Der Ort wurde bereits früh im Jahre 1104 erstmals als „Berbenbac“ im Zusammenhang mit einem Gütertausch erwähnt. Eine weitere frühe Erwähnung datiert von 1131 (Steffens 2018, S. 63-64). 1276 wird ein Rener von Berenbach als Zeuge für eine Schenkung genannt und 1393 ist ein Johannes von Berenbach als Professor der Theologie an der Universität Köln belegt (Steffens 2018, S. 64). Die älteste Darstellung des Ortes ist auf der Karte von Christiaan 'sGrooten von Kurtrier als Berenbach zu finden (Steffens 2018, S. 67).
Innerhalb der Gemarkung Berenbach befindet sich die Further Mühle auf der heutigen Kreisgrenze. Die Kapelle Sankt Brigida wurde 1940 anstelle eines Vorgängerbaus gebaut. Am östlichen Ortsausgang befinden sich noch zwei Fußfälle. Berenbach gehörte Pfarrei Uersfeld,bis 1802 zum Erzbistum Köln, von 1802 bis 1821 zum neugegründeten Bistum Aachen und seitdem zum BistumTrier. Nach der päpstlichen Bulle „De salute animarum“ von 1821 wurde das Erzbistum Trier als Bistum heruntergestuft und kam Berenbach zur Pfarrei Uess.
Erste Angaben über die Einwohnerzahl sind in der Liste der sogenannten Türkensteuerabgaben (Frühneuzeitliche Steuerlisten im Heiligen Römischen Reich zur Finanzierung der Kriege gegen das Osmanische Reich) zu finden. Darin sind 12 Familien bzw. Einzelpersonen eingetragen. Zwei Personen waren aufgrund ihrer Armut von dieser Steuer befreit. Für 1664 sind nach einem Schriftstück des Oberstifts Köln sechs Häuser aufgelistet., in denen geschätzt etwa 40 Menschen lebten (Steffens 2018, S. 227). Im Feuerbuch von 1680 sind neun Feuerstellen (Häuser) aufgelistet. 1809 hatte der Ort 83 Einwohner. Die Einwohnerzahl ist bis 1950 mit 195 Einwohnern ständig gestiegen (1817: 95 Einwohner, 1854: 110 Einwohner, 1895: 135 Einwohner, 1925: 155 Einwohner, 1939: 172 Einwohner, 1946: 175 Einwohner und 1950: 195 Einwohner). Die Einwohnerzahl sank bis 1965 auf 165, um danach bis 1970 wieder auf 191 Einwohner anzusteigen. Danach sank die Einwohnerzahl wiederum auf 171 Einwohner 1980. Heute hat der Ort etwa 185 Einwohner.
Während der französischen Herrschaft wurde Berenbach mit der Einverleibung des linken Rheinlandes zu Frankreich von 1798 bis 1813 zu einer eigenständigen Gemeinde („Commune“) in der „Mairie de Ulmen“ erhoben. Nach der Übernahme der Verwaltung des Rheinlandes durch die Preußen 1815 war Berenbach bis 1970 eine eigenständige Gemeinde der Bürgermeisterei bzw. des Amtes Kelberg. Seit der Kommunal- und Verwaltungsreform von 1970 gehört die Gemeinde zur Verbandsgemeinde Kelberg.
1928 fand die Planzuteilung im Rahmen der gemeinsam durchgeführten Flurbereinigung in den Gemarkungen Berenbach und Horperath statt (556 Hektar Verfahrensgebiet). Die Hauptziele der Flurbereinigung waren die Zusammenlegung und Vergrößerung der durch das Realteilungserbrecht verkleinerten Parzellen und die Erschließung aller Nutzparzellen mit Flurwegen.
In den 1930er Jahren gab es Versuche, in der Gemarkung Schwerspat abzubauen. Aufgrund der Unwirtschaftlichkeit wurde dies aufgegeben und der Stollen wieder geschlossen.
Gut drei Jahre nach dem Bauauftrag am 16. November 1892 wurde der Abschnitt Mayen – Gerolstein der Eisenbahnlinie am 15. Mai 1895 eröffnet. Es dauerte noch bis 1972 bis Berenbach mit einem Haltepunkt ans Eisenbahnnetz angeschlossen wurde. „Am 24. September 1972 soweit; um 6.38 Uhr hielt der erste Triebwagen planmäßig in Berenbach“ (Kühl, Petri u. Werning 1996, S. 83).
Die Bahnlinie wurde 1991 stillgelegt und danach für den Güterverkehr benutzt. Nach der Einstellung des Güterverkehrs im Jahr 2000 wurde die Bahnstrecke als „Vulkan-Eifel-Bahn“ im Freizeitverkehr am Wochenende bis 2013 genutzt. Seitdem wird die Bahnstrecke nicht mehr genutzt. Allerdings gibt es Überlegungen die Bahnstrecke zu reaktivieren.
Nach der Tranchotkarte von 1809 und der Preußischen Neuaufnahme von 1895 ist Berenbach als Haufendorf zu bezeichnen. Die Haufendorfstruktur ist noch gut erkennbar. Seit den 1970er Jahren sind einige kleinere Neubaugebiete am West- und Ostrand des Dorfes entstanden.
Im Juni 2022 wurde das neue Bürgerhaus eingeweiht und eröffnet.
(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau, 2015)
Internet oberes-elztal.de: Ortsgemeinde Berenbach (abgerufen 01.06.2016) leo-bw.de: Anna Aurast: Türkensteuerlisten (abgerufen 27.05.2022)
Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Vulkaneifel. Denkmalverzeichnis Kreis Vulkaneifel, 24. Mai 2023. Mainz. Online verfügbar: denkmallisten.gdke-rlp.de/Vulkaneifel, abgerufen am 15.06.2023
Geschichte, Kultur und Literatur der Verbandsgemeinde Kelberg. Adenau.
Mayer, Alois; Mertes, Erich / Verbandsgemeinde Kelberg (Hrsg.) (1986)
Sagen – Geschichte – Brauchtum aus der Verbandsgemeinde. Daun.
Mertes, Erich (1995)
Mühlen der Eifel, 2 Bände. S. 92, Aachen (2. erweitete Auflage).
Mertes, Erich (o.J.)
Die Dörfer der Verbandsgemeinde Kelberg. Ihre erste Erwähnung und Nennung in der Literatur. In: Landeskundliche Vierteljahresblätter 32, 1986, Heft 3, o. O.
Steffens, Reinhard (2018)
Ortschronik Berenbach. Lahnstein.
Steffens, Reinhard (1998)
Das Wahrzeichen von Berenbach - Kastelberg zwischen Berenbach und Horperath. In: Kreis Daun Vulkaneifel, Heimatjahrbuch 1999, S. 79-83. Daun.
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