Das Raiffeisenhaus in der Adenauerallee in Bonn (2015).
Copyright-Hinweis:
Knieps, Elmar / Landschaftsverband Rheinland
Fotograf/Urheber:
Knieps, Elmar
Medientyp:
Bild
Das Raiffeisenhaus in der Adenauerallee in Bonn (2015).
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Kurzbeschreibung des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland
1951/1952 (Verwaltungsgebäude), 1952/53 (Wohnhaus) Architekt: F. Fracke/Hannover Bauherr: Deutscher Raiffeisenverband Nutzung: Deutscher Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V./Deutscher Raiffeisenverband
Die Anlage umfaßt das dreigeschossige Verwaltungsgebäude, das eingeschossige Wohnhaus sowie die gestalteten Grünanlagen. Langgestreckter dreigeschossiger Putzbau in 15 Achsen, durch Lisenen gegliedert, Sockel mit Natursteinplatten verblendet, verschiefertes Walmdach mit sieben übergiebelten Dachgauben. Rechteckfenster mit zierlicher Natursteinrahmung aus blaugrünem Anröchter Dolomit, der auch am Sockel und Türrahmung verwandt ist. Der neunachsige Mittelteil betont durch erhöht liegenden dreiachsigen Eingang mit altem Schriftzug „Raiffeisenhaus“. Darüber, durch Gurtgesims und bis zum Boden heruntergezogene Fenster Sitzungssaal und Präsidentenzimmer hervorgehoben. Die Rückseite durch halbrund vorgezogenes Treppenhaus und Seitenrisalite aufgelockert; davor Parkplatz. Innenstruktur, Treppenhaus und Ausstattungsdetails weitgehend erhalten. Das Gebäude liegt von der Straße zurück, mit Vorplatz und Vorfahrt. Zur Straße Rasenfläche mit Buschwerk und niedriger Einfriedung mit gequaderten Pfeilern und Gitter. Im rückwärtig gelegenen Garten zur Raiffeisenstraße durch Buchenhecke vom Parkplatz liegt getrennt das eingeschossige Wohnhaus, ebenfalls von F. Fracke 1952/53 als Zweifamilienhaus errichtet. Schlichter Putzbau, zur Raiffeisenstraße erschlossen, Türgewände in Naturstein (Dolomit), hohes verschiefertes Walmdach mit Schleppgauben.
Das Raiffeisenhaus einschließlich Wohngebäude ist bedeutend für die Geschichte der Stadt Bonn als Bundeshauptstadt als Zeugnis der frühen Ansiedlung von Verbänden im Regierungsviertel. Der Deutsche Raiffeisenverband wurde 1948 mit Sitz in Bonn gegründet, hervorgegangen aus dem Reichsverband der „Deutschen Landwirtschaftlichen Genossenschaften - Raiffeisen e.V.“ mit Sitz in Berlin. Bedeutend für die Geschichte der genossenschaftlichen Verbände. Mit dem Schulze-Delitzsch-Haus in der Heussallee 5, Sitz des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V., dessen Gebäude 1953 bereits geplant und 1958 ausgeführt wurde, haben sich in der frühen Nachkriegszeit zwei genossenschaftliche Spitzenverbände im Regierungsviertel angesiedelt. Architekturgeschichtlich sind die Gebäude der traditionalistischen Stilausrichtung der Nachkriegszeit verbunden. Symmetrische Grundformen in solider Ausführung verweisen auf den Anspruch von Tradition und Beständigkeit des Verbandes, der in der Architektursprache des „Heimatschutzstils“ seinen Ausdruck findet. Städtebaulich passt sich das Verwaltungsgebäude der lockeren Bauweise auf der rheinseitigen Adenauerallee an und schließt das zuvor zur „Villa Prieger“ gehörende Grundstück zur Straße, wenn auch zurückverlegt, ab und prägt die - vor dem Zweiten Weltkrieg durch Villenbebauung gekennzeichnete Koblenzer Straße - seit dem Wiederaufbau von Verwaltungsbauten charakterisierte östliche Straßenseite zwischen Koblenzer Tor und Bundeskanzlerplatz.
(Angelika Schyma und Elke Janßen-Schnabel, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2005)
Quelle Diverse Broschüren der Raiffeisen- und Volksbanken.
Internet www.rheinische-geschichte.lvr.de: Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-1888), Genossenschaftsgründer (abgerufen 27.10.2016)
Literatur
Kieser, Marco (1998)
Heimatschutzarchitektur im Wiederaufbau des Rheinlandes. (Beiträge zur Heimatpflege im Rheinland, 4 (zugleich Dissertation Köln 1994).) Köln.
Klein, Michael (1994)
Leben, Werk und Nachwirkung des Genossenschaftsgründers Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818-1888), dargestellt im Zusammenhang mit dem deutschen sozialen Protestantismus (zugleich Dissertation Universität Heidelberg 1994). (Schriftenreihe des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte, 122.) Köln u. Pulheim.
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