Geschichte und Beschreibung In direkter Nachbarschaft zur Fabrik Clarenberg und zum Frechener Bahnhof wurde 1893 für verheiratete Arbeiter und Angestellte der Brikettfabrik eine Kleinsiedlung errichtet. Diese bestand vermutlich ursprünglich aus vier bis sechs Doppelhäusern (Buschmann 2008, S. 440). Heute sind in der Hochstedenstraße noch drei Doppelhäuser als Häuserzeile erhalten. Es handelt sich um zweigeschossige Backsteingebäude mit Satteldach, die traufständig zur Straße ausgerichtet sind. Die Frontseite ist mit einer Schmuckfassade aus hellen und dunklen Ziegelsteinen ausgestattet. Die dreiachsigen Haushälften boten zwei Familien Wohnraum. An die Häuser schlossen sich Anbauten mit Waschküche, Ställen und dem Abort an, an die Hofflächen grenzten nach Süden ausgerichtet die Nutzgärten. Zwar wurden die Gebäude im Laufe der Zeit modernisiert und umgebaut, wie zum Beispiel die seitliche Erweiterung um eine Klosettanlage 1939 und den Aufbau von Gauben auf den Dächern, jedoch weist die Häuserzeile immer noch ein einheitliches Erscheinungsbild auf. „Weitere (ebenfalls teilweise nur stark verändert erhaltene bzw. nicht lokalisierbare) Neubauten für die Fabrik entstanden zwischen 1910 und 1925 auf der nördlichen Seite der Kölner Straße (siehe RWE Power AG PFMIB Zentralarchiv, Best., 241, Nr. 241/463)“ (Buschmann 2008, S. 440, Fußnote 1012).
Kulturhistorische Bedeutung Laut Buschmann (2008, S. 440) ist die Siedlung Clarenberg „eines der wenigen gut erhaltenen Beispiele für den Arbeitersiedlungsbau im rheinischen Braunkohlenrevier vor 1900. Sie gehört neben einem stark veränderten Verwaltungsgebäude zu den letzten baulichen Zeugnissen der Brikettfabrik Clarenberg“. Somit ist sie historisches Zeugnis für die Industrialisierung Frechens rund um den Bahnhof sowie für die frühen Fürsorgebestrebungen der Frechener Industriellen, um ihre Belegschaft an die Fabrik zu binden. Die funktionalen Zusammenhänge sind im noch erhaltenen Ensemble des Frechener Bahnhofes mit Ringlokhallen und dem Verwaltungsgebäude der Brikettfabrik Clarenberg noch ablesbar. Sie gehört „zu den wichtigen und gut erhaltenen Denkmalen des frühen Arbeitersiedlungsbaus im Revier“ (Buschmann 2008, S. 432).
Buschmann, Walter; Gilson, Norbert; Rinn, Barbara / Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen in Verbindung mit dem Landschaftsverband Rheinland (Hrsg.) (2008)
Braunkohlenbergbau im Rheinland. (Die Bau- und Kunstdenkmäler von Nordrhein-Westfalen 1, Rheinland.) Worms.
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