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Ansicht von Osten aus auf die Kirche des Sankt Elisabeth-Krankenhauses Hohenlind in Köln-Lindenthal (2020). Die Kirche und das Krankenhaus bilden eine bauliche Einheit, wie hier ersichtlich.
Ansicht von Osten aus auf die Kirche des Sankt Elisabeth-Krankenhauses Hohenlind in Köln-Lindenthal (2020). Die Kirche und das Krankenhaus bilden eine bauliche Einheit, wie hier ersichtlich.
Das St. Elisabeth-Krankenhaus wurde 1930-32 als „Deutsches Caritas Institut für Gesundheitsfürsorge“ errichtet. Seine Entstehungsgeschichte ist mit zwei zentralen Figuren des modernen Kirchenbaus in Deutschland verbunden: Dominikus Böhm und Johannes van Acken. Letzterer, seit 1924 Direktor der Caritas, war theoretischer Vordenker der Liturgiereform, die eine Stärkung der Teilnahme der Gemeinde an der Feier der Liturgie zum Ziel hatte. In Hohenlind verwirklichte er sein Ziel der Institutionalisierung der akademisierten Krankenpflege. Sein Grab ist in der Krypta der Kirche zu sehen.
Der Architekt Dominikus Böhm, dessen Kirchenbauten von den Ideen der Liturgiereform beeinflusst sind, stand in regem Austausch mit van Acken. Böhms Gesamtentwurf für Hohenlind setzte sich im Wettbewerb nicht durch. Van Acken beauftragte ihn dennoch mit dem Bau der Kirche. Ihr flachgedeckter Baukörper besteht aus dem Kubus des Gemeinderaumes und der halbrunden Apsis des Chores. Die Mauerzungen zwischen Langhaus und Chor bilden den „Glockenturm“. Wie das Krankenhaus zeigt auch die Kirche nur durch Fensteröffnungen gegliederte Backsteinfassaden, was besonders bei der fensterlosen Apsis zu einem monumentalen Erscheinungsbild führt. Die Ähnlichkeit der Elisabethkirche mit frühromanischen Kirchen erklärt sich aus der Vorbildhaftigkeit der christlichen Frühzeit für die Liturgiereform. Diese Kirchen galten den Anhängern der Reformbewegung als gebauter Ausdruck der gelebten religiösen Gemeinschaft jener Frühzeit.
Der lichte Innenraum (ursprünglich waren Wände und Decke weiß) steht im Kontrast zum wuchtigen Äußeren. Stilistisch dominiert innen das Neue Bauen, doch in den Arkadenwänden des Chores und den Fenstern (Mischung aus spätantiken Transennen und Maßwerk) klingt die Nähe zum frühen Kirchenbau an. Schlanke Vierkantstützen teilen den Raum in drei Schiffe. Das Mittelschiff ist grabenartig vertieft. Diese ungewöhnliche Raumdisposition erklärt sich aus der Nutzung als Krankenhauskirche. Die Kranken können aus jedem Geschoss des Bettentraktes direkt in die Seitenschiffe und auf zwei Emporen an der Schmalseite gelangen.
(Oliver Meys, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland / Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, 2008)
Internet www.hohenlind.de: Sankt Elisabeth-Krankenhaus Köln-Hohenlind (abgerufen 11.09.2017)
Literatur
Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (Hrsg.) (2008)
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