Hospital Ipperwald an der Zeughausstraße

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 56′ 30,02″ N: 6° 57′ 1,84″ O 50,94167°N: 6,95051°O
Koordinate UTM 32.356.014,23 m: 5.645.338,82 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.566.850,13 m: 5.645.588,37 m
Das Hospital Ipperwald wurde im Jahre 1325 von dem Kölner Bürger Arnold von Zelle zur Beherbergung von gemeinen Pilgern und Armen gestiftet. 1334 übergab Arnolds Bruder Johann die Einrichtung an den Rat, der das Hospital als städtische Einrichtung weiterführte. Vier Ratsherren übernahmen als städtische Provisoren die Verwaltung.
Die Verpflegung bestand aus Erbsen mit Speck und geräuchertem Fleisch oder aus gekochtem Fleisch mit Möhren. Dazu wurde Brot und Bier oder Wein gereicht. An den Fasttagen gab es Stockfisch und Erbsen, dazu Holländer Käse, Brot und Bier oder Wein. Aufgrund der für die 1440er und 1450er Jahre erhaltenen Weinrechnungen lässt sich die Zahl der Übernachtungen auf einige tausend im Jahr schätzen. Da hier im siebenjährigen Tournus der Aachener Heiligtumsfahrt die Pilger aus den habsburgischen Ländern untergebracht waren, wurde die Herberge auch Ungarnhaus genannt.

Die Passantenlisten, die sich für die Zeit von 1770 und 1790 im Historischen Archiv der Stadt Köln erhalten haben, weisen zahlreiche Zielorte der Pilger auf. Am häufigsten werden dort Köln und Rom genannt. Auch Santiago de Compostela ist verhältnismäßig oft als Pilgerziel angegeben: Für den Zeitraum von 21 Jahren verzeichnen die Listen 104 Pilger, die sich auf dem Weg zum Grab des Apostels Jakobus befanden, und sogar 559, die auf dem Rückweg von Santiago waren. Weitaus seltener tauchen andere wichtige Pilgerorte wie Trier, Loreto, Einsiedeln, Aachen und Maria Zell in den Passantenlisten auf.

(Christoph Kühn, im Auftrag des LVR-Fachbereichs Umwelt, 2012)

Literatur

Landschaftsverband Rheinland; Deutsche St. Jakobus-Gesellschaft (Hrsg.) (2009)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger im Rheinland. Band 1: In 8 Etappen von Wuppertal-Beyenburg über Köln nach Aachen/Belgien. Köln (4. Auflage).

Hospital Ipperwald an der Zeughausstraße

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Zeughausstraße
Ort
50667 Köln - Altstadt-Nord
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Auswertung historischer Karten, Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1325, Ende 1800

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„Hospital Ipperwald an der Zeughausstraße”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-56117-20121026-6 (Abgerufen: 26. April 2024)
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