Kurzbeschreibung des LVR-Amts für Denkmalpflege im Rheinland
1912 erbaut Bauherr: Prof. Dr. A. Pflüger Architekt: Julius Rolffs
1987 Anbau eines Rettungsbalkons
Wohnhaus; aus der Straßenflucht leicht zurückgesetzter freistehender über einem schmalen natursteinverkleideten Sockel zweigeschossiger voluminöser Backsteinbau in sieben Achsen mit mächtigem schiefergedeckten Mansarddach; annähernd symmetrische Gliederung der Straßenfassade durch überwiegend hochrechteckige weiß gefasste Fenster mit kreuzförmiger Flügelteilung, kleinteiliger Scheibengliederung und Schlagläden im Obergeschoss; Betonung der Mittelachse durch einen dreiachsigen Eingangsvorbau aus Backstein mit Natursteinwandvorlagen und Mansarddachabschluss, flacher Mittelrisalit im Obergeschoss mit drei schmalen, bis zum Fußboden reichenden Öffnungen mit innenliegender ornamentaler Buntverglasung, breite Mittelgaube mit dreiteiligem Fenster und mittigem Occulus; Spannung der Fassadengliederung durch variierende Öffnungsformate: rundbogiger Hauseingang im Eingangsvorbau außermittig, gerahmt von einem auf zwei Säulen ruhenden halbkreisförmigen Natursteinvordach, originales weiß gefasstes Türblatt, Oberlicht mit strahlenförmiger Teilung, verschiedene Fenstergrößen im Erdgeschoss durch die Reihung der sieben Achsen im Obergeschoss geordnet und durch die fünf weiß gefassten Gauben mit Segmentbogenabschluss zu einem ausgewogenen Gesamtbild zusammengefasst; übriger Bauschmuck begrenzt auf profilierte Natursteinsohlbänke und ein vorspringendes breites weiß gefasstes Gesims mit Kassettenfries. An der linken Giebelseite Nebeneingang in erkerartigem Vorbau mit Mansarddach; an der rechten Giebelseite Rechteckerker mit aufsitzender Terrasse, Holzbrüstung, seitliche Verglasung. Gartenseite asymmetrisch durch zwei übereinanderliegende Loggien, vorspringende Balkonplatten und weiße Holzbrüstung im linken Teil, rechts flach gewölbter Standerker aus Naturstein mit fünf schmalen und hohen Rechtecköffnungen; im Obergeschoss beide äußeren Achsen leicht zurückspringend, schmaler Austritt mit aus der Fassade entwickelter Backsteinbrüstung.
Der Vorgarten wird von einem schmiedeeisernen Gitter auf einem Natursteinmäuerchen mit einem von Natursteinpfeilern gehaltenen Gittertor mit geschweiftem Abschluss eingefasst.
Das Objekt, ein Bau eines ortsansässigen bekannten Architekten, weist als Bautyp einer Villa im Reformstil in heimatgebundener Bauweise mit Anklängen an englische Landhäuser architektonische Qualität auf. Es ist Teil des baulichen Ensembles an der Joachimstraße und Teil der Stadterweiterung nach 1825, nach der Niederlegung der Stadtbefestigung und zeugt in der architektonischen Ausformung in einer ruhigen Wohnstraße vom repräsentativen Charakter der Ausfallstraße und der Nebenstraßen einer bevorzugten Wohngegend in der Nähe der großen Villen am Rhein.
Als zeitweiliger Sitz der Senatskanzlei des Regierenden Bürgermeisters des Landes Berlin ist das Objekt im Zusammenhang mit den gegenüberliegenden Bauten Nr.6-8 und in der Nähe zum Regierungszentrum auch ein politikgeschichtliches Dokument.
(Angelika Schyma und Elke Janßen-Schnabel, LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, 2014)
Das Objekt „Wohnhaus Joachimstraße 7“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (LVR-Amt für Denkmalpflege im Rheinland, Nr. 40458 / Denkmalliste der Stadt Bonn, laufende Nr. A 3644).
Wohnhaus, Senatskanzlei des Landes Berlin, Joachimstraße 7
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