Poll war nicht nur ein Fischerdorf, auch die Viehhaltung und die damit verbundene Milchproduktion war bedeutsam. Die so genannten „Poller Milchmädchen“, die in bunten Trachten gekleidet waren, verkauften die Milch, die auf Eselskarren transportiert wurde, auf den Märkten des linksrheinischen Köln.
An die Milchmädchen erinnert ein 1929 errichtetes Denkmal auf dem Efeuplatz in Poll. Die Milchmädchen-Plastik ist in Bronze gegossen und entstand um 1922. Sie symbolisiert die armen Poller, die seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit dem Boot über den Rhein nach Köln übersetzten, um dort Milch auszuliefern. Auch die so genannte „Milchmädchensiedlung“, welche sich in der Nähe des Denkmals befindet, wurde nach den Milchmädchen benannt. Diese Einfamilienhaus-Siedlung wurde von 1919 bis 1921 nach Plänen des Architekten Emil Rudolf Mewes (1885-1949) durch die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft AG erbaut. Die zwischen den Bahndämmen in Richtung der Kölner Südbrücke gelegene Siedlung – begrenzt durch die Straßen Rolshover-Kirchweg, Allenseelenstraße, Siegburger Straße und Auf den Maien – wird daher oft, aber nicht ganz korrekt, als Milchmädchensiedlung bezeichnet.
Der Zustand des Denkmals wirkt heute relativ ungepflegt. Die Wiese ist verschmutzt und die Denkmal-Skulptur weist Farbflecken auf (Begehung Juni 2013).
Baudenkmal Das Objekt „Kleindenkmal - Pfeiler mit Skulptur, Das Milchmädchen“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste der Stadt Köln, Stand: 16. August 2012, laufende Nr. 532).
(Pascal Dornes, Geographisches Institut der Universität zu Köln, 2013)
Literatur
Mölich, Georg; Pohl, Stefan (1994)
Das rechtsrheinische Köln - Seine Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart. Köln.
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