Die jüdische Gemeinde Ahrweiler seit dem frühen 19. Jahrhundert: Bereits seit dem Mittelalter lebten Juden in Ahrweiler. Im 19. Jahrhundert wuchs die jüdische Gemeinde an; seit 1900 ging die jüdische Bevölkerung zurück. 1875 gehörten zur Gemeinde auch Dernau und Lantershofen; 1932 Dernau und Altenahr (hier 1925 9 Juden). Gemeindegröße um 1815: 11 (1808) / 20 (1822), um 1880: 82 (1885), 1932: 42 / 68 (1925), 2006: –. Bethaus / Synagoge: Ab 1773 sind Beträume bezeugt; 1894 Einweihung eines Neubaus, der 1938 beschädigt wurde. Das Gebäude wird nach der Wiederherstellung in den Jahren 1982-90 kulturell und museal genutzt. Friedhof: Der noch erhaltene Friedhof wurde 1870 eröffnet (Angaben vorab nach Reuter 2007).
1860 beantragte die jüdische Gemeinde in Ahrweiler diesen Friedhof an der Schützenstraße. Ein genaues Datum zu einer Einweihung ist nicht bekannt; Reuter 2007 gibt „1870 eröffnet“ an und Alemannia Judaica führt eine Nutzung ab 1871 an. Der Friedhof ist etwa 904 Quadratmeter groß und wird von einer 2 Meter hohen und 121 Meter langen Bruchsteinmauer befriedet. 1871 fand hier die erste nachweisbare Bestattung statt und die letzte 1960. Insgesamt befinden sich hier 66 Grabsteine. Auf dem Friedhof findet man eine Gedenktafel an die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung. Im wesentlichen blieb der Friedhof in der Zeit des Nationalsozialismus unbeschädigt.
Das Objekt „Schützenstraße, Jüdischer Friedhof“ ist als Denkmalzone ausgewiesen: „1867 angelegtes, ummauertes Areal, 66 Grabsteine“ (Denkmalverzeichnis Kreis Ahrweiler 2015, S. 8).
(LVR-Redaktion KuLaDig / Universität Koblenz-Landau, 2012)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Ahrweiler. Denkmalverzeichnis Kreis Ahrweiler, 12. Juni 2023. S. 8, Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Ahrweiler, abgerufen am 15.06.2023
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 23, Bonn.
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