Mitten in Köln-Ehrenfeld steht ein auffälliger Turm, der an einen Leuchtturm in einer im Binnenland gelegenen Großstadt erinnert. Das Gebäude ist tatsächlich ein Leuchtturm – der 1894/95 als Test- und Vorführanlage für Leuchtfeuer errichtete „Heliosturm“ der Helios-Elektrizitäts AG, bei der zeitweise auch Fahr- und Flugzeuge hergestellt wurden.
Der Leuchtturm Bereits seit Anfang der 1890er-Jahre unterhielt die Helios AG eine erste, allerdings noch weniger repräsentative Test- und Vorführanlage für Leuchtfeuer. Diese wurde 1894/95 durch den bis heute erhaltenen Leuchtturmbau ersetzt. Das 20 Meter hohe Sockelgebäude mit quadratischem Grundriss wurde in historistischem Stil an die nordwestliche Ecke der großen Werkhalle gesetzt. Auf diesem Bau steht der eigentliche, etwa 24 Meter hohe Turm aus rotem Backstein, in dem eine eiserne Laterne als Leuchtfeuer betrieben wurde.
„Er ist rund gebaut und verjüngt sich nach oben. Der Schaft trägt eine auf Konsolen auskragende Plattform, auf der sich bis zum Zweiten Weltkrieg ein Versuchsleuchtfeuer befand. 1996 wurde das Lampenhaus mit einer ans Original angelehnten Eisen-/Glaskonstruktion wiederhergestellt und mit einer blendfreien Dauerbeleuchtung, jedoch ohne jede Optik, ausgerüstet. Eine eiserne Spitze dient als Blitzableiter.“ (de.wikipedia.org, Helios AG)
Neben der rein technischen Funktion zur Erprobung von Leuchtmitteln erfüllte der Leuchtturm bereits zur Zeit seiner Entstehung auch eine Rolle als Blickfang, Wahrzeichen und Werbeträger der Helios AG – vergleichbar vielleicht mit dem ersten Bayer-Kreuz von 1933. Vereinzelte Annahmen, der Helios-Turm habe auch als „echter“ Leuchtturm für die Schifffahrt auf dem Rhein gedient, sind sicher dem Reich der Legenden zuzuweisen – vergleiche etwa den eher augenzwinkernden Kommentar „In wie weit der Turm für die Schifffahrt auf dem Rhein eine Bedeutung hatte, ist nicht bekannt.“ (www.deutscheleuchtfeuer.de) 1996 wurde erneut ein Laternenhaus mit Beleuchtung installiert (jedoch ohne optische Einrichtung). Als Ehrenfelder Wahrzeichen erinnert der Turm bis heute an die Zeit der eigenständigen Industriestadt im 19. Jahrhundert. Der Öffentlichkeit ist das Gebäude nicht zugänglich.
Handbuch der Historischen Stätten Nordrhein-Westfalen. (HbHistSt NRW, Kröners Taschenausgabe, Band 273.) S. 597-598, Stuttgart (3. völlig neu bearbeitete Auflage).
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