Juden lebten in Linn seit dem 18. Jahrhundert. Ab 1858 war Linn-Bockum eine Filialgemeinde von Krefeld.
Gemeindegröße um 1815: 28 (1806) / 39 (1816) / 6 (1817), um 1880: 24 (1885) / 35 (1895), 1932: 15 (1933), 2006: –.
Bethaus / Synagoge: Das Bethaus in Linn wurde auch von den Juden in Latum, Fischeln und Bockum besucht. 1864/65 wurde ein Neubau errichtet, den ein wohlhabender nichtjüdischer Fabrikant aus Linn finanzierte. 1938 wurde das Gebäude durch Brandstiftung zerstört (vorstehende Angaben nach Reuter 2007).
Friedhof: Der Friedhof am Kreuzweg wurde seit 1751 bis 1936 belegt. Hier wurden auch die Juden aus Uerdingen, Osterath, Bockum und Hohenbudberg beerdigt. 64 Grabsteine aus der Zeit von 1792 bis 1936 sind erhalten und 64 Inschriften aus den Jahren 1792 bis 1936 sind in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert.
Der von Hecken umstandene Friedhof ist nicht weiter ausgeschildert, es finden sich vor Ort auch keine weiteren Informationen zu ihm. Der Begräbnisplatz ist durch ein Tor verschlossen und nicht frei zugänglich. Der baumbestandene Friedhof befindet sich in einem sehr gepflegten Zustand (Begehung am 22.10.2014).
(Franz-Josef Knöchel, LVR-Redaktion KuLaDig, 2011/2014)
Internet
www.steinheim-institut.de: epidat, Krefeld-Linn (abgerufen 13.03.2014)
www.uni-heidelberg.de, Projekt: Jüdische Friedhöfe in Deutschland (abgerufen 23.06.2011, Inhalt nicht mehr verfügbar 31.08.2021)