Die nationalsozialistische Führung wollte mit den so genannten „Vergeltungswaffen“ V1 und V2 „Rache“ für alliierte Bombardierungen üben und nutzte sie auch als Propagandawaffe, um „den Durchhaltewillen des Deutschen Volkes aufrecht zu erhalten“.
Vor Ort befand sich die V1-Feuerstellung Nr. 18, die vom 30.12.1944 bis Mitte Januar 1945 operativ war. Soldaten der 2. Batterie / I. Abt. / Flakregiment 155 verschossen von hier und den Stellungen Nr. 19 nördlich von Bongard und Nr. 20 nördlich von Heyroth V1-Flugbomben nach Antwerpen (210 Kilometer Entfernung) und Lüttich (105 Kilometer).
Militärisch erzielten die V-Waffen nicht die erhoffte Wirkung. Der Aufwand für Produktion und Einsatz war außerordentlich hoch. Dennoch sind aus der Eifel vom 21.10.1944 bis zum 5.2.1945 insgesamt 5.618 V1-Marschflugkörper von vier Batterien aus 14 Stellungen gestartet worden. Wegen technischer Mängel stürzten jedoch mehr als 20% der fliegenden Bomben vorzeitig ab. Die Bevölkerung gab dieser „Wunderwaffe“ deshalb den Namen „Eifelschreck“.
In Antwerpen und Lüttich hatten die Alliierten einen sehr wirksamen Flugabwehrschutz in Stellung, der zeitweise mehr als 90% der Flugkörper abschoss, bevor diese ihr Ziel erreichten. Bei der Produktion der V1 kamen mehr Menschen – Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge – ums Leben als in den Zielstädten durch die Waffenwirkung.
Die belgische Hafenstadt Antwerpen wurde von hier in 20 bis 25 Minuten Flugzeit erreicht. Dabei flog die V1 mit einer Geschwindigkeit von maximal 650 Stundenkilomter. Bei einer Spannweite von 5,37 Meter und einer Länge von 8,32 Meter wog sie aufgetankt 2.160 Kilogramm. Mit 830 Kilogramm Sprengstoff hatte sie im Ziel eine enorme Wirkung, die Zielgenauigkeit war allerdings sehr schlecht. Deshalb war sie genau wie die Mittelstreckenrakete V2 eine Terrorwaffe.
Trotz dieser Zielungenauigkeit dieser Vergeltungswaffen kamen im Großraum Antwerpen 2.910 Menschen zu Tode und wurden 5.127 Personen verletzt.
(Wolfgang Gückelhorn, 2012)
Heute sind abseits des Weges noch einige Betonreste vorhanden und unter dem Waldweg befinden sich noch Fundamentreste der Abschussrampe.
Nach der Umstellung der Geschichtsstraße 2020 auf thematische Rundwanderwege gehört die zugehörige Infotafel zum Rundwanderweg „Höfe, Häuser und Hütten“ (Geschichtsstraße der Verbandsgemeinde Kelberg, Abschnitt 2, Station 41).
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2021)