Landsynagoge Sinzenich

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Zülpich
Kreis(e): Euskirchen
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 39′ 34,81″ N: 6° 38′ 55,03″ O 50,65967°N: 6,64862°O
Koordinate UTM 32.333.809,67 m: 5.614.618,16 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.545.907,67 m: 5.613.987,70 m
  • Die heute als Wohnhaus genutzte, um 1870/80 im Garten des Hauses der jüdischen Textilhändler-Familie Horn errichtete frühere Landsynagoge Sinzenich (2020).

    Die heute als Wohnhaus genutzte, um 1870/80 im Garten des Hauses der jüdischen Textilhändler-Familie Horn errichtete frühere Landsynagoge Sinzenich (2020).

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  • Denkmalplakette am Vorderhaus der früheren Landsynagoge Sinzenich (2020)

    Denkmalplakette am Vorderhaus der früheren Landsynagoge Sinzenich (2020)

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  • Die heute als Wohnhaus genutzte, um 1870/80 im Garten des Hauses der jüdischen Textilhändler-Familie Horn errichtete frühere Landsynagoge Sinzenich (2020).

    Die heute als Wohnhaus genutzte, um 1870/80 im Garten des Hauses der jüdischen Textilhändler-Familie Horn errichtete frühere Landsynagoge Sinzenich (2020).

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  • Bereich zwischen der früheren Landsynagoge Sinzenich (links) und dem Wohnhaus (rechts) in der Straße Auf dem Sand 12-14 (2020).

    Bereich zwischen der früheren Landsynagoge Sinzenich (links) und dem Wohnhaus (rechts) in der Straße Auf dem Sand 12-14 (2020).

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  • Im Bereich zwischen dem Synagogengebäude und dem Wohnhaus ist im Mauerwerk des Synagogenbaus der Bereich eines nicht mehr existenten Treppenaufstiegs zu sehen (2020). Dieser diente vermutlich dem Rabbiner als separater Zugang zu dem Gebetsraum im ersten Stock.

    Im Bereich zwischen dem Synagogengebäude und dem Wohnhaus ist im Mauerwerk des Synagogenbaus der Bereich eines nicht mehr existenten Treppenaufstiegs zu sehen (2020). Dieser diente vermutlich dem Rabbiner als separater Zugang zu dem Gebetsraum im ersten Stock.

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  • Die heute als Wohnhaus genutzte, um 1870/80 im Garten des Hauses der jüdischen Textilhändler-Familie Horn errichtete frühere Landsynagoge Sinzenich (2020).

    Die heute als Wohnhaus genutzte, um 1870/80 im Garten des Hauses der jüdischen Textilhändler-Familie Horn errichtete frühere Landsynagoge Sinzenich (2020).

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  • Die nördliche Seite des heute als Wohnhaus genutzten Gebäudes, das um 1870/80 im Garten des Hauses der jüdischen Textilhändler-Familie Horn als Landsynagoge Sinzenich errichtet wurde (2020).

    Die nördliche Seite des heute als Wohnhaus genutzten Gebäudes, das um 1870/80 im Garten des Hauses der jüdischen Textilhändler-Familie Horn als Landsynagoge Sinzenich errichtet wurde (2020).

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  • Ein an der Decke befestigter Haken im heute als Wohnhaus genutzten Gebäude der früheren Landsynagoge Sinzenich (2020).

    Ein an der Decke befestigter Haken im heute als Wohnhaus genutzten Gebäude der früheren Landsynagoge Sinzenich (2020).

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  • Die östliche Seite des heute als Wohnhaus genutzten Gebäudes, das um 1870/80 im Garten des Hauses der jüdischen Textilhändler-Familie Horn als Landsynagoge Sinzenich errichtet wurde (2020).

    Die östliche Seite des heute als Wohnhaus genutzten Gebäudes, das um 1870/80 im Garten des Hauses der jüdischen Textilhändler-Familie Horn als Landsynagoge Sinzenich errichtet wurde (2020).

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  • Die östliche Seite der um 1870/80 am Haus der jüdischen Familie Horn errichteten Landsynagoge Sinzenich (2020).

    Die östliche Seite der um 1870/80 am Haus der jüdischen Familie Horn errichteten Landsynagoge Sinzenich (2020).

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  • Der Eingang zu dem früheren Horn'schen Wohnhaus, in dessen im Garten gelegenen Anbau sich die frühere Landsynagoge Sinzenich befindet (2020).

    Der Eingang zu dem früheren Horn'schen Wohnhaus, in dessen im Garten gelegenen Anbau sich die frühere Landsynagoge Sinzenich befindet (2020).

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  • Informationstafel zur Geschichte der Landsynagoge Sinzenich am Eingang zu dem früheren Hornschen Anwesen in Zülpich-Sinzenich (2020).

    Informationstafel zur Geschichte der Landsynagoge Sinzenich am Eingang zu dem früheren Hornschen Anwesen in Zülpich-Sinzenich (2020).

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  • Text "Juden in Sinzenich, insbesondere zur Zeit des Nationalsozialismus" (Facharbeit von David Jung 2004, PDF-Datei, 170 kB).

    Text "Juden in Sinzenich, insbesondere zur Zeit des Nationalsozialismus" (Facharbeit von David Jung 2004, PDF-Datei, 170 kB).

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  • Das frühere Horn'sche Anwesen (Auf dem Sand 12 und 14), in dessen im Garten gelegenen Anbau sich die frühere Landsynagoge Sinzenich befindet (2020).

    Das frühere Horn'sche Anwesen (Auf dem Sand 12 und 14), in dessen im Garten gelegenen Anbau sich die frühere Landsynagoge Sinzenich befindet (2020).

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  • Das Haus der jüdischen Textilhändler-Familie Horn (Auf dem Sand 12), in dessen heute noch erhaltenen, im Garten gelegenen Anbau von um 1870/80 sich die frühere Landsynagoge Sinzenich befand (2020).

    Das Haus der jüdischen Textilhändler-Familie Horn (Auf dem Sand 12), in dessen heute noch erhaltenen, im Garten gelegenen Anbau von um 1870/80 sich die frühere Landsynagoge Sinzenich befand (2020).

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  • Blick auf das ehemalige Wohnhaus der jüdischen Textilhändler-Familie Horn, in dessen Garten sich die um 1870/80 errichtete frühere Landsynagoge Sinzenich befindet (2020).

    Blick auf das ehemalige Wohnhaus der jüdischen Textilhändler-Familie Horn, in dessen Garten sich die um 1870/80 errichtete frühere Landsynagoge Sinzenich befindet (2020).

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  • Blick auf das ehemalige Wohnhaus der jüdischen Textilhändler-Familie Horn, in dessen Garten sich die um 1870/80 errichtete frühere Landsynagoge Sinzenich befindet (2020).

    Blick auf das ehemalige Wohnhaus der jüdischen Textilhändler-Familie Horn, in dessen Garten sich die um 1870/80 errichtete frühere Landsynagoge Sinzenich befindet (2020).

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Die jüdische Gemeinde in Sinzenich seit dem frühen 19. Jahrhundert:
Seit Mitte des 18. Jahrhunderts lebten mehrere jüdische Familien in Sinzenich. 1902/03 umfasste die Synagogengemeinde Zülpich u. a. die Bürgermeisterei Sinzenich sowie die Spezialgemeinde Kommern. 1908/13 trennten sich Kommern und Sinzenich von Zülpich, 1919 wurden alle drei Gemeinden zusammengefasst.
Gemeindegröße um 1815: 23 (1806), um 1880: 33 (1885), 1932: 36 (1933), 2006: –.
Bethaus / Synagoge: Seit 1869 gab es einen Betsaal in einem Privathaus. Das Gebäude ist noch vorhanden (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).

Ein von der jüdischen Gemeinde (hebräisch Kehillah) von Sinzenich genutzter kleiner Betsaal befand sich bereits für das Jahr 1869 belegt im Obergeschoss des Hauses der jüdischen Textilhändler-Familie Horn (Am Bach Nr. 12, heute Auf dem Sand 12). Dieser Raum wurde gelegentlich noch bis ins 20. Jahrhundert hinein genutzt.
„Aber schon längst war wegen der Vergrößerung der kleinen Gemeinde ein eigenes Gebäude notwendig“ (Arntz 2008) und so wurde in einem im Garten gelegenen Anbau des Hornschen Anwesens eine kleine Landsynagoge eingerichtet. „Umbauten haben später nicht stattgefunden. Laut Katasterbeleg bestand das Gebäude schon 1880/81“ (ebd., dort auch Ansichten des Gebäudes).
Der ehemalige Gebetsraum im Obergeschoss hatte eine Grundfläche von etwa 5 x 11 Meter und war über einen Treppenzugang erreichbar. In dem durchgehenden Raum mit gewölbter Decke saßen sich die jüdischen Männer und Frauen gegenüber, es gab keine separate Frauenempore. In einem der drei kleinen Räume im Erdgeschoss des Gotteshauses befinden sich heute noch an der Decke befestigte Haken, die zeitweise die Vermutung begründeten, dass diese zum rituellen Schächten gedient hätten. Diese Haken wurden aber offenbar erst nach dem Zweiten Weltkrieg angebracht.
Das Gebäude hat die nationalsozialistischen Novemberpogrome von 1938 als einziges jüdisches Gotteshaus im heutigen Kreis Euskirchen unbeschadet überstanden, obgleich es sich zu diesem Zeitpunkt noch in jüdischem Privatbesitz befand.
Das Wohn- und Geschäftshaus des Textilwarenhändlers Horn und das ehemalige Synagogengebäude befinden sich in Privatbesitz. Das frühere Gotteshaus wird heute als Wohngebäude genutzt, es steht nicht unter Denkmalschutz. Nach einer Restaurierung ist heute wieder der äußere Originalzustand mit gebrannten Feldsteinen zu erkennen.

Heutiger Zustand
Das in den Jahren 2001-2017 mühevoll umgebaute und anschließend mit vielen Details und Schmuck liebevoll hergerichtete Gebäude befindet sich durch seine heutige Nutzung als Wohnhaus mit Ferienwohnung in einem sehr guten baulichen Zustand.
Verschiedene erhaltene Details lassen dennoch deutlich den Nutzungswandel zum Ende des 19. Jahrhunderts erkennen: Dass in dem ursprünglich als Stall mit Futterboden geplanten Gebäude auch Nutztiere gehalten wurden, bevor es seine Bestimmung als Synagoge erhielt, zeigt ein erhaltener gemauerter Futtertrog im Inneren. Auch wenn ein an der Decke des Untergeschosses erhaltener Haken wohl nicht auf rituelles Schächten zurückgeht, sondern vermutlich jüngeren Ursprungs ist (vgl. vorab), soll das Haus seinerzeit im Untergeschoss zwischen Schächt- und Milchraum aufgeteilt gewesen sein.
Auf die Nutzung als jüdisches Gotteshaus weist ein separater Zugang von außen zum Obergeschoss hin, der heute zwar verschlossen ist, sich aber an der nördlichen Gebäudeseite noch gut im Mauerwerk aus gebrannten Feldsteinen ausmachen lässt.
Eine Informationstafel zur Geschichte der Landsynagoge befindet sich am Eingang zu dem früheren Hornschen Anwesen Nr. 12 in der Straße „Auf dem Sand“ (Begehung am 04.09.2020).

Baudenkmal
Mit Eintragung vom 30.10.2009 wird die „ehemalige Landsynagoge Sinzenich, Auf dem Sand 12-14, Backsteinwohnhaus mit Nebengebäude gegen 1870“ unter der Nr. 353 in der Liste der Baudenkmäler in Zülpich geführt.

(Franz-Josef Knöchel und Katharina Grünwald, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2020)

Quellen
  • Freundliche Hinweise von Herrn Hans-Dieter Arntz, Euskirchen, 2012.
  • Freundliche Hinweise von Loretta und Peter Klyk, Sinzenich, 2020.

Internet
www.hans-dieter-arntz.de, Hans-Dieter Arntz: Zwei vergessene und daher erhalten gebliebene Landsynagogen in der Voreifel: Lommersum und Sinzenich (02.02.2008, abgerufen 13.12.2012)
www.hans-dieter-arntz.de, Hans-Dieter Arntz: Zwei kleine Landsynagogen haben „überlebt“ (02.02.2008, abgerufen 13.12.2012)
de.wikipedia.org: Liste der Baudenkmäler in Zülpich (abgerufen 08.09.2020)

Literatur

Arntz, Hans-Dieter (2011)
Auf den letzten Spuren jüdischen Betens in der Voreifel. Die vergessenen Landsynagogen von Lommersum und Sinzenich. In: Jahrbuch des Kreises Euskirchen 2012, S. 37-42. o. O. Online verfügbar: www.hans-dieter-arntz.de, Spuren 2011, abgerufen am 13.12.2012
Arntz, Hans-Dieter (2008)
„Reichskristallnacht“ – Der Novemberpogrom 1938 auf dem Lande, Gerichtsakten und Zeugenaussagen am Beispiel der Eifel und Voreifel. Aachen.
Jung, David (2004)
Juden in Sinzenich, insbesondere zur Zeit des Nationalsozialismus (Zeitzeugenbefragung). (Schülerfacharbeit Franken Gymnasium Zülpich 2004, überarbeitet 2012.) o. O. Online verfügbar: www.kuladig.de, David Jung 2004, abgerufen am 20.11.2012
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) Bonn.

Landsynagoge Sinzenich

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Auf dem Sand 12
Ort
53909 Zülpich - Sinzenich
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1869 bis 1881

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Empfohlene Zitierweise
„Landsynagoge Sinzenich”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-58211-20121213-2 (Abgerufen: 10. Oktober 2024)
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