Jüdische Friedhöfe in Kaldenkirchen: Bereits vor 1843 existierte ein Friedhof, der bis 1923 benutzt wurde. 1924 wurde im Akazienweg ein neuer Friedhof angelegt, auf dem heute noch 13 Grabsteine stehen (Reuter 2007).
Der ältere jüdische Friedhof in Kaldenkirchen war ehemals an der Ecke Jahnstraße / Frankstraße gelegen und wurde von vor 1843 bis 1923 belegt, bevor er 1924 durch den Friedhof im Akazienweg abgelöst wurde. Grabsteine des alten jüdischen Friedhofs sind keine erhalten. Der 1557 Quadratmeter große, umzäunte und von Hecken umstandene Begräbnisplatz ist vor Ort nicht ausgeschildert. Zentral auf dem Grundstück befindet sich ein größerer Baum. Der gepflegt wirkende frühere Friedhof ist nicht öffentlich zugänglich, von der Straße aus aber komplett einzusehen (Begehung am 22.10.2013).
Gedenksteine Es gibt vor Ort drei Gedenksteine, deren Inschriften auch in der epigraphischen Datenbank epidat des Essener Steinheim-Instituts dokumentiert sind. Der durch die Stadt Kaldenkirchen gestiftete Gedenkstein trägt die Inschrift: „Unseren ehemaligen jüdischen Mitbürgern zum Gedenken, 1933-1945“ Auf dem durch den Bürgerverein Kaldenkirchen im August 2000 gestifteten Gedenkstein steht geschrieben: „Zum Gedenken an die jüdische Gemeinde und die 1933-1945 durch die Nationalsozialisten ermordeten und verschollenen jüdischen Bürger aus Kaldenkirchen“ Auf einem dritten Gedenkstein, der aus drei steinernen Stelen besteht, sind auf den beiden äußeren die Namen der ermordeten Juden aus Kaldenkirchen verzeichnet, während auf der mittleren Stele in Form eines hebräischen Schriftzeichens zu lesen ist: „Gedenke!“ (hebräisch „Sachor“).
„1824/25 ist der jüd. Friedhof in Kaldenkirchen an der heutigen Jahnstraße bezeugt (Tafel 1, Grundriß u. DGK), dort heute Gedenkstein (…) 1924 Neuer jüd. Friedhof am Akazienweg (…)“ (RhStA Kaldenkirchen, S. 12, dort Tafel 1, Grundriss nach der Urkarte von 1824/25). „(…) 1924 erfolgte eine Höherlegung und gärtnerische Umgestaltung des Geländes. Während der NS-Zeit wurden die Grabsteine weggeschafft, 1957 das alte eiserne Eingangstor an einen Altwarenhändler verkauft. 1964 wurde ein Gedenkstein gesetzt, im Jahr 2000 ein weiterer. Zwei Grabsteine dieses Friedhofs aus den Jahren 1906 (…) und 1919 (…) stehen heute auf dem neuen Friedhof am Akazienweg.“ (steinheim-institut.de)
Kaldenkirchen. (Rheinischer Städteatlas, Lieferung XII, Nr. 63.) Köln.
Pracht-Jörns, Elfi (2000)
Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen, Teil II: Regierungsbezirk Düsseldorf. (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 34.2.) S. 539-543, Köln.
Reuter, Ursula (2007)
Jüdische Gemeinden vom frühen 19. bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts. (Geschichtlicher Atlas der Rheinlande, VIII.8.) S. 53, Bonn.
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