Das Fangio-Denkmal
Die lebensgroße Statue, die Fangio stehend neben einem Mercedes-Benz Monoposto-Rennwagen des Typs W 196 „Silberpfeil“ darstellt, ist der erste von fünf Abgüssen des von dem katalanischen Künstler Joaquim Ros i Sabaté (*1936) geschaffenen Originals. Dieses befindet sich am Circuit de Catalunya, einer katalanischen Rennstrecke in Montmeló nördlich von Barcelona (Spanien). Weitere Kopien befinden sich an den Rennstrecken in Buenos Aires (Argentinien), Monza (Italien) und Monte Carlo (Monaco). Ein weiterer Abguss steht auf dem nördlichen Vorplatz am Mercedes-Benz Museum in Stuttgart.
Feierlich eingeweiht wurde das mehrere Tonnen schwere Werk zum 75-jährigen Geburtstag des Nürburgrings im Rahmen des hier am 23. Juni 2002 ausgetragenen Großen Preises von Europa. Die Formel-1-Piloten des seinerzeitigen „Silberpfeil“-Teams McLaren-Mercedes, der Schotte David Coulthard (*1971) und der Finne Kimi Räikkönen (*1979), enthüllten das Fangio-Denkmal (Förster 2011, S. 33).
Leider sucht man an dem Monument selbst vergebens nach Informationen zu der dargestellten und geehrten Person. Aber vielleicht ist dies an diesem Ort und bei einer Persönlichkeit wie Juan Manuel Fangio auch einfach überflüssig?
Am „Ring“ wird Fangio ferner noch in der Ehrengalerie der Boxen im alten Fahrerlager mit „seiner“ Garage Nr. 8 geehrt.
Juan Manuel Fangio
Der am 24. Juni 1911 im argentinischen San José de Balcarce geborene Automobilrennfahrer gilt für die Zeit seiner Formel-1-Karriere von 1950-1958 als prägend für die Anfangsjahre der als Königsklasse des Motorsports geltenden Rennserie. Durch seine – aus heutiger Sicht zudem in hohem Rennfahreralter – erreichten Erfolge gilt er als einer der besten Rennfahrer der Geschichte:
Bei 51 Grand-Prix-Starts gewann er 24 Mal und wurde fünf Mal Weltmeister (1951 und 1954-1957) − ein Rekord, der erst im Jahr 2003 übertroffen werden konnte.
Bis ins hohe Alter hinein nahm Fangio regelmäßig als Fahrer an Oldtimer-Rennen teil. Er fungierte dabei nicht nur als Repräsentant für den ihm zeitlebens verbundenen schwäbischen Automobilkonzern, sondern war ab 1974 auch als Präsident der Mercedes-Benz Argentina S.A. tätig. Juan Manuel Fangio starb am 17. Juli 1995 in Buenos Aires.
Fangio und der Nürburgring
Gleich drei Mal − und jeweils für verschiedene Teams − konnte Fangio den auf der Nürburgring-Nordschleife ausgetragenen Großen Preis von Deutschland gewinnen:
- Am 1. August 1954 bei der Nachkriegspremiere der Mercedes-W 196 „Silberpfeile“ vor 400.000 Zuschauern an der Nordschleife,
- am 5. August 1956 für Ferrari auf einem Lancia-Ferrari D 50 und
- am 4. August 1957 auf einem Maserati 250 F Tipo 2.
Bei dem Rennen 1957 zeigte er seine vielleicht beste Leistung überhaupt, als er „einen durch einen verpatzten Boxenstopp verursachten, scheinbar aussichtslosen Rückstand auf seine Konkurrenten Mike Hawthorn und Peter Collins dadurch aufholte, dass er immer neue Rundenrekorde fuhr. Fangio beendete das Rennen als Sieger und sicherte sich so seinen fünften WM-Titel.“ (de.wikipedia.org)
Fangio selbst relativierte seine vermeintlichen Heldentaten gerne ironisch. Ein ihm zugeschriebenes Zitat lautet: „Wie ich gewonnen habe? Ich bin immer nur etwas schneller gefahren als der Zweitplazierte.“ und ein typisches weiteres „Eines der besten Mittel gegen das Altwerden ist das Dösen am Steuer eines fahrenden Autos.“
Mit seinen drei Siegen gilt Fangio als Rekordsieger auf der legendären Nordschleife – neben dem hier ebenfalls dreimal siegreichen schottischen Rennfahrer Sir John Young „Jackie“ Stewart (*1939, Weltmeister 1969, 1971 und 1973), dem die „Grüne Hölle“ ihren bekannten Namen verdankt.
(Franz-Josef Knöchel, 2015/2021)
Internet
www.nuerburgring.de: Mythos Nürburgring (abgerufen 22.06.2016)
www.motorsport-total.com: Nürburgring: Fangio-Denkmal enthüllt (19.06.2002, abgerufen 22.06.2016)
www.rheinische-geschichte.lvr.de: Der Nürburgring 1925-1945 (abgerufen 22.06.2016)
de.wikipedia.org: Juan Manuel Fangio (abgerufen 22.06.2016)
es.wikipedia.org: Joaquim Ros i Sabaté (abgerufen 03.11.2018)
de.wikipedia.org: Silberpfeil (abgerufen 15.10.2019)