Entlang der auf die Zeche zuführenden Baumstraße entstand in den Jahren 1907/08 eine kleine Siedlung für die höheren Angestellten der Zeche durch den Architekten Vallentin. Drei Doppelhäuser waren für die Steiger der Zeche vorgesehen. An der Moerser Straße wurden sie ergänzt durch zwei Direktorenvillen, von der eine 1974 abgerissen wurde. Wie üblich wurden sie gemäß der „Residenzpflicht“ in unmittelbarer Nähe zur Zeche angelegt, denn falls das Erscheinen auf der Zeche außerhalb der Arbeitszeiten notwendig werden sollte (bei Notfällen zum Beispiel) war eine schnelle Erreichbarkeit gegeben.
Die Steigerhäuser wurden der Betriebshierarchie entsprechend architektonisch unterschiedlich ausgeführt, sind jedoch alle aus unverputztem Backstein, mit farblich abgesetzten Bändern und Fensterlaibungen sowie traufseitiger Anordnung zur Straße. Baumstraße 2-4 ist das repräsentativste der Steigerhäuser. „Traufständiges Doppelhaus für zwei Familien, mit über 7 Räumen je Wohneinheit. Zwei Vollgeschosse mit ausgebautem Walmdach, traufseitig zwei Schleppgauben. Zwei Seitenrisalite Traufseitig, die sich als Quergiebel mit Krüpelwalmdach fortsetzen. Über Loggien zugängliche Eingänge jeweils giebelseitig.“(Wehling 1993, S. 178).
Die Doppelhäuser Baumstraße 6-8 und 10-12 boten ebenfalls zwei Familien je sieben Räume, wobei das Satteldach nicht ausgebaut ist. Die Eingänge liegen in seitlich angebauten 1,5 geschossigen Flachdach-Anbauten. An der Moerserstr. 149 steht in einem Park die heute weiß verputzte und durch reichhaltige Stuckverzierung gekennzeichnete, verbliebene Direktorenvilla, die heute vom Chemiekonzern PCC als Verwaltungsgebäude genutzt wird. Sie umfasst zwei Vollgeschosse mit einem Mansardendach. Der Eingang führt über eine breite, repräsentative Freitreppe.
(Martina Gelhar, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., 2013)
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