Nördlich der Rheinhallen (den historischen Kölner Messehallen) befindet sich der Kölner Tanzbrunnen. Heute umfasst das Areal rund 30.000 Quadratmeter und neben einer Open-Air-Bühne, auch das „Theater am Tanzbrunnen“, das historische Restaurant Rheinterrassen und seit einigen Jahren auch den Cologne Beach Club.
Das Gelände des Tanzbrunnens gehörte vor dem Zweiten Weltkrieg zum Rheinpark, der durch die Luftangriffe auf Messe und Innenstadt ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen wurde. Im Rahmen der beginnenden Sanierung der Stadt und der Grünanlagen fand aus Anlass der 1900-Jahr-Feier Kölns eine Neugestaltung des Bereichs statt. Der Architekt Josef Op Gen Oorth entwarf auf Grundlage des Parkrondells eine neue Wasseranlage. Dieser Brunnen sollte eine begehbare Fläche erhalten, die unter anderem zum Tanzen genutzt werden sollte. Der Name und die Anlage des Tanzbrunnens waren geboren. Über einem runden Wasserbecken wurde aus Spannbeton ein Rondell mit einem Durchmesser von 24 Metern geschaffen. In der Mitte befand sich eine Aussparung für eine aus dem darunter liegenden Brunnen aufsteigende Wasserfontäne. Die Tanzfläche wurde über zwei Laufstege erschlossen.
Im Rahmen der Umgestaltung des Rheinparks für die Bundesgartenschau 1957 wurde auch die Anlage des Tanzbrunnes noch einmal modifiziert. Im Brunnenbereich wurden neue Wasserspiele installiert und Frei Otto, der später durch die Dachkonstruktionen des Münchner Olympiaparks und des Olympiastadions bekannt wurde, entwarf das „Sternwellenzelt“ zur Überdachung des Freiluftbühnengeländes. Nach einer Sanierung und Ergänzung des Sternwellenzeltes in den 1970er Jahren wurde die Dachkonstruktion 1993 vollständig entfernt und erst 2001 nach den ursprünglichen Entwürfen wieder errichtet. Auch der Zeltbogen im Eingangsbereich wurde von Frei Otto entworfen und im Laufe der Jahre ebenfalls saniert und letztendlich 2003 erneuert. Nach einer zwischenzeitlichen Trockenlegung wurde das Wasserbecken im Jahr 2000 wieder in Betrieb genommen.
Der Open-Air-Bereich bietet den Besuchern des Tanzbrunnens rund 12.500 Stehplätze und ist der Rahmen zahlreicher Konzerte nationaler und internationaler Künstler sowie für langjährig beliebte Veranstaltungsreihen wie die „Talentprobe“, bei der Laien ihre Sangeskunst präsentieren können und auf die Gunst des Publikums hoffen. Neben Konzerten finden auch andere Veranstaltungen wie der Fischmarkt oder Kleinkunst-Vorstellungen rund um den Tanzbrunnen statt.
Der Tanzbrunnen war eine der ersten Freizeitanlagen Kölns nach dem Zweiten Weltkrieg. Seit 1989 steht die Brunnenanlage unter Denkmalschutz.
(Anne Hentrich, LVR-Fachbereich Umwelt, 2013)
Internet www.koelnkongress.de: KölnKongress Veranstaltungszentren, Tanzbrunnen-Historie (abgerufen am 03.04.2013) de.wikipedia.org: Tanzbrunnen (abgerufen am 03.04.2013)
Literatur
Brixius, Viola (2004)
Der Rheinpark in Köln. Geschichte einer Gartenanlage von 1914 bis heute. (Inaugural-Dissertation.) Köln.
Meynen, Henriette (1979)
Die Kölner Grünanlagen: die städtebauliche und gartenarchitektonische Entwicklung des Stadtgrüns und des Grünsystems Fritz Schumachers. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 25.) Düsseldorf.
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