Historischer Ortskern Rath/Heumar

Schlagwörter:
Fachsicht(en): Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Gemeinde(n): Köln
Kreis(e): Köln
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Koordinate WGS84 50° 55′ 17,72″ N: 7° 04′ 50,06″ O 50,92159°N: 7,08057°O
Koordinate UTM 32.365.092,71 m: 5.642.859,91 m
Koordinate Gauss/Krüger 2.576.023,88 m: 5.643.480,15 m
  • St. Cornelius Pfarrkirche in Köln-Heumar (2015)

    St. Cornelius Pfarrkirche in Köln-Heumar (2015)

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    Burggraaff, Peter
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Die historischen Ortskerne von Rath und Heumar sind heute als ein Stadtteil „Köln-Rath/Heumar“ zusammengefasst. Die vorliegende Geometrie markiert die Konzentration der Bebauung in der Darstellung der Preußischen Neuaufnahme von 1895.

Die historische Siedlungsentwicklung von Rath und Heumar verlief unterschiedlich: Rath gehörte verwaltungstechnisch zur Bürgermeisterei Merheim, Heumar war dem Botenamt Porz zugeordnet und bildete ab 1815 eine eigene Bürgermeisterei mit zugehörigen Orten im späteren Stadtgebiet von Porz. Nachdem Rath bereits 1914 nach Köln eingemeindet worden ist, erfolgte die Eingemeindung von Heumar im Zusammenhang mit der Eingemeindung der Stadt Porz 1975, seitdem existiert der Doppelort Rath/Heumar.

Rath
Rath bestand von seinen Anfängen bis ins 19. Jahrhundert aus einigen größeren Höfen und kleineren Wohnhäusern. Diese gruppierten sich entlang der heutigen Lützerathstraße, Rösrather Straße und Gröppersgasse um einen kleinen Dorfteich, ein „Pohl“.
1773 bestand Rath aus insgesamt 59 Häusern, in denen 334 Einwohner lebten. Bis etwa 1850 wuchs die Bevölkerung auf 850 Bewohner an, die in 140 Häusern lebten. Die in der französischen Besetzung der Rheinlande Anfang des 19. Jahrhunderts durchgeführten Zählungen und Grundrissangaben zu den Wohnhäusern belegen die durchschnittlich kleinen Wohnraumflächen.

Der Haupterwerb bestand aus Landwirtschaft und Holzhandel mit Köln und Mülheim. Rath war dem Kirchspiel Merheim ohne eine eigene Pfarrkirche zugeordnet, Heumar besaß seit Ende des 17. Jahrhunderts einen Kirchenbau. 1833 wurde Rath pfarrechtlich Sankt Cornelius in Heumar zugeordnet.
In Rath bestand eine Wasserburg mit Nennung im 15. Jahrhundert, Neubauten im 17. und 18. Jahrhundert. Ein Brand zerstörte 1870 die Burganlage.
Die flächige bauliche Expansion von Rath setzte nach der Eingemeindung zu Köln 1914 ein. Hervorzuheben ist die bergbauliche und forstliche Nutzungsgeschichte des Königsforst, die wiederum Voraussetzungen geschaffen hat, wie ein Entnahmebereich für Erden im Areal der späteren Göttersiedlung.

Heumar
Heumar wird erstmals 1019 mit einem Hof urkundlich genannt, dessen Bezeichnung ab dem 16. Jahrhundert „Hof zu Durchhausen“ lautete, Mittelpunkt eines Hofverbandes und Hofgericht von insgesamt 18 Höfen in der Umgebung. Südlich des Durchhäuser Hofes liegt bis heute Gut Maarhausen, erstmalig um 1300 genannt.
Ausgehend von den Höfen entwickelte sich Heumar als Dorf mit 198 Einwohnern 1770, die in 38 Wohnungen lebten bis zum Bevölkerungsschub innerhalb der Industrialisierungsphase im Porzer Raum auf 1029 Einwohner 1885 anwuchs.

(Peter Burggraaff, Universität Koblenz-Landau und Klaus-Dieter Kleefeld, LVR-Redaktion KuLaDig, 2015)

Literatur

Mölich, Georg; Pohl, Stefan (1994)
Das rechtsrheinische Köln - Seine Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart. S.141f, Köln.

Historischer Ortskern Rath/Heumar

Schlagwörter
Fachsicht(en)
Kulturlandschaftspflege, Landeskunde
Erfassungsmaßstab
i.d.R. 1:5.000 (größer als 1:20.000)
Erfassungsmethode
Literaturauswertung, Geländebegehung/-kartierung
Historischer Zeitraum
Beginn 1000 bis 1400

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„Historischer Ortskern Rath/Heumar”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-126849-20150601-2 (Abgerufen: 20. April 2024)
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