Im 19. Jahrhundert war Langweiler ein Zentrum jüdischen Lebens im Jülicher Land. Seit 1859 gehörten zur Filialgemeinde Langweiler der Bezirkssynagogengemeinde Jülich auch die Juden in Aldenhoven, Bettendorf, Dürboslar, Höngen, Laurenzberg, Lürken, Niedermerz, Obermerz, Schaufenberg, Schleiden und Warden.
Gemeindegröße um 1815: –, um 1880: 26 (1885), 1932: 7 (1933), 2006: –.
Bethaus / Synagoge: 1843 ist ein Bethaus in Langweiler nachgewiesen, 1854 konnte eine Synagoge eingeweiht werden. 1938 wurde das Gebäude verwüstet, danach umgenutzt und 1964 abgerissen (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Friedhof: Zwei Friedhöfe sind bekannt, ein älterer lag auf dem „Schofskamp“ (an der Westseite der Laurenzberger Burg).
Der jüngere Judenfriedhof „An der Wardener Gracht“ wurde 1871 eingerichtet und bis in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts belegt, bevor er in der NS-Zeit offenbar bereits weitestgehend zerstört wurde.
Nach 1967 musste er wegen des Braunkohlentagebaus nach Düren verlegt werden. 22 umgesetzte Grabsteine stehen seitdem dort an der südlichen Friedhofsmauer (siehe Jüdischer Friedhof Binsfelder Straße in Düren).
Auf der Karte TK 25, Blatt 5103 Eschweiler von 1895 ist der Friedhof am westlichen Ortsende von Langweiler offenbar mit „Bgr. Pl.“ markiert (de.wikipedia.org). Die Lage des Friedhofs ist heute jedoch nicht mehr genau zu lokalisieren, daher hier nur ungefähr mit einer Geometrie verortet.
„Der Friedhof, der auch Überreste und Steine eines älteren Begräbnisplatzes auf dem “Schofskamp„ an der Westseite der Laurenzberger Burg, Langweiler, beherbergte, ist in der NS-Zeit weitgehend zerstört und eingeebnet worden. 1967 erfolgte die Umbettung und Verlegung von Grabdenkmälern auf den Friedhof Düren (Neuer Friedhof).“ (uni-heidelberg.de)
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011)
Internet
www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland (abgerufen 31.08.2011)
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Langweiler (abgerufen 31.08.2011)