Jüdischer Friedhof Binsfelder Straße in Düren

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Düren
Kreis(e): Düren
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 48′ 7,52″ N: 6° 29′ 55,9″ O 50,80209°N: 6,49886°O
Koordinate UTM 32.323.761,70 m: 5.630.798,60 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.535.211,40 m: 5.629.748,30 m
  • Grabsteinreihen auf dem jüdischen Friedhof Binsfelder Straße in Düren (2010).

    Grabsteinreihen auf dem jüdischen Friedhof Binsfelder Straße in Düren (2010).

    Copyright-Hinweis:
    Limburg, Käthe und Bernd / CC BY-SA 3.0
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
  • Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof Binsfelder Straße in Düren (2004).

    Gedenkstein auf dem jüdischen Friedhof Binsfelder Straße in Düren (2004).

    Copyright-Hinweis:
    Papa1234 / GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Version 1.2
    Medientyp:
    Bild
    Anklicken öffnet eine größere Vorschau in Galerieansicht
Die jüdische Gemeinde Düren seit dem frühen 19. Jahrhundert: Die Wurzeln der jüdischen Gemeinde in Düren gehen bis ins Mittelalter zurück; um 1500 werden Synagoge und Friedhof erwähnt. 1858 wurde Düren Hauptort der Kreissynagogengemeinde. 1932 waren Drove, Gey, Gmaken (?), Langerwehe, Lüxheim, Gürzenich, Weisweiler, Vettweiß und Pier angeschlossen.
Gemeindegröße um 1815: 52 (1806), um 1880: 278 (1885), 1932: 330, 2006: –.
Bethaus / Synagoge: Betstuben sind im 17. und 18. Jahrhundert bezeugt. 1872 konnte ein Synagogenneubau eingeweiht werden. 1938 wurde die Synagoge durch Brandstiftung komplett zerstört (vorstehende Angaben alle nach Reuter 2007).

Friedhof: Zwei Friedhöfe sind bekannt, der ältere, der mindestens ins 16. Jahrhundert zurückreicht, ist infolge von Kriegszerstörungen verschwunden. Der neue wurde 1888 angelegt, er wird noch heute genutzt (Reuter 2007).
Der neue Begräbnisplatz an der Binsfelder Straße hat die NS-Zeit relativ gut überstanden, über 200 Grabsteine sind erhalten. Entlang der südlichen Friedhofsmauer sind 22 Grabsteine vom jüdischen Friedhof in Langweiler aufgestellt. Viele der Grabsteine wurden im Juni 1996 umgeworfen; eine Bürgergemeinschaft setzte den Begräbnisplatz jedoch bis September 1996 wieder instand. Am 31. Mai 2020 kam es zu weiteren Zerstörungen (de.wikipedia.org).

Ein Gedenkstein auf dem Friedhof trägt in Versalien die Inschrift:

Den Opfern / der Verfolgung
aus Stadt und Kreis Düren / zum Gedenken.
Den Lebenden zur Mahnung
1933 - 1945

Lage / Objektgeometrie
Im Gegensatz zu der hier anhand akuteller Karten eingezeichneten Geometrie, weist die Eintragung eines „Bgr. Pl.“ (Begräbnisplatz) in der historischen Karte der Preußischen Neuaufnahme von 1891-1912 nur die westliche Hälfte der heute rund 2100 Quadratmeter umfassenden Fläche aus. Der Blick auf die topographische Karte TK 1936-1945, die dann die heutige Ausdehnung zeigt, lässt vermuten, dass der Begräbnisplatz zwischenzeitig in Richtung Osten erweitert wurde (vgl. Kartenansichten).

Baudenkmal
Der Jüdische Friedhof in der Binsfelder Straße ist seit dem 19.10.1987 ein eingetragenes Denkmal (Denkmalliste Stadt Düren, laufende Nr. 1/60 / LVR-ADR Nr. 62774). Die Denkmalbeschreibung lautet (nach www.limburg-bernd.de):
„Jüdischer Friedhof, angelegt 1888. Langes, schmales Gelände, von Backsteinmauern umgeben; Grabsteine aus Sandstein und Blaustein, Ende 19. Jh. und 20. Jh.; an der Südseite mehrere ältere translozierte Grabplatten.“

(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2021)

Internet
www.limburg-bernd.de: Denkmale in der Stadt Düren, Nr. 1-60 (abgerufen 01.09.2021)
de.wikipedia.org: Jüdischer Friedhof Binsfelder Straße (Düren) (abgerufen 19.04.2016 und 01.09.2021)
www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland (abgerufen 15.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 01.09.2021)

Literatur

Flink, Klaus (1974)
Düren. (Rheinischer Städteatlas, Lieferung II, Nr. 9.) S. 12, Köln.
Hahne, Bernd / Arbeitsgemeinschaft der Geschichtsvereine im Kreis Düren (Hrsg.) (2002)
Unterrichtsmaterialien I: Juden im Kreis Düren. Düren (2. Auflage, 1. Auflage 1992).
Pracht, Elfi (1997)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil I: Regierungsbezirk Köln. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.1.) S. 88-93, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 36, Bonn.

Jüdischer Friedhof Binsfelder Straße in Düren

Schlagwörter
Straße / Hausnummer
Binsfelder Straße
Ort
52351 Düren
Gesetzlich geschütztes Kulturdenkmal
Ortsfestes Denkmal gem. § 3 DSchG NW
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Denkmalpflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1888

Empfohlene Zitierweise

Urheberrechtlicher Hinweis
Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind.
Empfohlene Zitierweise
„Jüdischer Friedhof Binsfelder Straße in Düren”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-12256-20110615-12 (Abgerufen: 20. April 2024)
Seitenanfang