Der Standort der früheren Elementar-Freischule und späteren Hilfsschule, Ecke Großer Griechenmarkt / Kaygasse ("Kayjass Nr. 0") in Köln-Altstadt-Süd (2012).
Copyright-Hinweis:
Knöchel, Franz-Josef / CC-BY-SA 3.0
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Knöchel, Franz-Josef
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Erhaltener Teil der "Alten Mauer am Bach" an der gleichnamigen Straße am südlichen Ende der Kaygasse in Köln-Altstadt-Süd (2019)
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Der Standort der früheren Elementar-Freischule und späteren Hilfsschule, Ecke Großer Griechenmarkt / Kaygasse ("Kayjass Nr. 0") in Köln-Altstadt-Süd (2012).
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Erhaltener Teil der "Alten Mauer am Bach" an der gleichnamigen Straße am südlichen Ende der Kaygasse in Köln-Altstadt-Süd (2019)
Die kleine Gasse, in der sich angeblich die im bekannten Karnevalslied „Kayjass Nummer Null“ besungene Elementar-Freischule und spätere Hilfsschule des legendären Lehrers Welsch befunden haben soll, ist zwar nur etwa 100 Meter lang, dürfte jedoch durch den populären Schlager eine der berühmtesten Kölner Straßen sein.
Ihren Namen verdankt die Kaygasse „einer adeligen Familie namens Keige, später Kaie oder danach Keye …, welche dort im 13. Jahrhundert ansässig war. Ab dem Jahre 1454 hieß die kurze Straße Keigassen und später Kaygassen. Während der französischen Besatzung wurde Ferdinand Franz Wallraf zwischen 1812 und 1813 mit der Übertragung vieler Kölner Straßennamen ins Französische beauftragt. Wallraf wählte für die Kaygasse die Bezeichnung Rue de Crieurs (Schreier-Straße), da er die Herkunft der Straßenbezeichnung und des Familiennamens zu dieser Zeit von keie für weinerlich klagen, nörgeln oder erbitten ableitete.“ (Cremer 2012, S. 4)
Die Familie Keige (auch Keie oder Keye geschrieben) ist erstmals 1257 über einen Henricus überliefert. Die Familie besaß später ein Erbfahrrecht am „Deutzer Fahr“, der als Plattform auf dem Rhein pendelnden Gierseilfähre (Schiffsponte), die als „Fliegende Brücke“ Deutz und die Domstadt verband. Mit Blick auf die historischen Ursprünge über diese Familie wäre demnach eine Schreibung Keygasse mit „e“ richtiger (Signon 2006). Nach Volker Gröbe „stieß Wallraf später auf Dokumente, die zeigten, dass die Herren von Keie ein Erbfahrrecht über den Rhein in Höhe der heutigen Deutzer Brücke besaßen. Wohl aus dem Gedanken, dass ein Fährschiff an einem Kai anlegt, wird er 1816 bei der Rückübersetzung der französischen Bezeichnung den deutschen Namen Kaygasse gewählt haben.“ (Gröbe 2006, S. 136) Im Zuge der Französisierung von Straßennamen, wurden auch historische Überlieferungen und alte Sprachzusammenhänge geprüft, die in neuen Bezeichnungen resultierten, die schließlich 1813 in dem statistischen Verzeichnis Itinéraire de Cologne publiziert wurden. Nicht alle der u.a. von Wallraf als anstößig oder ungehörig empfundenen und daher ersetzten älteren Straßennamen wurden dabei aus heutiger Sicht passend übertragen - vergleiche dazu weitere Beispiele hier.
(KHS Großer Griechenmarkt & Verein der Freunde und Förderer Großer Griechenmarkt e.V., 2012 / LVR-Redaktion KuLaDig 2012/2025)
Quelle Theodor Franz Thiriart (Hrsg.): Itinéraire de Cologne, contenant la statistique abrégée et, par ordre alphabétique, les noms des rues, places, culs-de-sacs, passages, ports, boulevards, portes etc., ainsi que les noms, fonctions ou professions du propriétaire ou locataire de chaque maison et la situation de tous les édifices et de tous les établissements publics de cette ville, Köln 1813 (Wege- und Straßenverzeichnis von Köln, mit einer verkürzten Statistik und alphabetisch aufgereihten Namen der Straßen, Plätze, Sackgassen, Durchgänge, Häfen, Boulevards, Tore usw., sowie den Namen, Funktionen oder Berufen des Eigentümers oder Mieters eines jeden Hauses und der Lage aller Gebäude und öffentlichen Einrichtungen dieser Stadt).
„En d’r Kayjass Nr. 0“ – Die Katholische Hauptschule Großer Griechenmarkt in Köln, ihre Vorgängerschulen und Nachbarn sowie Mythos und Wahrheit über den legendären Lehrer Welsch. Köln (3. überarbeitete und erweiterte Auflage).
Gröbe, Volker (2006)
Schildergasse, Alter Markt & Co - Kölner Straßennamen und ihre Bedeutung. München.
Signon, Helmut (2006)
Alle Straßen führen durch Köln. 3. von Klaus Schmidt überarbeitete und aktualisierte Ausgabe. 219-220, Köln.
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