem drohenden Abriss zu bewahren und künftig als Denkmal zu erhalten, ging der Bau im Jahr 1858 unter Friedrich Wilhelm IV. (1795–1861) in den Besitz des preußischen Staates über. Das kupferne Kuppeldach stammt aus dem Jahr 1927, der Putz wurde durch das Land NRW im Jahr 1974 aufgetragen und 2006 im Zuge umfassender steinkonservatorischer Maßnahmen nochmals erneuert.

Baubeschreibung
Der sich nach oben leicht verjüngende Rundturm, ist mit fünf Geschossen ca. 21 m hoch und mit einem flachen Kuppeldach versehen. Sein Durchmesser beträgt etwa 8 m, wobei seine Mauer im Erdgeschoss nahezu 2 m stark ist. Die Fassade ist seit der Restaurierung des Jahres 1974 weiß verputzt. Während in den unteren Geschossen Scharten und Rechteckfenster zu sehen sind, befinden sich im obersten Geschoss Rundbogenfenster in rechtwinkligen Nischen. Die Traufkante markiert ein Wulstprofil. Der ursprüngliche Eingang zum Turm befand sich wie bei vielen Bergfrieden dieser Bauweise im 1. Stock und war vermutlich über eine Holzleiter zugänglich, die man im Notfall einziehen konnte. Heute ist dieser Eingang vermauert, doch ist der Rundbogen des Portals von außen noch gut erkennbar. Der Zugang erfolgt nun durch den Keller des Turms. Im Inneren des 1. Obergeschosses sind die Reste eines großen Wandkamins, Sitznischenfenster mit Votivnischen und einige Wandmalereien erhalten. Die Malereien stellen Kacheln mit Wappen oder stilisierten Blüten dar. Vom 1. Obergeschoss aus gelangt man über eine Mauertreppe in die oberen Geschosse. Auch im 2. Obergeschoss hat es ursprünglich einen Kamin gegeben, dessen Wangen aus noch heute vorhandenen Spolien gebildet wurden. Eingemauerte Holzstöcke dienten möglicherweise der Befestigung von Wandteppichen. Die obersten Geschosse des Turms sind für Besucher nicht zugänglich, da sie von Vögeln bewohnt werden, die unter Schutz stehen.

Ein Hinweisschild zum „Römerkanal Wanderweg – Baumaterial aus der römischen Eifelwasserleitung“ am Hexenturm beschreibt diesen wie folgt (vgl. Bild in der Mediengalerie):
„Der Hexenturm war der Bergfried einer größeren Burganlage, von der ansonsten nichts mehr erhalten ist. Er ist im 12. Jahrhundert entstanden, und besonders im Inneren kann man erkennen, daß er zum größten Teil aus Abbruchmaterial der römischen Wasserleitung erbaut worden ist.
Auch beim Bau der Kirche (11.-13. Jahrhundert) und beim Bau des ehemaligen Zisterzienser-Nonnenklosters (12./13. Jahrhundert) ist dieses Material reichlich verwendet worden. Reste sind heute noch sichtbar in der Mauer des Pfarrgartens und im Chor von St. Walburgis. Im Chor wurde bei der Renovierung 1987 ein kleines Stück im Außenputz ausgespart, um den Blick auf den römischen Gußbeton mit Wasserputz und anhaftender Kalksinterschicht freizulassen.“

Der Hexenturm befindet sich im Eigentum des Landes NRW und wird von der Bezirksregierung Köln verwaltet.

Denkmalpflegerische und bauliche Maßnahmen
1974 Restaurierungsarbeiten am Äußeren des Turmes einschließlich des Außenputzes und des Anstriches
2006–2008Statische Sicherung, Einbau von Holz-Zwischenböden, Außenputzsanierung, neuer Anstrich
Nutzung:Historische Anlage „Hexenturm“
Ressort:Bauministerium (MBWSV) NRW
Denkmalbehörde:Bezirksregierung Köln
Denkmalliste:Bornheim, Nr. 11, 20.02.1984

Hinweis
Das Objekt „Hexenturm in Walberberg“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereichs Walberberg (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 202).

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KulaDig, 2013/2019; Catharina Hiller, Kunsthistorisches Institut der Universität zu Köln, 2016)

Internet
de.wikipedia.org: Hexenturm Walberberg (abgerufen 06.03.2020)
de.wikipedia.org: Walberberg (abgerufen 03.06.2020)

Literatur

Clemen, Paul / Clemen, Paul (Hrsg.) (1905)
Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Kreises Bonn. (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Band 5.3.) Düsseldorf.
Dehio, Georg (2005)
Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen 1. Berlin u. München.
Frankewitz, Stefan (2007)
Landesburgen, Burgen, Schlösser und Feste Häuser bis 1500 im Spiegel der Schriftzeugnisse. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IV.12.) S. 21, Bonn.
Gondorf, Bernhard (1984)
Die Burgen in der Eifel und ihrer Randgebiete. Ein Lexikon der "festen Häuser". Köln.
Grewe, Klaus (2005)
Der Römerkanal-Wanderweg. Ein archäologischer Wanderführer. Düren.
Höroldt, Dietrich (2008)
Bornheim. Junge Stadt auf altem Kulturboden. Geschichte von der Steinzeit bis in die Gegenwart. Köln.
Lacomblet, Theodor Josef (1840)
Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins. Niederrheinisches Urkundenbuch (NRUB, vier Bände 1840-1858). (Veröffentlichungen der staatlichen Archive des Landes Nordrhein-Westfalen, C 10, Neudruck Siegburg 1981.) Bd. 3, Nr. 934, Düsseldorf. Online verfügbar: digitale-sammlungen.ulb.uni-bonn.de, NRUB, abgerufen am 11.04.2024

Hexenturm in Walberberg

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Walpurgisstraße / Am Goldacker
Ort
53332 Bornheim - Walberberg
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1101 bis 1200

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„Hexenturm in Walberberg”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-70417-20130729-3 (Abgerufen: 10. Oktober 2024)
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