Der Hof ist im Register und auf der Karte des Klevischen Katasters als Eigentum des Birgittenklosters in Marienbaum eingetragen (Nr. 11 Uedem von du Moulin und Enbers, 1734). Der Hof besteht aus einem Wohngebäude und mehreren rechteckig angeordneten Betriebsgebäuden mit einem Innenhof sowie eine Futteranlage, die seit den 1950er Jahren der Entwicklung und den Anforderungen der Landwirtschaft angepasst worden sind. 1906 wurden bereits ein Wohnhaus sowie ein Pferdestall mit Schuppen und eine Scheune gebaut (Lehmann 2005, S. 342). Auf dem Hofgelände befindet sich einen Teich, die allerdings nicht in der Deutschen Grundkarte eingetragen ist. Der Hof ist weiterhin mit einer Silo- und Futteranlage ausgestattet. Am 1.2.1464 erwarb ein Laienbruder des Klosters Marienbaum den „Willinghaff“ und das „Verbroek“, das als Leibgewinngut des Stifts Xanten zum Papenhovenhof gehörte. Nach der Beschreibung des Lagerbuchs des Klosters Marienbaum von 1666 kann eindeutig angenommen werden, dass es sich um den Lintenhof handelt (Lehmann 2005, S. 341). Der Hof ist in den sogenannten „Pallingen“ (Grenzbeschreibung) seit 1500 erwähnt worden. Diese „Pallingen“ ermöglichen mit den Hebelisten einen genauen Überblick über die Flur- und Besitzstruktur des Uedemerfeldes (Zschocke 1963, S. 42).
Seit 1734 wird der Hof landwirtschaftlich genutzt und ist Teil des persistenten Siedlungsgefüges der Waldhufensiedlung und Gemarkung Uedemerfeld.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2012)
Im Bereich des Lindenhofs und der angrenzenden Wiesen befindet sich ein Steinkauz-Revier (Erfassung 2011). Der Steinkauz ist ein typischer Bewohner der niederrheinischen Kulturlandschaft. Ein wichtiger Lebensraum dieses kauzigen Höhlenbrüters ist die Streuobstwiese, am Niederrhein auch Bongert genannt, die nicht nur gute Jagdmöglichkeiten (Mäuse, Käfer, Regenwürmer), sondern gleichzeitig auch geeignete Höhlen vor allem in alten Apfelbäumen bietet. Manchmal nistet der Steinkauz auch in dunklen Nischen alter Gebäude (Scheunen, Ställe, Melkstände). Der Steinkauz gilt als gefährdete Art, auch wenn er am Niederrhein noch vergleichsweise häufig vorkommt. Der Erhalt alter Hofanlagen, die rechtzeitige Pflege von Kopfbäumen sowie der Erhalt und die Neuanlage von Obstwiesen mit Hochstammsorten sichern geeignete Lebensräume für den Steinkauz (ergänzend können Nistkästen an geeigneten Stellen aufgehängt werden). Hier gehen Naturschutz und Kulturlandschaftspflege eine enge Verbindung ein.
(Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V., 2013)
Quelle Hauptstaatsarchiv Düsseldorf. Klevische Katasterkarten: Nr. 11. Uedem, du Moulin und Enbers, 1732-1734.
Literatur
Lehmann, Michael (2005)
Eine Kornkammer des Klever Landes – 800 Jahre Uedemerfeld. Uedem.
Zschocke, Herlig (1963)
Die Waldhufensiedlungen am linken deutschen Niederrhein. (Kölner Geographische Arbeiten, 16.) S. 42, Wiesbaden.
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