Kurzbeschreibung des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland
Baujahr: 1966 Architekt: Heinrich Otto Vogel, Trier
Am südlichen Ende des Rheinauenparks neben der Amerikanischen Siedlung, im Gelände leicht vertieft, liegt um einen gepflasterten Hof eine dreiflügelige eingeschossige Backsteinanlage (Gemeindezentrum und Kapellenbau) mit flach geneigten Satteldächern, separat, von Wiesenfläche umgeben, zugehöriges Wohnhaus (Pfarrhaus/Wohnhaus des Gemeindedieners).
Mittig in die Flügelanlage quer eingestellter Kapellenbaukörper, schlichter Saalbau, mit den Stirnseiten leicht aus beiden Fassadenfluchten vorspringend, an der Giebelseite zum Innenhof offener Betonstuhl des Glockentürmchens; Innenraum: Fußbodenbelag aus schwarzem Natursteinschiefer von den seitlichen Fluren des Gemeindezentrums fließend in die Kapelle übergehend, backsteinsichtige Wände, holzverschalte Spitzdachdecke umschließen den dunkel wirkenden Raum, wandhohe Grisaillefenster mit Bleiverglasung in bewegter Gitterstruktur erhellen den Altarbereich, Rückwand dadurch als Wandscheibe abgesetzt, an der gegenüberliegenden Schmalseite fällt über ein Oberlicht mit regelmäßiger quadratischer Gitterstruktur ein Lichtschein in den Raum.
Das Gittermotiv legt eine Assoziation an das Martyrium des Heiligen Thomas im Kerker nahe. Der Altarraum wird durch die einstufige Erhöhung betont; Altarmensa aus schwarzem Marmor, Rüster-Holzrelief mit vollplastischen figürlichen Motiven der Taufe, des Abendmahls und der Verkündigung (von Eugen Keller aus Höhrgrenzhausen), Christuskopf aus Bronze von Gerhard Marcks, ein Nachguss des afrikanischen Kruzifixes aus der Auferstehungskirche in Bad Oeynhausen; links ein schmiedeeisernes Predigtpult mit Gittermotiv, rechts auf dreibeinigem Eisenständer eine Taufschale mit angedeuteter Dornenkrone, ebenfalls ein Entwurf von Eugen Keller; Glocke, mit der Hand gezogen, trägt die Umschrift: „Verbum Dei manet in aeternum“. In den Seitenflügeln der Anlage Gemeinderäume und Verwaltung, an der Südseite ein Kindergarten; zum Innenhof und nach Süden große Fensteröffnungen, die übrigen Außenseiten wirken als geschlossene äußere Hülle.
(Angelika Schyma und Elke Janßen-Schnabel, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2014)
Literatur
Schyma, Angelika (1996)
Thomaskapelle. (Evangelische Kirchen und Gemeinden der Kirchenkreise Bonn, Bad Godesberg, an Sieg und Rhein. Geschichte und Architektur.) Bonn.
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