Patrozinium: Maria und Andreas. Orden: Prämonstratenserinnenpriorat (Frauenkloster). Geschichte (Gründung und Entwicklung bis um 1200): Zu Anfang des 12. Jahrhunderts vergeblicher Versuch einer Klostergründung. 1144 schenkte der Herr von Wevelinghoven seinen Besitz in Langwaden durch Vermittlung des Kölner Erzbischofs der Prämonstratenserabtei Heylissem in Belgien. Von dort mit Prämonstratenserinnen besiedelt (Engels 2006).
„(…) 1693 wurde ein völliger Neubau von Kirche und Kloster im Barockstil unter dem Propst Jakob II. Tillmanns und seinem Nachfolger Ignaz von Witte ausgeführt. 1802 wurde das Kloster (…) aufgehoben und nur drei Jahre später erfolgte der Verkauf des Klosterareals und der Ländereien an den französischen Diplomaten Nicolas-Joseph Maison. Maison ließ die Klosterkapelle 1830 abbrechen und die drei Klosterflügel zu einer Schlossanlage umgestalten. Seine Erben verkauften 1913 das Areal und die gesamten Ländereien an die Grafen von Nesselrode. Ab 1939 wurden die Gebäude in der Zeit des Nationalsozialismus als Arbeitslager benutzt und nach dem Krieg dann als Notunterkunft für Flüchtlinge. In einem 1962 für 99 Jahre geschlossenen Erbpachtvertrag zwischen Hermann Graf von Nesselrode und dem Generalabt des Zisterzienserordens Dr. Sighard Kleiner wurden die weiteren Besitzverhältnisse geregelt und bereits 1964 wurde das Kloster durch Zisterziensermönche bezogen. Auf der Suche nach einer neuen Heimat hatten Zisterziensermönche aus dem Kloster Ossegg in Nordböhmen hier eine neue Heimat gefunden. (…)“ (de.wikipedia.org)
(LVR-Redaktion KuLaDig, 2011)
Gegründet wurde das Prämonstratenserinnen-Kloster Langwaden um 1145 durch die Herren von Wevelinghoven (Tauch 1979, S. 62). Nach seiner Gründung hat das Kloster mancherlei Ereignisse über sich ergehen lassen müssen, vor allem Besetzungen von fremden Truppen in Kriegszeiten. Die mittelalterlichen Abteigebäude wurden um 1743 durch Neubauten ersetzt. Nach der Aufhebung des Stiftes übergab Napoleon die Bauten seinem Marschall Graf de la Maison als herrschaftlichen Wohnsitz. Dieser ließ den vierflügeligen Backsteinbau durch die Entfernung des südlichen Traktes in einen Dreiflügelbau mit Ehrenhof umwandeln: Die Mittelachse ist durch ein Portal, einen säulengetragenen Balkon und einen Giebel mit dem Wappen des Grafen hervorgehoben. Während des Nationalsozialismus diente es als Arbeitslager, in der Nachkriegszeit als Flüchtlingsunterkunft. 1964 bezogen Zisterziensermönche das Kloster als Ersatz für die Abtei Ossegg in Nordböhmen. Zu sehen ist noch der dreiflügelige Schlossbau aus Backstein, vor dem Reste der Klosterkirche ausgestellt sind. Auch die umgebenden Ländereien und ehemaligen Gärten des Klosters sind noch vorhanden. Das Haus bietet in seiner Wohngemeinschaft St. Bernhard wohnungslosen alleinstehenden Männern eine Unterkunft. Zu ihren Betätigungsfeldern gehört die Klostergärtnerei.
(Alexandra Lehmann, LVR-Fachbereich Umwelt, 2008 / Jan Spiegelberg, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e. V., 2016)
Internet de.wikipedia.org: Kloster Langwaden (Abgerufen: 18.07.2011)
Literatur
Bönnen, Gerold; Hirschmann, Frank G. (2006)
Klöster und Stifte von um 1200 bis zur Reformation. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IX.3.) Bonn.
Engels, Odilo (2006)
Klöster und Stifte von der Merowingerzeit bis um 1200. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, IX.2.) Bonn.
Jakobswege. Wege der Jakobspilger in Rheinland und Westfalen. Band 9: In 9 Etappen von Dortmund über Essen und Düsseldorf nach Aachen, mit einer Variante über Mülheim an der Ruhr und Duisburg. S. 172, Köln.
Lehmann, Alexandra (Bearb.) (2008)
Voruntersuchung zur Darstellung der Kulturlandschaftsentwicklung in der unteren Erftaue und dem Dycker Ländchen im Rhein-Kreis Neuss (Manuskript). Köln.
Tauch, Max (1979)
Aus alten Chroniken und Urkunden. Unveröffentlichtes aus der Geschichte des Klosters Langwaden. (Heimatverein Grevenbroich e.V. (Hrsg.): Grevenbroich – Die Stadtgeschichte (Beiträge zur Geschichte der Stadt Grevenbroich 1).) S. 61-67. Grevenbroich.
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