Die katholische Pfarrkirche Sankt Walburga war als Kirche eines Zisterzienserinnenklosters errichtet worden. Die romanische Pfeilerbasilika besteht im Kern aus einen Saalbau des frühen 11. Jahrhunderts, der in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts aufgestockt und durch die Anfügung von Seitenschiffen zu einer Basilika erweitert wurde. Das heutige Erscheinungsbild ist stark von einer Restaurierung der Jahre 1850-1860 sowie der in den 1950er Jahre erfolgten Wiederherstellung nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg geprägt. Seit dem dritten Viertel des 11. Jahrhunderts werden in der Kirche die Gebeine der heiligen Walburga, einer Äbtissin des 9. Jahrhunderts, aufbewahrt und verehrt, einhergehend mit der Reliquienschenkung durch Erzbischof Anno II. von Köln fand ein Patrozinienwechsel von der Gottesmutter auf die heilige Walburga statt.
Bereits für das 8. Jahrhundert lässt sich ein kleiner Saalbau auf dem Gelände nachweisen. Im 10. Jahrhundert wurde an seiner Stelle ein neuer Saalbau errichtet, der in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts durch Aufstockung und den Anbau von zwei Seitenschiffen zu einer dreischiffigen Basilika erweitert wurde. An diesen Umbau schlossen sich weitere Baumaßnahmen an, nach 1197 eine Erwiterung der Schiffe nach Westen verbunden mit dem Einbau einer Nonnenempore im Mittelschiff, um 1200/1220 der Anbau einer zweigeschossigen, dem heiligen Jodokus geweihten Kapelle im Winkel zwischen Chor und schließlich eine Neuerrichtung des Chores nach 1230.
Tiefgreifende Veränderungen erfolgten im Zuge einer Restaurierung zwischen 1850 und 1860, als sowohl die Seitenschiffe wie auch der Obergaden des Mittelschiffes erneuert wurden.
(Christoph Kühn, im Auftrag des LVR-Fachbereichs Umwelt, 2012)
An der Kirche befindet sich ein Hinweisschild (siehe Bild in der Mediengalerie), die Aufschrift lautet:
„Pfarrkirche St. Walburga Die heutige Kirche entspricht in der Größe dem Bauwerk aus dem 11./12. Jahrhundert. Nach Übertragung der Reliquien der hl. Walburga nach Berg ändert sich der Ortsname in Walberberg (mons sanctae walburgis). Hier befand sich von 1197-1447 ein bedeutendes Zisterzienserinnenkloster. Im 13. Jahrhundert wurde die zweigeschossige Jodokuskapelle errichtet. 1591 erhielt das Kölner Jesuitenkolleg das Kloster vom Kölner Erzbischof geschenkt. In den 1980er Jahren erhielt die Kirche wieder die ehemalige Bauform als dreischiffige Pfeilerbasilika mit Tonnengewölbe.“
Hinweis Das Objekt „Katholische Pfarrkirche Sankt Walburga in Walberberg“ ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereichs Walberberg (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 202).
Literatur
Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2007)
Jakobswege. Wege der Jakobspilger im Rheinland. Band 2: In 13 Etappen von Köln und Bonn über Trier nach Perl/Schengen am Dreiländereck von Deutschland, Luxemburg und Frankreich. Köln (3. Auflage).
Katholische Pfarrkirche Sankt Walburga in Walberberg
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