Ausschnitt aus der historischen Karte der preußischen Uraufnahme von 1836-1850. Zu erkennen ist der zum Schloß Bachem ("Burg") führende Pappelweg, im Süden ist eine Torfgrube verzeichnet und im Westen eine Gemarkung "Feldhof"
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Feldhof in Bachem (2014)
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Ausschnitt aus der historischen Karte der preußischen Uraufnahme von 1836-1850. Zu erkennen ist der zum Schloß Bachem ("Burg") führende Pappelweg, im Süden ist eine Torfgrube verzeichnet und im Westen eine Gemarkung "Feldhof".
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Der Feldhof in Bachem liegt isoliert vom Dorf Bachem inmitten landwirtschaftlicher Nutzfläche (2014).
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Geschichte 866 wurden im Rahmen einer Schenkung an die Abtei Prüm drei Mühlen erwähnt. Bereits im 9. Jahrhundert müssen diese Mühlen bei dem „festen Haus“ in Bachem bestanden haben. Die Schenkungsurkunde einer „edlen Frau Hiedilda zu Bachem“ erwähnt dies (MRhUB 1, Nr. 105: „Der Abtei Prüm Precarie mit der edlen Frau Hiedilda. 866 den 20. December.“).
Eine Landkarte von 1587 zeigt eine „Alte Mühle“, eine „Papiermühle“ sowie eine „Kornmühle“. Vermutlich ist die Feldhofmühle als Nachfolgerin einer dieser Mühlen zu sehen. Seit dem Mittelalter gehört sie laut Kretzschmar zur Bachemer Burg (2004, S. 107). Die Oligsmühle des Feldhofes diente als Öl- und Schälmühle (Kretzschmar 2004, S. 107). Ihr Antrieb erfolgte über den Bachemer Bach, der auch die Burggräben der drei Bachemer Herrensitze sowie die zwei anderen Mühlen mit Wasser versorgte. Aufgrund des Braunkohlenabbaus und der damit veränderten Grundwasserführung fiel der Bachemer Bach zeitweise trocken und der Mühlenbetrieb wurde stark eingeschränkt - Mahlen war nur noch 1-2 Stunden täglich möglich. Dies zwang den Müller im 19. Jahrhundert, seine Einkünfte hauptsächlich aus der Landwirtschaft zu beziehen. Um die Jahrhundertwende betrieb der damalige Pächter des Feldhofes Gottfried Doll hier die „Restauration zum Bachemer Brünnchen“. Der Feldhof war bis zu Beginn der 1940er Jahre ein beliebtes Ausflugsziel (Wirges 1991, S. 130). Wann genau der Mühlenbetrieb eingestellt wurde, ist der verwendeten Literatur nicht zu entnehmen.
Heutiger Zustand Die Feldhofmühle ist die einzige Mühle, die als Hofstelle auf Frechener Stadtgebiet noch erhalten ist. Der ehemalige Dreitseithof ist heute ein Vierseithof; seine ins 18./19. Jahrhundert datierende Bausubstanz wurde zwei Jahre lang aufwändig und denkmalgerecht restauriert und dient seit 2014 ausschließlich Wohnzwecken (Kölner Stadtanzeiger 2014). Die historische Bausubstanz konnte durch die Sanierungsmaßnahmen als „Haus im Haus“ vielfach erhalten werden. Auch der an das südliche Hofgebäude, das einst die Mühle beherbergte, angrenzende Mühlenteich mit Insel wurde, da im Laufe der Zeit versumpft, im Zuge der Sanierungsarbeiten wieder ausgebaggert, abgedichtet und wieder aufgestaut (www.ksta.de). Allerdings fehlen die Mahlwerke und das Mühlrad, die Mühlengräben sind teilweise erhalten. Der nach wie vor zum Eigentum derer von Fürstenberg zählende Hof befindet sich seit alters her in isolierter Lage, umgeben von landwirtschaftlichen Nutzflächen und dem rekultiverten Tagebaugebiet der Grube Umschlag, später Clarenberg.
Hinweis Das Objekt „Feldhof in Bachem“ ist ein eingetragenes Baudenkmal (Denkmalliste der Stadt Frechen, laufende Nummer A 40, vgl. de.wikipedia.org, Liste der Baudenkmäler in Frechen) und ist wertgebendes Merkmal des historischen Kulturlandschaftsbereiches „Haus Bachem“ (Kulturlandschaftsbereich Regionalplan Köln 151).
Internet www.ksta.de: Umbau zum Haus im Haus (Kölner Stadtanzeiger vom 13.08.2013, abgerufen 12.10.2015) www.ksta.de: Das Haus am See ist fast fertig (Kölner Stadt-Anzeiger vom 10.06.2014, abgerufen 12.10.2015) de.wikipedia.org: Liste der Baudenkmäler in Frechen (abgerufen 12.10.2015)
Literatur
Beyer, Heinrich; Eltester, Leopold; Goerz, Adam et al. (1860)
Urkundenbuch zur Geschichte der, jetzt die Preußischen Regierungsbezirke Coblenz und Trier bildenden mittelrheinischen Territorien. Mittelrheinisches Urkundenbuch (MrhUB), Ausgabe Coblenz, 3 Bände 1860-1874. Bd. 1, Nr. 105, Koblenz. Online verfügbar: dilibri.de, MrhUB, abgerufen am 17.04.2024
Kretzschmar, Frank (2004)
Mühlen, Bauten und versteckte Winkel im Rhein-Erft-Kreis. Köln.
Wirges, Helmut (1991)
Bachem. Der Geschichte eines Dorfes auf der Spur. Köln.
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