Staatswälder besaßen schon immer eine hohe forstwirtschaftliche Bedeutung. Im Vergleich zu den Gemeindewäldern war unter besonderer Strafe alles verboten, was den Wald schädigen konnte. Unter anderem deshalb ließ das Forstamt Adenau vor 1848 dieses Gehöft mit einem gewölbten Keller und einer Tenne (Scheune) am Barsberg errichten. Ihr erster Bewohner war der Oberförster Clemens de Lassaulx (1809-1906), in dessen Amtszeit von 1844 bis 1885 die großflächigen Wiederaufforstungen fielen, die auch den umgebenden ehemaligen Staatswald Bongard betraf. Er gilt deshalb als „Vater des Eifelwaldes“.
Nach 1915 erfuhr das Forsthaus einige An- und Umbauten. Hinzu gekommen sind der Wintergarten und die Waschküche. Die Raumeinteilung im Inneren hat sich verändert. Auch die Decken und Fenster sind nicht mehr original. Als letzter Forstbeamter wohnte hier von 1973 bis 1989 der Revierförster Walter Bell mit seiner Familie (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 2, Station 35).
Von 1992 bis 2012 war das Forsthaus nicht bewohnt. Es war für den Abriss vorgesehen, aber konnte 2010 privat verkauft werden. Die neuen Eigentümer haben das Haus renoviert. Seit 2012 ist es wieder bewohnt.
Nach der Umstellung der Geschichtsstraße 2020 auf thematische Rundwanderwege gehört die zugehörige Infotafel zum Rundwanderweg „Die alten Römer und kultigen Kelten“ (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 2, Station 35).
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2013/2021)