Der im Jahre 1990 aufgestellte Wendelinus-Bildstock erinnert an eine ehemalige Kapelle, die dem heiligen Wendelin geweiht war. Einer Ortshistorischen Überlieferung zufolge ist die Kapelle bis zum Jahre 1769 von Pilgern aus den habsburgischen Ländern (Böhmen, Österreich, Tirol, Steiermark, Kärnten und Ungarn) aufgesucht wurden, die in siebenjährigem Turnus zur Heiligtumsfahrt nach Aachen zogen. Sie verehrten den heiligen Wendelin, der um das Jahr 600 als Pilger in Rom war, als Pilgerheiligen, während die einheimische Bevölkerung ihn als Viehpatron anrief, da Wendelin nach seiner Rückkehr im heutigen Saarland Hirte wurde. Im Jahre 1804 wurde die Kapelle für den liturgischen Gebrauch geschlossen; die Wendelinusverehrung verlagerte sich in die Müngersdorfer Pfarrkirche Sankt Vitalis. Drei Jahrzehnte später, 1834, erfolgte der Abriss der Kapelle.
(Christoph Kühn, im Auftrag des LVR-Fachbereichs Umwelt, 2012)
Literatur
Landschaftsverband Rheinland; Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft (Hrsg.) (2014)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger im Rheinland, Band 1: In 8 Etappen von Wuppertal über Köln nach Aachen/Belgien. Köln (5. Auflage).
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