Haufendorf Berenbach

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Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Berenbach
Kreis(e): Vulkaneifel
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Koordinate WGS84 50° 13′ 59,84″ N: 6° 57′ 21,97″ O 50,23329°N: 6,9561°O
Koordinate UTM 32.354.235,57 m: 5.566.568,30 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.568.259,77 m: 5.566.795,35 m
  • Haufendorf Berenbach (2012)

    Haufendorf Berenbach (2012)

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  • Karte der durchgeführten Zusammenlegungen von 1887 bis heute in der Verbandsgemeinde Kelberg (2014)

    Karte der durchgeführten Zusammenlegungen von 1887 bis heute in der Verbandsgemeinde Kelberg (2014)

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  • Bahnhaltestelle Berenbach an der Bahnlinie Andernach-Gerolstein (2012)

    Bahnhaltestelle Berenbach an der Bahnlinie Andernach-Gerolstein (2012)

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  • Villa Carina in Berenbach (2012)

    Villa Carina in Berenbach (2012)

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  • St. Brigida-Filialkapelle in Berenbach (2012)

    St. Brigida-Filialkapelle in Berenbach (2012)

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  • Straße Bergfrieden in Berenbach (2012)

    Straße Bergfrieden in Berenbach (2012)

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  • Bahnhaltestelle Berenbach an der Bahnlinie Andernach-Gerolstein (2012)

    Bahnhaltestelle Berenbach an der Bahnlinie Andernach-Gerolstein (2012)

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Der Ort wurde bereits früh im Jahre 1104 erstmals als „Berbenbac“ im Zusammenhang mit einem Gütertausch erwähnt. Eine weitere frühe Erwähnung datiert von 1131 (Steffens 2018, S. 63-64). 1276 wird ein Rener von Berenbach als Zeuge für eine Schenkung genannt und 1393 ist ein Johannes von Berenbach als Professor der Theologie an der Universität Köln belegt (Steffens 2018, S. 64). Die älteste Darstellung des Ortes ist auf der Karte von Christiaan 'sGrooten von Kurtrier als Berenbach zu finden (Steffens 2018, S. 67).

Innerhalb der Gemarkung Berenbach befindet sich die Further Mühle auf der heutigen Kreisgrenze. Die Kapelle Sankt Brigida wurde 1940 anstelle eines Vorgängerbaus gebaut. Am östlichen Ortsausgang befinden sich noch zwei Fußfälle. Berenbach gehörte bis 1821 zu der Pfarrei Uersfeld des Erzbistums Trier. Nach der päpstlichen Bulle „De salute animarum“ von 1821 wurde das Erzbistum Trier als Bistum heruntergestuft und kam Berenbach zur Pfarrei Uess.

Erste Angaben über die Einwohnerzahl sind in der Liste der sogenannten Türkensteuerabgaben (Frühneuzeitliche Steuerlisten im Heiligen Römischen Reich zur Finanzierung der Kriege gegen das Osmanische Reich) zu finden. Darin sind 12 Familien bzw. Einzelpersonen eingetragen. Zwei Personen waren aufgrund ihrer Armut von dieser Steuer befreit. Für 1664 sind nach einem Schriftstück des Oberstifts Köln sechs Häuser aufgelistet., in denen geschätzt etwa 40 Menschen lebten (Steffens 2018, S. 227). Im Feuerbuch von 1680 sind neun Feuerstellen (Häuser) aufgelistet. 1809 hatte der Ort 83 Einwohner. Die Einwohnerzahl ist bis 1950 mit 195 Einwohnern ständig gestiegen (1817: 95 Einwohner, 1854: 110 Einwohner, 1895: 135 Einwohner, 1925: 155 Einwohner, 1939: 172 Einwohner, 1946: 175 Einwohner und 1950: 195 Einwohner). Die Einwohnerzahl sank bis 1965 auf 165, um danach bis 1970 wieder auf 191 Einwohner anzusteigen. Danach sank die Einwohnerzahl wiederum auf 171 Einwohner 1980. Heute hat der Ort etwa 185 Einwohner.

Während der französischen Herrschaft wurde Berenbach mit der Einverleibung des linken Rheinlandes zu Frankreich von 1798 bis 1813 zu einer eigenständigen Gemeinde („Commune“) in der „Mairie de Ulmen“ erhoben. Nach der Übernahme der Verwaltung des Rheinlandes durch die Preußen 1815 war Berenbach bis 1970 eine eigenständige Gemeinde der Bürgermeisterei bzw. des Amtes Kelberg. Seit der Kommunal- und Verwaltungsreform von 1970 gehört die Gemeinde zur Verbandsgemeinde Kelberg.

1928 fand die Planzuteilung im Rahmen der gemeinsam durchgeführten Flurbereinigung in den Gemarkungen Berenbach und Horperath statt (556 Hektar Verfahrensgebiet). Die Hauptziele der Flurbereinigung waren die Zusammenlegung und Vergrößerung der durch das Realteilungserbrecht verkleinerten Parzellen und die Erschließung aller Nutzparzellen mit Flurwegen.

In den 1930er Jahren gab es Versuche, in der Gemarkung Schwerspat abzubauen. Aufgrund der Unwirtschaftlichkeit wurde dies aufgegeben und der Stollen wieder geschlossen.

Gut drei Jahre nach dem Bauauftrag am 16. November 1892 wurde der Abschnitt Mayen – Gerolstein der Eisenbahnlinie am 15. Mai 1895 eröffnet. Es dauerte noch bis 1972 bis Berenbach mit einem Haltepunkt ans Eisenbahnnetz angeschlossen wurde. „Am 24. September 1972 soweit; um 6.38 Uhr hielt der erste Triebwagen planmäßig in Berenbach“ (Kühl, Petri u. Werning 1996, S. 83).

Die Bahnlinie wurde 1991 stillgelegt und danach für den Güterverkehr benutzt. Nach der Einstellung des Güterverkehrs im Jahr 2000 wurde die Bahnstrecke als „Vulkan-Eifel-Bahn“ im Freizeitverkehr am Wochenende bis 2013 genutzt. Seitdem wird die Bahnstrecke nicht mehr genutzt. Allerdings gibt es Überlegungen die Bahnstrecke zu reaktivieren.

Nach der Tranchotkarte von 1809 und der Preußischen Neuaufnahme von 1895 ist Berenbach als Haufendorf zu bezeichnen. Die Haufendorfstruktur ist noch gut erkennbar. Seit den 1970er Jahren sind einige kleinere Neubaugebiete am West- und Ostrand des Dorfes entstanden.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2015)

Internet
oberes-elztal.de: Ortsgemeinde Berenbach (abgerufen 01.06.2016)
leo-bw.de: Anna Aurast: Türkensteuerlisten (abgerufen 27.05.2022)

Literatur

Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (2023)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Vulkaneifel. Denkmalverzeichnis Kreis Vulkaneifel, 24. Mai 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Vulkaneifel, abgerufen am 15.06.2023
Kuhl, Hans-Peter; Petri, Jörg; Werning, Malte / Arbeitskreis Eifelbahnen (Hrsg.) (1996)
Die Eifelquerbahn Mayen-Gerolstein. Gülzow.
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1993)
Geschichte, Kultur und Literatur der Verbandsgemeinde Kelberg. Adenau.
Mayer, Alois; Mertes, Erich (1986)
Sagen – Geschichte – Brauchtum aus der Verbandsgemeinde. Daun.
Mertes, Erich (1995)
Mühlen der Eifel, 2 Bände. S. 92, Aachen (2. erweitete Auflage).
Mertes, Erich (o.J.)
Die Dörfer der Verbandsgemeinde Kelberg. Ihre erste Erwähnung und Nennung in der Literatur. In: Landeskundliche Vierteljahresblätter 32, 1986, Heft 3, o. O.
Steffens, Reinhard (2018)
Ortschronik Berenbach. Lahnstein.
Steffens, Reinhard (1998)
Das Wahrzeichen von Berenbach - Kastelberg zwischen Berenbach und Horperath. In: Kreis Daun Vulkaneifel, Heimatjahrbuch 1999, S. 79-83. Daun.

Haufendorf Berenbach

Schlagwörter
Ort
56766 Berenbach
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Geländebegehung/-kartierung, Auswertung historischer Schriften, Auswertung historischer Karten, Auswertung historischer Fotos, Literaturauswertung
Historischer Zeitraum
Beginn 1104

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Peter Burggraaff (2015): „Haufendorf Berenbach”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-132945-20150722-3 (Abgerufen: 20. April 2024)
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