Mit der Aufrichtung des Stahlfachwerktragwerkgerüstes der knapp 800 Meter langen Versuchsstrecke begann 1898 der Bau der Wasserstrecke der heute weltbekannten Wuppertaler Schwebebahn von dem Stadtteil Varresbeck bis zum Zooviertel. Entwickelt hatte das Patent des Hängebahn-Verkehrssystems für Personenbeförderung der in Köln geborene Ingenieur und Industrielle Kommerzienrat Carl Eugen Langen (1833-1895).
Die ehemals selbstständigen Städte Elberfeld und Barmen erlebten seit der Gründung des Deutschen Reiches 1871 einen industriellen Aufschwung, der die beiden Wupperstädte zu den dichtbesiedelsten Regionen Westdeutschlands werden ließ. Zahllose Industriearbeiter wurden von der expandierenden Textilindustrie Elberfelds angezogen. Die dicht bebaute Talachse bot nur über der Wasserfläche des Wupperflusses die Möglichkeit, ein neues, die alte Pferdebahn ablösendes, öffentliches Personentransportmittel zu errichten.
Die Tragwerkskonstruktion von Eugen Langen, die er seit 1892 entwickelt hatte, machte dies möglich. In mehreren Bauabschnitten – 1898, 1900 und 1903 – wurden dann die insgesamt 13.393 Meter der elektrisch betriebenen Schwebebahn erbaut. Ab Sonnborn bis Vohwinkel, dem letzten Teilstück der Schwebebahn, verlässt die Trassenführung der Hängebahn die Wupper und wird zur Landstrecke mit den technisch anders konstruierten, auf die Straßenbreiten berechneten Bogenstützen. Heute verbindet die Schwebebahn mit ihren Haltepunkten die Stadtteile der erst 1929 zusammengelegten Stadt Wuppertal von Vohwinkel bis Oberbarmen. Seit 1998 laufen die Vorbereitungen und Planungen zur grundlegenden Sanierung des Traggerüstes und der Haltebahnhöfe.
Bei einem Unfall entgleiste am frühen Morgen des 12. April 1999 eine Schwebebahn nahe der Station Robert-Daum-Platz. Fünf Menschen kamen dabei ums Leben und 47 wurden schwer verletzt. Trotz dieses schweren Unglücks, das auf nachlässig ausgeführte Abbauarbeiten am Ende von Bauarbeiten zurückzuführen war, gilt die Schwebebahn nach wie vor als sicherstes Verkehrsmittel der Welt.
Hinweis Das Objekt „Wuppertaler Schwebebahn“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches Wuppertal (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Düsseldorf 165).
(Ulrich Stevens, 2011)
Internet www.workwithsounds.eu: Work with Sounds, digitales Archiv über Soundfiles, Klangbeispiel mit Video vom 01.07.2014, Overhead monorail GTW 72 (Wuppertal Suspension Railway / Wuppertaler Schwebebahn Station Vohwinkel) (abgerufen 04.08.2015) www.spiegel.de: „Presse-Stunt um Tuffi, Der fliegende Elefant von Wuppertal“ (eintages vom 21.07.2016, abgerufen 22.07.2016) de.wikipedia.org: Schwebebahnunfall in Wuppertal 1999 (abgerufen 12.04.2019)
Literatur
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V. (Hrsg.) (2011)
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